schweigende bilder

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› you're the inspiration - chicago ‹

Du sitzt vor deinem Schreibtisch, dein Stift klopft unaufhörlich und verdammt nervig auf die Holzplatte, doch du hörst nicht auf. Deine Inspiration und Motivation, auch nur eine Linie auf das weiße Papier zu zeichnen sind mit einem Mal wieder verschwunden. Du hast ihr Bild nicht mehr im Kopf, weißt nicht mehr, wie ihre Augenbrauen oder Lippen geschwungen waren. Dein Blick fällt auf die dicke Mappe und du seufzt entnervt auf. Natürlich weißt du noch genau, wie sie aussah, hast ja schließlich schon genug Bilder von ihr gemalt. Sie war in den letzten Tagen deine einzige Inspiration. In der grauen Welt mir ihren Lügen und Geheimnissen war sie deine Farbe und Inspiration. Und dass, obwohl du sie nur auf dem Friedhof gesehen hast. Warum warst du auch da? Es schmerzt zu sehr, es geht nicht. Du kannst nicht dorthin zurück, auch wenn du sie vielleicht siehst, vielleicht deine Inspiration zurück bekommst. Entschlossen packst du deine Sachen zusammen, schließt die winzige Wohnung ab, die bis vor kurzem nicht nur von dir bewohnt war. Deine schweren Schritte tragen dich durch die Stadt, du hast an jeder Ecke Angst, dass du angefallen wirst, dass dich jemand verfolgt. Schwer atmend taucht der Friedhof in deinem Blickwinkel auf, du nimmst deinen ganzen Mut zusammen und trittst durch das schwere eiserne Tor. Sofort fällt dein Blick auf sie, sie ist genau an der gleichen Stelle. Genau in der gleichen Position. Du bleibst erleichtert stehen und weißt: Deine Inspiration wird wieder kommen.

wenn der regen fälltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt