Kapitel 8 - Hicks Idee (oder wie Astrid es nennt: Hicks eigene Hinrichtung)

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... hallo ... ich lebe noch ...

Tut mir so unendlich leid, dass ich euch so lange (ja, ich weiß, mehr als 2 Jahre :o) warten habe lassen, aber zu meiner Verteidigung, ich musste selbst einiges gerade in meinem Leben durch machen (mal von dieser enormen Schreibblockade ganz zu schweigen, dem Umzug und andere nicht so schöne Dinge ...) und fand dadurch leider einfach nicht mehr die Zeit noch die Lust zu schreiben. Das hat sich jetzt aber geändert, (nein, ich verarsche euch nicht!) aber ihr dürft euch nicht jede Woche ein Kapitel erwarten, denn ich habe immer noch außerhalb dieses Werkes ein Leben, das gelebt werden muss.
Deswegen werden die Kapitel immer in unregelmäßigen Abständen eintrudeln, aber lasst euch gesagt sein, (wie ich schon letztens versprochen habe), dieses Werk wird fertig geschrieben. Die Frage ist nur, wann ... Ich werde auf jeden Fall versuchen, nun so schnell wie möglich auf das von euch lang ersehnte Ende zu kommen, deswegen werden nicht mehr allzu viele Kapitel kommen (da es sich ja schließlich um eine Kurzgeschichte handelt).
Danke dennoch an alle, die mir bis hierhin gefolgt sind, es jetzt auch weiterhin tun möchten und auch an diejenigen, die es jetzt nicht mehr tun. So oder so ihr wart/seid meine Leser und die lasse ich nicht im Stich (nur lange warten ... ja, ich weiß, sorry :( )
Aber genug geredet, hier ist das lang, lang, lang ersehnte Kapitel.
Viel Spaß!
LG Pacii <3

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„Findest du nicht, dass das eine völlig hirnrissige Idee ist?!" Astrid baute sich vor mir breitbeinig auf, die Hände in die Hüften gestemmt, Zornesröte färbte ihre Wangen rot. Ohne sie eines Blickes zu würdigen, nahm ich Raffnuss' und Taffnuss' Helme und Schwerter entgegen und befestigte sie an Ohnezahns Sattel. Nichts würde mich jetzt noch davon abbringen, diese Höhle zu verlassen. Dies war möglicherweise die einzige Chance, Lyras Entführer zu erwischen und diese Chance werde ich mir definitiv nicht entgehen lassen. Ich würde es auf ewig bereuen, wenn ...
„Ey, hörst du mir zu?" Nachdem ich nichts zu sagen hatte, was ihre Laune nicht noch schlechter machen würde, hielt ich lieber die Klappe und ließ sie toben. Fassungslos wegen meiner Reaktion oder eben wegen Fehlen dieser, wendete sie sich an alle: „Hört mir eigentlich überhaupt irgendjemand zu?!" Ein kollektives Schweigen folgte. Niemand schien sich jetzt noch zu trauen, etwas zu sagen, während Astrid sich offensichtlich gerade erst richtig in Rage redete. Ich war ohnehin zu sehr damit beschäftigt, Rotzbackes Helm zu befestigen. Ohnezahn schwänzelte ungeduldig, was das Ganze nicht unbedingt leichter machte. Da Vernunft bei uns Wikingern wohl nicht immer funktionierte, wie Astrid nun anscheinend erkannte, begann sie mit der altbewährten Art: Aggression.
„Hicks, ich schöre dir bei Odins kleinem Zeh, ich werde dir den Kopf abreißen, wenn du nur einen Schritt in dieses Gewitter trittst!" Dabei fuchtelte sie erneut mit ihrer Axt vor meinem Gesicht herum. So langsam wird das zur Gewohnheit, dachte ich spöttisch und konnte mir gerade noch ein genervtes Augenüberdrehen verkneifen. Gerade als ich ihr Antworten wollte, den Mund bereits geöffnet, begann Taffnuss zu kichern: „Welchen Kopf?" Als wäre es der beste Witz des Jahres, klopfte er sich auf die Schenkel. „Der wird danach ohnehin völlig verbrannt sein." Irritiert hebe ich die Augenbrauen. Zumindest ein wenig mehr Optimismus hätte ich mir erwartet, aber da jahrelange Erfahrung mit den Zwillingen bewies, dass Ignoranz die einzige Sicherheit vor ihrer mangelnden Intelligenz, machte ich genau das. Ich ignorierte sie. Auch wenn es mir schwer fiel, denn langsam spannte sich mein Geduldsfaden und es würde nicht mehr lange dauern, bis er reißen würde.
„Ja genau! Wie die Hähnchenkeulen unserer Mutter!", gackerte nun auch Raffnuss. Langsam holte ich tief Luft, aber das Augenüberdrehen konnte ich mir dann doch nicht verkneifen. Meine Nerven lagen ohnehin schon blank, weil ich mir so immense Sorgen um Lyra machte, aber dass nun jeder auch an meinem Plan zu zweifeln schien, der nun anscheinend unsere einzige Chance blieb, brachte meinen Geduldsfaden mächtig zum Schwingen.
„Ich geb's nur ungern zu, aber damit könnte Taffnuss gar nicht so verkehrt liegen", warf Fischbein zaghaft ein während Raffnuss Kinnlade herunterfiel und Taffnuss Triumphgeschrei ausstieß. Doch die Freude war nicht von Dauer, denn ich warf ihm einen warnenden Blick zu, dass er leise sein solle. Eigentlich war ich nicht der Typ, der ständig von seinem Zorn kontrolliert wurde. Aber diese Situation hier brachte mich an unbekannte Grenzen und der Zeitdruck, der mich zur Eile trieb, den Plan so schnell wie möglich durchzuziehen, bevor der Skrill sich wieder auf den Rückweg machte, ließ mich ungeduldig werden.
„Siehst du, Hicks? Sogar Fischbein stimmt mir zu, dass deine Idee bescheuert ist", brauste Astrid auf und riss in ihrem letzten Versuch, meine Aufmerksamkeit zu erlangen, Rotzbackes gerade befestigten Helm wieder von seiner Ankerung. Ich gebe halb Stöhnen, halb Knurren von mir und hebe den Kopf zur Decke, die Hände zu Fäusten geballt. Bleib ruhig ... Kein Grund, die Fassung zu verlieren. Sie wollen nur helfen. Aber was soll ich sagen, nun hatte sie meine Aufmerksamkeit.
„Okay, Astrid. Ich weiß, meine Ideen sind nicht immer die besten, aber ..." Jäh wurde ich unterbrochen.
„Die besten?! Deine Ideen waren nie die besten. Wohl eher die schlechtesten!" Autsch ...
„Okay, ich gebe zu, dass nicht alle Ideen von mir genial waren ..." Astrids zweifelnder Blick sprach Bände. "Fein", gebe ich murrend zu. "Kaum eine, aber zumindest habe ich eine Idee, okay? Ich will nur endlich etwas tun, verstehst du? Dieses ständige Warten macht mich völlig kirre und, wenn ich noch eine Minute länger Rotzbacke beim Nasepopeln zusehen muss, werde ich noch verrückt! Nichts für ungut." Ertappt wischte Rotzbacke hastig seinen Zeigefinger an seinem Schulterfell ab, während Eret pikiert ein Stück von ihm weiter abrückte.
„Hör mir zu, Hicks." Astrid legte beschwörend eine Hand auf meinen Arm. "Ich weiß, dass das Ganze für dich schwierig ist, aber wir sollten in solchen Momenten nicht unvernünftig handeln. Wenn du nur noch ein paar Stunden warten würdest, bis der Sturm sich zumindest ein wenig gelegt hat, dann könnten wir der Spur des Skrills folgen und so Lyra und ihren Entführer finden." Beschwörend sah Astrid mich mit ihren eisblauen Augen an und erinnerte mich damit an meine Mutter, deren besorgtes Gesicht sich plötzlich vor meinen Augen bildete und mir schlimme Gewissensbisse verursachte. Hastig blickte ich weg und schüttelte den Kopf.
Nein. Ich konnte nicht warten. Nicht noch länger. Verzweifelt beiße ich fest auf meine Zähne, um meine Panik zu unterdrücken, dass ich Lyra möglicherweise nie wieder sehen werde, nie wieder ihren unvergleichlichen Duft nach Lavendel und frischem Gras riechen, nie wieder ihr weiches Haar berühren und am aller schlimmsten, nie wieder ihr niedliches Lachen hören werde.
„Nein!" Hilfesuchend richte ich meinen Blick auf Ohnezahn, der mich schon die ganze Zeit zu beobachten schien. Dieser blinzelte einmal langsam und gurrte. Sein rechtes Ohr zuckte und er warf einen verlangenden Blick in den Himmel.
„Nein?", wiederholte Astrid ungläubig und blinzelte perplex, plötzlich jeglicher Wind aus den Segeln.
„Nein", wiederhole ich leiser, aber bestimmt. Stur richte ich meinen Blick wieder auf sie und setze meinen Helm auf. „Mein Plan ist und bleibt wie folgt: Ich werde mit all dem Metall und Ohnezahns Plasma-Energie den ganzen Sturm auf uns ziehen und somit die Aufmerksamkeit auf uns lenken. Ohnezahn ist der Alpha und wird dem Skrill befehlen können, dass er uns zeigt, wo sein Besitzer ist." Ich schwinge mich auf den Sattel und lasse mein linkes Bein in die Halterung einrasten. „Sobald der Skrill losfliegt, folgt ihr mir, aber in einiger Entfernung. Wir wissen ja nicht, wie viele Entführer es sind und, ob sie noch mehrere Drachen haben. Habt ihr mich verstanden?"
Alle nicken und machen sich bereit, außer Astrid natürlich. Die schien nach wie vor immun gegen meine Befehle zu sein. Stur stand sie neben mir und forschte in meinem Blick.
„Wirst du es wirklich tun? Für Lyra?" Ich nicke und berühre gedankenverloren die Pfeife, die mir auf Höhe meiner Brust baumelte.
„Ja, für Lyra." Ohne es zu wollen, zitterte meine Stimme vor verzweifelter Sehnsucht und ich räusperte mich verhalten. Da knickte Astrid ein und seufzte, ein warmes Lächeln auf den Lippen.
„Na gut. Wer hätte gedacht, dass in unserem Häuptling tatsächlich ein Kämpfer steckt und nicht nur ein Genie?" Sie grinste mich keck an, welches ich erwiderte, und sprang auf Sturmpfeils Rücken.
„Na dann los, Ohnezahn!" Sanft tätschle ich ihm die Seite und schob mein Visier nach unten. „Wir holen Lyra zurück."

