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𝐕𝐨𝐫𝐬𝐢𝐜𝐡𝐭𝐢𝐠 und beinahe lautlos schleiche ich die Treppe wieder ein paar Stufen runter

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𝐕𝐨𝐫𝐬𝐢𝐜𝐡𝐭𝐢𝐠 und beinahe lautlos schleiche ich die Treppe wieder ein paar Stufen runter.
Der Geruch von Blut steigt in meine Nase und ich verziehe das Gesicht. Ein penetranter Geruch, der irgendwie bitter schmeckt.

>>Habt ihr mich verstanden?<<, brüllt Markus wieder.

Irgendwo im Haus wird eine Tür zugeschlagen und deswegen kann ich die Antwort nicht verstehen, aber am Tonfall kann ich bereits erahnen, dass Markus eine andere Antwort erwartet hat. Neugierig nähere ich mich weiter der Auseinandersetzung und beobachte aus dem Schatten der Treppen, wie einer von Markus Freunden einen Jungen aus meiner Klasse gegen die Wand drückt und Markus einen anderen mit Händen und Füßen gewaltsam am Boden hält.

Weil die Tür zum Treppenhaus nie ganz zu fällt, zischt die ganze Zeit ein kühler Luftzug durch den schmalen Spalt und ich meine etwas zu riechen, dass so unglaublich gut riecht, wie nichts, dass ich je gerochen habe und ich bin auf der Stelle süchtig danach. Tief atme ich ein, koste den Geschmack voll und ganz aus, lasse ihn auf der Zunge zergehen und meine Sinne für einen kurzen Moment vernebeln.

Als ich wieder zu mir komme, dämmert es mir so langsam.

Oh nein, oh nein! Bitte nicht! Nicht er! Das darf nicht sein!

Tränen steigen mir in die Augen, in meinem Hals bildet sich ein dicker Klos und das Atmen fällt mir immer schwerer, als würde jemand mit starkem Übergewicht auf meiner Brust thronen.
Aber ich kann nichts dagegen tun. Er ist es. Markus Dewinter ist mein Seelenverwandter. Mein Gefährte, bis der Mond mich zu sich holt.

In genau diesem Moment hebt er seinen Kopf und dreht sein Gesicht in meine Richtung. Vor Schreck zucke ich zusammen und rutsche in das Licht, welches von draußen durch ein kleines Fenster fällt.

>>Du<<, haucht er rau und meine Beine zittern vor lauter Angst.

Meine Augen sind weit aufgerissen, mein Mund formt einen stummen Schrei.

Seine klaren, wolkengrauen Augen fixieren meine jeansblauen, die ich nicht zu schließen wage, aus Angst etwas zu verpassen.
Mein Verstand setzt mit einem Mal wieder ein, ich taue aus meiner Starre auf und hechte die Treppe hoch.

Ich an seiner Seite wäre eine einzige Lachnummer; die Lykanerin, die sich nicht einmal gegen diese kleinen schwachen Menschen wehren kann. Nein, ich bin nicht die richtige für ihn. Er hat wichtigere Dinge zu tun, als sich mit einer schwachen Lykanerin herum zu schlagen, die seine vom Schicksal ernannte Seelenverwandte sein soll. Das kann ich ihm nicht antun, diese Schande.

So schnell meine Beine mich tragen, gelange ich ins zweite Stockwerk, verlasse dort das Treppenhaus und flitze nach links, ehe ich wieder nach rechts abbiege und über die Haupttreppe wieder nach unten stolpere.

Ich höre zwar Schritte, die mir folgen, aber ich bin durch meinen Vorsprung schneller und komme unten an der anderen Seite des Flurs raus und kann seine Kumpels und die anderen beiden Typen kurz sehen, die irritiert das Schauspiel, der schwer atmenden, verschwitzten Rothaarigen beobachten, die von dem Dunkelhaarigen verfolgt wird, der mit seinen russischen Wurzeln eine unglaubliche Figur macht.

ℓℴ𝓋ℯ 𝑚𝑒 𝚛𝚒𝚐𝚑𝚝Where stories live. Discover now