Kapitel 6 - Der Skrill

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Hallo! Entschuldigt, ich habe einen Fehler bei der Veröffentlichung der Kapitel gemacht. Ich habe unbeabsichtigt zuerst das 7 Kapitel hochgeladen, deswegen kommt jetzt erst das 6.


So etwas ist mir eigentlich noch nie passiert und mir wäre mein Fehler gar nicht aufgefallen, hätte @lolipop4455 mich nicht darauf aufmerksam gemacht. Vielen Dank! Und bitte entschuldigt meinen Fehler. (Deswegen widme ich ihr auch dieses Kapitel.)

Kapitel 6 - Der Skrill

„Hicks, es bringt nichts! Wir werden Lyra heute nicht mehr finden, es wird bereits dunkel." Ein wütendes Schnauben entkam meiner Kehle und ich konnte mir gerade noch ein Augenüberdrehen verkneifen.

„Hicks, hör mir doch zu!" Ich wollte Astrid nicht ignorieren, das war nicht meine Art, aber ich konnte nur Lyras panische Stimme hören, die seit ihrer Entführung durch meinem Kopf spielte – immer und immer wieder.

„Wir haben Valka versprochen nicht die Nacht durch zu machen", fügte sich jetzt auch noch Eret ein, als er auf meiner linken Seite auftauchte.

„Hicks, wir können sie im Dunkeln nicht sehen. Sie könnten vor unserer Nase fliegen und hätten keine Ahnung davon! Lass uns eine Pause machen. Die Drachen halten nicht mehr lange durch." Mit einem resignierten Seufzen warf ich Astrid einen unzufriedenen Blick zu und gab ihr somit das Zeichen, dass sie Recht hatte.

„Na los, Kleiner. Lass uns einen Landeplatz suchen", redete ich zu Ohnezahn, welcher nur widerwillig tiefer flog und schließlich auf einer kleinen Felsklippe mitten im Meer landete.

Völlig erschöpft von dem langen Flug legten sich die Drachen hin während wir das Lager herrichteten. Nachdem jeder etwas gegessen hatte, legten wir uns schlafen. Der Mond schien nur schwach wegen der dunklen Wolken in die Höhle, obwohl Vollmond war. Es würde wohl bald ein Gewitter aufziehen.

Ohnezahn neben mir schlief bereits und blies mir seelenruhig seinen heißen Atem ins Gesicht. Normalerweise machte mich das immer schläfrig und beruhigte mich, aber dieses Mal machte es mir bloß schmerzlich bewusst, dass etwas fehlte und zwar Lyras Duft nach Lavendel und nassem Gras, wenn wir nebeneinander in meinem Bett lagen und aus dem Fester in den Himmel starrten. Einfach alles erinnerte mich daran, dass Lyra nicht bei mir war. Dieses beklemmende Gefühl der Sorge in meinem Magen ist schon seit mehreren Stunden mein Begleiter und wirkte schon fast vertraut.

Mit einem Seufzen – welches in letzter Zeit oft von mir zu hören war – drehte ich mich auf die andere Seite, als sich plötzlich etwas in meinen Arm bohrte. Ich griff in die kleine Tasche an meinem Oberarm, welche Lyras Idee war, und hielt die Holzpfeife von Lyra in der Hand, die ich ihr zum 17. Geburtstag geschenkt hatte. Neben der Pfeife hängte ein verschnörkeltes L aus Metall, welches ich vor kurzem aus Langeweile für sie gemacht hatte. Kurz bevor Lyra entführt wurde, hatte ich ihr die Kette heimlich stibitzt um ihr das L als kleines Überraschungs-Geschenk hinzuzufügen, aber hätte ich das bloß nicht getan, denn hätte sie jetzt diese Kette, müsste sie nur hinein pusten und in nur wenigen Minuten hätte Ohnezahn sie gefunden. Ein vorwurfsvoller Stich zuckte durch meine Brust. Schuld. Ich fühlte mich schuldig. Sie wäre schon längst wieder in meinen Armen, hätte ich nicht diese Kette genommen.

Ein Gurren ertönte neben mir und erst jetzt bemerkte ich, dass Ohnezahn mich beobachtete.