Damit hoben wir ab und schwangen uns in die Lüfte. Der Regen peitschte mir mit eisiger Kälte ins Gesicht und ich konnte froh sein, mein Visier zu haben, sonst könnte ich kaum etwas erkennen.
„Okay, mein Freund. Zeig, wer hier der Alpha ist", brülle ich über das Rauschen des Meeres und das Donnern hinweg. Adrenalin peitschte durch meiner Adern. Endlich konnte ich etwas tun, fühlte mich nicht mehr einfach nutzlos. Darauf gab Ohnezahn ein Brüllen ab, dass selbst in meinem Körper resonierte und brüllte lauthals mit, bis mein Hals kratzte.
Der Skrill reagierte sofort mit einem Gegen-Brüllen und begann seine Blitze zu sammeln. Es war immer wieder ein faszinierender Anblick, zuzusehen, wie ein Drache die Gewalten der Natur beugte. Ein Blitz nach dem anderen flackerte um den violetten Drachen und seine Augen und Zähne unnatürlich hell leuchten, sodass man sie selbst noch aus großer Entfernung sehen konnte. Ohnezahn reagierte und plötzlich wurde es unangenehm heiß um uns herum. Wenn ich mich nicht täuschte, roch ich sogar verbranntes Leder.
„Oh, heiliger Hammer, lass uns das hier nicht bereuen", murmelte ich stätig vor mich hin, als ich eine Flämme hastig ausklopfte, die sich an meinem Knie gebildet hatte, während die Blitze um uns herum zu flimmern begannen und die Hitze langsam unangenehm wurde.
Dann setzte Ohnezahn erneut zum Brüllen an und feuerte sogar einen Plasmaball ab von beachtlicher Größe. Sofort zog der Skrill seinen Schwanz an und gab ein widerwilliges Knurren zurück, doch anstatt, wie ich eigentlich erwartet hatte, uns zu gehorchen, machte er plötzlich kehrt und versuchte zu fliehen.
„Was zum ...", rief ich verwirrt, doch da nahm Ohnezahn schon die Verfolgung auf und stürmte los. Ich konnte mich gerade noch rechtzeitig an seinen Rücken pressen, bevor mich der fette Ast eines Baumes vom Sattel katapultiert hätte.
„Vorsicht, Ohnezahn", warne ich mit überschlagender Stimme, „die anderen müssen uns folgen können."
Somit folgten wir dem Skrill, bis wir plötzlich vor einer kleinen Höhle landeten, aus der schwach ein Glimmen zu kommen schien. Vor Erwartung machte mein Herz einen Satz und Ohnezahn gurrte erfreut.
„Keine Bange, mein Freund. Diesmal haben wir sie und ich werde sie nie wieder loslassen." Das verspreche ich ...

Sobald Ohnezahns Tatzen den Boden berührten, schwang ich mich vom Sattel und, ohne einen Blick nach hinten zu sehen, renne in die Höhle. Zumindest hatte ich das vor. Doch da machte mir der Skrill einen Strich durch die Rechnung. Plötzlich baute sich dieser vor mir im Höhleneingang auf und knurrte bedrohlich, Speichel tropfte von seinen Lefzen, um das herum kleine Blitze zuckten
„Woah, ruhig, mein Junge!" Überrascht reiße ich die Hände in die Höhe und bleibe schlitternd stehen. „Ich tue dir nichts ... und, äh, deinem Besitzer wahrscheinlich auch nicht." Irgendetwas schien den Skrill noch hadern zu lassen also setzte ich eine doppelte Portion beruhigende Stimme ein. „Wir alle tun euch nichts, das versichere ich dir." Beschwörend hebe ich eine Hand und trete langsam einen Schritt auf ihn zu. Unruhig tänzelte der Drache weiter und blähte seine Nüstern, die Augen kreisten unruhig in ihren Höhlen. „Wir kommen nur, um Lyra zu holen. Keine Gewalt, versprochen."
Das schien dem Tier zu genügen und er ließ sich mit einem lauten Rums auf alle viere. „Sehr gut, mein Freund", gurrte ich einschmeichelnd weiter und legte meine Hand auf seine Schnauze. Und dann hörte ich sie.

„Hicks? Ohnezahn?!"

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So, das wars. Das nächste Kapitel ist schon in Arbeit, aber ich kann nicht versprechen, dass es schon diese Woche rauskommt. Ich werde auf jeden Fall Gas geben!

Über Reviews freue ich mich wie immer (nur bitte nicht allzu viele Hass-Nachrichten ja? Ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habte :/ ) 

LG Pacii <3



Another How to Train your Dragon Story 3(Drachenzähmen leicht gemacht)Where stories live. Discover now