Kapitel 2. Aller Anfang ist schwer

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Die Sonne hatte ihren höchsten Punkt erreicht und brannte nun heiß über den Wald und den Köpfen der Clankatzen. Flammenpfote hob das Kin *es ist schon Sonnenhoch, und meine Pfoten tun weh* erschöpft tappte der junge Kater hinter seiner Mutter her, versuchte sie einzuholen. Sie waren gemeinsam bis zum Donnerweg gelaufen, zurück, bis zur Himmelseiche und jetzt waren sie auf dem Weg zum See. <<Eichhornstern>> rief Flammenpfote leise, diese stoppte und drehte den Kopf zu ihrem Sohn <<Oh, stimmt>> sie hielt inne <<wir machen eine Pause>>. Flammenpfote ließ sich schnaufend fallen. Eichhornstern sah zum Himmelauf *Sternenclan, bitte las das alles gut gehen>>. Flammenpfote senkte den Blick, es zerriss ihn förmlich, seine Mutter so zu sehen, immer wieder gab er sich die Schuld. Bilder von seinem Vater schossen ihm in die Gedanken und blieben wie schwere Regenwolken in ihnen hängen. Die rote Anführerin zuckte mit dem Ohr, als sie den Geruch von Maus vernahm und sah zurück zu ihrem Sohn <<Ich werde dir jetzt zeigen wie man jagt>>. Flammenpfote spitzte interessiert die Ohren, als er von der Aufforderung aus den Gedanken gerissen wurde, endlich etwas, mit dem er etwas anfangen konnte. Eichhornstern duckte sich, vor ihr raschelte ein Grasbüschel. Langsam schlich sich die rote Kätzin an die nichtsahnende Beute, spannte ihre starken Muskeln an und sprang. Flammenpfote beobachtete das Geschehen ganz genau, er wollte nichts verpassen. Mit der Maus im Maul, drehte sich Eichhornstern zu ihrem Sohn um <<versuch du es mal>> nuschelte sie durch ihren geschlossenen Kiefer. Flammenpfote witterte, es roch hier intensiv nach Maus, aber da war noch mehr. Kurz schloss der rote Kater seine Augen, um sich auf seine Umwelt zu konzentrieren. Er roch Vögel, Eichhörnchen und vieles mehr, die Gerüche des Waldes umhüllten ihn und seine Ohren nahmen jedes noch so feinste Geräusch auf. Vor ihm, er konnte die Maus graben hören. Instiktiv lies sich der junge Schüler in die Kauerstellung fallen. >>heb dein Hinterteil nicht so hoch, und lass den Schwanz unten>> mahnte Eichhornstern. Flammenpfote tat wie empfohlen und schlich sich an, gerade wollte er springen, als er mit dem Hinterbein auf einen ausgetrockneten Halm trat, der geräuschvoll zerbrach. <<Mist>> fauchte der flammenfarbene Schüler verärgert.

Eichhornstern konnte nicht leugnen, wie ähnlich ihr Sohn Feuerstern war, es machte sie stolz und tief traurig zu gleich. Flammenpfote drehte sich schnaubend um. <<Versuch es noch einmal>> rief Eichhornstern. Flammenpfote hob die Nase. <<Darf ich meine Beute dann eigentlich essen? ich sterbe vor Hunger>>. Eichhornstern wandte sich wieder zu ihrem Schüler um <<Nein! das Gesetz der Krieger sagt, dass als erstes der Clan versorgt werden muss, bevor du dir dein Teil nimmst>>. Flammenpfote legte den Kopf schief <<Es gibt sicher noch mehr Regeln oder?>> die Anführerin nickte <<Das wirst du alles mit der Zeit lernen>>. Ein weiteres Mal duckte sich Flammenpfote um die Beute vor ihm zu fixieren. 

Die Sonne war gewandert und lag nun neben den Katzen. Eichhornstern lief durch den Farntunnel und lies sich den Steinigen Hang hinunter zum Felsenkessel. Im Maul trug sie eine Amsel und zwei Mäuse. Hinter ihr, trottete Flammenpfote er trug drei Mäuse und einen Zaunkönig. <<Flammenpfote>>! Rosenpfote kam auf die beiden Katzen zugesprungen. <<wie wars>>? fragte die schildpattfarbene Kätzin freudig. Seufzend lies der rote Schüler seine Beute auf den Frischbeutehaufen fallen <<ganz ok>>. Rosenpfote zuckte mit den Schnurrhaaren <<Jetzt sei mal nicht so>> spielerisch verpasste die Schülerin Flammenpfote einen Hieb über die Ohren. Flammenpfote wirbelte herum und nagelte Rosenpfote unter ihm fest. <<Ey nicht so fest>> kicherte die Schülerin. Flammenpfote schnurrte belustigt. <<Das hättest du dir vorher überlegen müssen>>. 