„Ich vermisse sie", flüsterte ich ihm zu. Der Nachtschatten gurrte erneut leise und es klang fast wie eine Zustimmung, während er seinen schweren Kopf auf meinen Bauch legte. Automatisch streichelte ich über seine glatten Schuppen und Ohnezahn schloss genießerisch die Augen.

Wo war Lyra jetzt? Wie geht es ihr? Sorgen über Sorgen. Es half nichts, ich konnte nicht schlafen.

Plötzlich war es für einen Moment ungewöhnlich hell und kurz darauf hörte ich ein ohrenbetäubendes Donnern, während der Regen gegen den Felsen klatschte. Seit wann gewitterte es?

Erneut erhellte ein Blitz den Himmel mit einem Donner als Nachfolger, der selbst Ohnezahn besorgt hochschrecken ließ. Das Meer rauschte wild und die Wellen waren unglaublich hoch, erreichten nur gerade nicht den Höhlenrand.

„Thor muss wohl unglaublich wütend sein", flüsterte Fischbein ehrfürchtig und die anderen nickten zustimmend.

„So ein Gewitter hab ich noch nie erlebt", meinte Eret, welcher sich jetzt aufgerichtet hatte. An schlafen war jetzt wohl nicht mehr zu denken.

„Leute, versucht euch trotzdem-" Ein Brüllen ließ mich verstummen. Hatte ich mich gerade verhört? Hatte gerade wirklich ein Drache gebrüllt? Nach den überraschten Blicken meiner Freunde zu urteilen hatte ich mich wohl nicht verhört.

Erneut ertönte ein Dröhnen, das mir verdächtig bekannt vorkam. Ohnezahn neben mir begann unruhig auf den Beinen zu tänzeln während ein bedrohliches Knurren aus seiner Kehle drang. Seine Augen hatten sich zu Schlitzen verformt und die Zacken an seiner Wirbelsäule entlang fingen an, bedrohlich zu zucken.

„Ohnezahn. Was ist los?", fragte ich ihn, auf jede mögliche Reaktion gefasst, während ich auf ihn zu ging. Ich legte ihm meine Hand an die Schläfe aber er bemerkte es nicht. Er starrte nur aus der Höhle hinaus zu den Wolken am Himmel. Erneut zuckte ein Blitz über den Himmel und fuhr mit voller Wucht ins Meer, welches für kurze Zeit hellblau erleuchtet wurde.

„H-Habt ihr das gesehen?", rief Rotzbacke panisch und seine Stimme war um ein paar Tonhöhen nach oben gerutscht.

„War schwer, nicht zu übersehen!", erwiderte Taffnuss sarkastisch, während ein Donnergrollen von immenser Lautstärke die Drachen, die viel besser hören konnten als wir, zusammen zucken ließ und fast Taffnuss Wort übertönte, welcher ohnehin schon schrie.

„Das ist kein normales Gewitter", stellte Fischbein fest. Dann wieder dieses Brüllen. Vor Überraschung entschlüpfte mir ein kleiner Schrei, als Ohnezahn das Brüllen erwiderte und dann einen Plasmaball abfeuerte, welcher in den Wolken verschwand.

„Ohnezahn! Hey, Kleiner! Was ist los? Alles okay?" Ich versuchte ihn zu beruhigen, aber der Nachtschatten war vollkommen außer sich. Erneut ertönte das Grollen des unbekannten Drachen und Ohnezahn feuerte wieder zwei Feuerbälle ab, gefolgt von einem aggressiven Brüllen. Vollkommen verblüfft wich ich einen Schritt zurück. So außer Wut hatte ich ihn noch nie erlebt.

Plötzlich wurde der Himmel von mehreren Blitzen gleichzeitig erleuchtet, die sich vollkommen unnatürlich in einem Punkt sammelten. Ich kniff die Augen zusammen um durch den klatschenden Regen zu erkennen, um was für ein Wesen es sich handeln könnte, das solch eine immense Kraft hatte, nur um sie dann um das doppelte aufzureißen.

„Ein Skrill!", riefen Astrid, Eret und Raffnuss gleichzeitig, während ich mit meinen Gedanken schon weiter voraus war. War das vielleicht der Skrill, der Lyra entführt hat?

Another How to Train your Dragon Story 3(Drachenzähmen leicht gemacht)Where stories live. Discover now