Kapitel 1

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Regel Nummer 1: Halte dich fern von Vampiren und allen sterblichen die etwas mit einem solchen zu tun haben.

Regel Nummer 2: Verlasse das Haus nie ohne ein Kruzifix am Körper zu tragen.

Regel Nummer 3: Alle Regeln sind im Hause Blackwood zu allen Zeiten und von allen Mitgliedern der Familie ein zu halten...
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Gelangweilt zeichne ich kleine Kreise in meinen Ordner während unser Lehrer die altbekannte "willkommen zurück" Ansprache nach den Sommerferien hält. Meine beste Freundin neben mir lässt unaufhörlich ihren Kugelschreiber im takt zu den Tönen die aus ihren Kopfhörern strömen klicken. Bei einem schweifenden Blick durch die Klasse erkennt man einstimmige Langeweile. Ein gähnen hier, ein flüstern da, der Lehrer der sich räuspernd um unsere Aufmerksamkeit bemüht.

"... Natürlich erhoffe ich mir dieses Jahr im Namen der Schulleitung von allen Schülern diszipliniertes und erfolgsorientiertes..." er wird von einem energischen klopfen unterbrochen, alle Köpfe schnellen nach oben. Ohne auf ein herein zu warten schwingt die Türe auf und der Störenfried betritt den Raum. Fast schon suchend treffen seine grauen Augen auf meine, sein Blick ist fixierend. Es dauert nicht eine Sekunde bis ich meinen Gegenüber durchschaut habe.

"Und Sie sind?" Erkundigt sich unser Lehrer mit gerümpfter Nase, offensichtlich gekränkt von der Unterbrechung. Ohne die Augen von mir abzuwinden beginnt er mit seiner einnehmenden Stimme zu sprechen.

"Ich bin Nathan, ich bin neu in der Stadt und wohne jetzt hier bei meinem Onkel." Alle hängen geradezu an seinen Lippen, fasziniert von seiner Ausstrahlung beten sie ihn an. Ich halte seinem stechenden Blick in trotziger Sturheit stand.

"Wir freuen uns sehr dass Sie hier sind. Setzen Sie sich doch bitte auf einen der freien Plätze Nathan." bittet der Lehrer. Noch immer halten wir Blick Kontakt, er kommt direkt auf mich zu, nur mit einer kurzen Handbewegung gibt er den jungen neben mir zu verstehen dass er den Platz zu räumen hatte und er tat es. Locker lässt er sich auf dem Stuhl neben mir nieder. Das Schweigen in der Klasse ist geradezu ehrfürchtig.

Erneut beginnt unser Lehrer zu sprechen, Nathans Blick rüht spürbar auf mir doch ich ignoriere ihn. Regel Nummer 1. Sam sticht mir ihren Kugelschreiber in die Seite und wirft mir einen vielsagenden Blick in Bezug auf den neuen zu, kurz darauf wendet sie sich ab und die Musik in ihren Ohren wird lauter.

"Hey." Ich beachte ihn nicht. "wirst du mich ewig ignoriern Blackwood?"

"Erfasst." Ich streich mir eine meiner langen blonden Strähnen hinters Ohr und wende meinen Blick zu ihm. "Ich weiß was du bist und du weißt wer ich bin, also was willst du?"

"Geh mit mir aus Claire." Ich Strenge mich an nicht hysterisch zu lachen.

"Lebensmüde?" Er schmunzelt.

"Ein bisschen." Die Schulglocke unterbricht uns, sofort schnappe ich meine Tasche, wende mich an Sam und ziehe ihr einen der Stöpsel aus den Ohren.

"Ich seh dich später Sam, ja? Ich muss los." Ohne Nathan noch eines Blickes zu würdigen eile ich hinaus.
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"Und 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8. High V! Low V! Clap! T!" Brülle ich über das ganze Feld während ich die Routine leite. Schon immer war es das Cheerleading das mich am Boden hielt. Mein Anker in der realen Teenager Welt. Das da sein als captain des teams war dabei wie die Kirsche auf der Spitze des Milchshakes. "Okay Mädels, genug für heute, ihr wart super und ich freue mich auf ein neues Jahr voller Erfolge und Siege!" Einige der Mädchen jubeln, dass Training ist offiziell beendet und so kommt es zum traditionellen sitzkreis auf dem Feld, der größtenteils dazu genutzt wird klatsch und Tratsch zu verbreiten.

"Habt ihr schon den neuen Typen gesehen?" Beginnt Sherly sofort und leckt sich dabei die Lippen als würde ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen.

"Vergiss es Sherly, soviel ich gehört habe klebt er gerade zu an Claires Lippen!"

"Ach hör doch auf." Lache ich amüsiert.

"Wer könnte auch unserer wunderschönen Claire hier nicht sofort verfallen sein?"

"Lesbeee!" kreischt Trish und kassiert dafür einen Schlag von Britt, alle singen in das Lachen mit ein.

"Was auch immer, Nathan wird sowieso nicht lange auf der schule sein, das hab ich im Gefühl." Verkünde ich. "Und von Typen wie ihm sollten wir uns am besten alle so fern wie möglich halten. Die bedeuten nur Ärger."

"Wie meinst du das?"

Ein Huppen unterbricht uns, der schwarze Bentley steht an anderen Ende des Feldes und ich springe auf.

"Sorry Mädels, ich muss los!" Mir diesen Worten jogge ich übers Feld und steige in den Wagen ein.

"Na wie war der erste Schultag?"

"Es war... Unvorhersehbar."



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