Von der Anderen Seite der Lichtung kam Löwenglut gemeinsam mit Taubenflug, Haselschweif und Regenpfote von der Grenzenpatrullie zurück. Regenpfotes Aufmerksamkeit richtete sich auf die kämpfenden Schüler. Eichhornstern beobachtete ihren Sohn, während er spielerich fauchend mit Rosenpfote auf dem Boden umherrollte und Sandwolken aufwirbelte. <<Ihr werdet noch genug Gelegenheiten zum Trainieren bekommen>>. Flammenpfote lies von Rosenpfote an <<wann währe das>>? <<Morgen>> bestimme Eichhornstern und tappte zum Anführerbau. 

Flammenpfote seufzte als er seiner Mutter hinterher sah. <<Gib ihr noch etwas zeit>> Blattsee hatte sich neben ihn gesetzt. Liebevoll leckte sie ihren Neffen zwichen den Ohren. <<Sie brauch sie um alles besser zu verarbeiten, es ist sicher nicht leicht, sie trägt eine große Verantwortung>> die getigerte Kriegerin sah über die Lichtung zum Heilerbau wo Häherfeder mit Nebelpfote Kräuter sortierte. <<Ich weiß das besser als jede andere Katze>>. Flammenpfote sah zu seiner Tante hoch, er wusste, dass Krähenfeder wegen ihr in den Donnerclan gewechselt war, und seinen Sohn mitgebracht hatte. Er mochte Windpelz nicht, er tat so, als ob er der beste Krieger des Waldes wäre.

<<wenn er nicht Eichhornsterns Sohn wäre, könnte man denken, er sei Feuerstern seiner>> schnurrte Krähenfeder, der sich zu seiner Gefährtin gesellt hatte. <<Ich mache mir trotzdem Sorgen>> miaute Blattsee. <<Wieso>>? fragte Krähenfeder. <<Häherfeder hat eine Prophezeiung bekommen, ich weiß nicht recht was sie bedeuten soll>>. Beruhigend leckte Krähenfeder seiner Gefährtin über die Nase <<Er wird ein guter Krieger werden>>. Blattsee seufzte, <<ich denke, dass ich bald in die Kinderstube umziehen werde>>. Krähenfeder zuckte zusammen <<Wie meinst du das>>? <<Na wie wohl, du Mäusehirn>> sarkastisch schnippte ihn die getigerte Kriegerin ans Ohr. <<Das ist toll>> rief Krähenfeder Blattsee hinterher, als sie aufstand um zum Heilerbau zu gehen. 

Flammenpfote lief über die Lichtung zum Schülerbau, er sollte sich ausruhen, das morgen Kampftraining auf ihn wartete. <<Hallo Flammenpfote>> rief Regenpfote. <<Wo sind den Kirschpfote und Maulwurfpfote>>? fragte Flammenpfote. <<Die sind noch auf der Abendpatrullie>> kam es von Lärchenpfote, die sich schon in ihrem Nest zusammengerollt hatte. <<Du kannst dieses Nest hier nehmen>> Rosenpfote deutete auf das leere Moosnest neben ihr. Flammenpfote nickte dankbar und lies sich in dem weichen Grün nieder. Er war erschöpft, das lange Laufen, tat ihm immer noch in den Pfoten weh. Es dauerte nicht lange, da fielen ihm die Augen zu und er tauchte in die Welt der Träume ein.

Auf der anderen Seite der Lichtung huschte eine grau-getigerte Katze zum Anführerbau, setzte sich davor und wartete. Wenig später, trat Eichhornstern hervor und setze sich zu dem blinden Heiler. <<Was gibts Häherfeder>>, der grau-getigerte richtete seine blinden Augen auf seine Anführerin <<Ich habe eine Prophezeiung bekommen>> miaute er. Eichhornschweif wischte mit der Schwanzspitze über den Boden. <<Nun, wie lautet sie>>?. Häherfeder sah zum Sternenflies <<Aus der Dunkelheit wird sich die Flamme erheben>>. Eichhornstern seufzte <<Ist die Prophezeiung gut, oder schlecht für uns>>? Häherfeder zuckte mit den Schnurrhaaren <<Das weiß nur der Sternenclan>>

Warrior Cats - FlammenpfoteWhere stories live. Discover now