Prolog

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»Und wenn das mein Leben sein soll, wenn es so weiter gehen soll, dachte ich, dann muss ich gehen, dann hätte ich die Scheiße auf keinen Fall länger ausgehalten. Ja, jetzt sitz' ich hier bei dir und wir unterhalten uns. Ich sag' den Leuten immer der Wind trägt mich und lenkt mich, denn am Anfang des Tages weiß ich nicht im geringsten, wie er enden wird. Und nein, ich habe nicht vor mein Leben zu ändern.«
Linda nahm einen Schluck von dem Bier, welches sie und Corvin sich teilten.
»Weißt du, ich bin froh zu hören, dass du das hier durchziehst. In deiner Heimat ist es doch ganz anders als hier. Schau her, ich bin gebildet, habe eine Arbeit, ich kann Englisch mit dir sprechen. Trotzdem lasse ich dich hier schlafen. Ich frage mich, würde das in Deutschland für dich funktionieren?«, fragte Corvin und blickte sie mit seinen braunen Augen an. Er hatte einen weißen und grau-mellierten Bart und Haare in der selben Farbgebung. Seine faltige Haut hatte einen dunklen Teint. Linda erkannte, dass er mal ein sehr gut aussehender Mann gewesen sein muss.
»Nie im Leben! Ich hätte noch nicht mal etwas verdienen können. Als Tagelöhner findest du fast keine Arbeit und sie würden dich nie bei sich schlafen lassen. Wenn du so aussiehst wie ich, rote Haare, Piercings, viel Schminke, und andere Klamotten, und, ach Gott, wenn du dann noch Backpacker bist, du bist asozial. Du bist asozial, wenn du dein Leben nicht so führst, wie die anderen. Obwohl ich viel sozialer, toleranter und hilfsbereiter bin, als die gesamte Oberschicht.«
Corvin griff Lindas Hände, die sie auf dem Tisch in der Zwischenzeit zu Fäusten geballt hatte. Die unendliche Wut über die Intoleranz auf dieser Welt hatte sie wieder erfasst. Sie wandte ihren Kopf von Corvins Gesicht ab und starrte an die Wand rechts neben ihr. Sie schnaubte deutlich hörbar um sich zu beruhigen. Sie setzte ein weites Lächeln auf und wandte sich wieder zu Corvin. Sie drückte seine Hände auf dem alten Holztisch und blickte lächelnd auf sie.
»Weißt du, Corvin, deshalb liebe ich Rumänien. Du kennst mich seit einem Tag und du bist wie ein Vater zu mir.«
»Ja, man muss wissen, was man vom Leben haben will und dann kann man sehen, wo man dieses Leben am besten leben kann. Aber Linda, es ist schon spät. Lass uns dein Bett fertig machen.«
Linda stimmte ihm zu und zusammen zogen sie das Sofa aus. Bald würde sie sich endlich von dem langen heutigen Tag ausruhen können.

AN: Ich habe nach langer Überlegung beschlossen, ein Buch zu schreiben. Meine Bitte ist, dass ihr gerne Rechtschreib- und/oder Grammatikfehler kommentiert. Ich verbessere diese und gebe euch eine Antwort in der einfach "Done" steht. Viel Spaß beim lesen!

This asshole stole my life. (On Hold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt