Flucht

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Ich hatte keine Zeit zu realisieren was gerade geschehen war.

Saphira rüttelt an ihren Fesseln und blinzelt mich an. Ich stehe auf und gehe auf sie zu und versuche die Fesseln aufzubekommen. Vergeblich.

Plötzlich kommt mir eine Idee: Schmelzen. Ich berühre das Eisen und sammle meine Kräfte. Aber das Eisen wird rot ohne zu schmelzen, stattdessen verbrenne ich mich.

Gerade habe ich meine Kräfte entdeckt und schon funktionieren sie nicht.

Samira verzweifelt leicht:"Verdammt wie kommen wir raus. Unsere Fesseln sind aus speziellem Antimagie-Eisen."

Ich schaue mich um und kann schon spüren wie jemand in Richtung des Raumes kommt. Die Angst ist nahezu greifbar.

Ich schließe die Tür und schnappe mir meine Fesseln. Ich erhitze das Eisen und forme es zu einem Dolch. Danach erhitze ich den Dolch sodass er kurz vorm Schmelzpunkt ist und schlage auf die Stelle ein wo die Kette der Fesseln mit der Wand verbunden ist bis sie bricht. Das selbe mach ich mit den anderen Fesseln. Ich konnte nur Saphira befreien denn als ich die Handfesseln von Samira gelöst habe wurde die Tür eingeschlagen und drei Männer versuchen bereits Saphira und mich wieder zu fangen. Saphira atmet tief ein und bildet eine weiße, fast durchsichtige Wand vor uns. Sie fällt dabei fast zu Boden.

Ihre Kräfte waren immernoch eingesperrt. Einer der Männer rennt durch und fällt vor Saphira auf den Boden:"Ich mache alles was du sagst meine Königin."

"Dann verteidige mich. Lass niemanden an mich ran."

Der Mann verbeugt sich vor Saphira und stürtzt sich auf die anderen Männer. Ohne zu denken schlägt er mit seinem Schwert auf sie ein. Erst jetzt bemerke ich das sich seine Pupille weiß verfärbt hatte.

Keine Zeit darüber nachzudenken.

Ich muss Samira helfen. Die zwei Männer haben keine Hemungen dabei dem anderen Mann ihre Schwerter in den Körper zu rammen. Kurz bevor Samira den Boden berührt haben die zwei Männer mit ihren Schwertern Saphira Untergebenen getötet. Samira streckt ihre Hand aus und ruft:" Ayami erscheine!"

Die Männer wollten uns gerade attackieren aber ein grau-weißer Wolf erscheint und greift die Männer an. Keine 5 Sekunden später liegen die Männer blutüberströmt und leblos am Boden.

Ich kann den Anblick nicht ertragen und wende meinen Blick ab während ich mir den Mund zuhalte. Saphira zieht mich sofort aus dem Raum.

Der Wolf ist verschwunden. Wo kam er her und wo ist er hin? Ich konnte Samira nicht fragen den sie schleicht langsam an der Wand hoch. Ein Lüftungsschacht. Wie clichéhaft. Wir fliehen durch einen Lüftungsschacht. Saphira packt mich an der Taille und Samira zieht uns hoch. Unglaublich wie stark sie ist.

"Hey Saphira kannst du einen Weg rausfinden."

"Urgh. Nein ich bin mit meinen Wasserreserven am Ende aber ich glaube ich kann Wasser in der Richtung spüren.", sie zeigt nach rechts.

Leise antwortet Samira:"Gut dann folgen wir dem Wasser."

Wir krabbeln im engen und feuchten Schacht herum und versuchen so wenig Krach wie möglich zu machen. Saphira atmet schwer und kommt nur sehr langsam voran. Der Schweiß tropft ihr förmlich von der Stirn.

Plötzlich geht es nicht mehr weiter. Samira flucht und Saphira steht kurz vor einem Zusammenbruch. Ich schaue mich um und versuche einen Ausweg zu finden.

Doch die Möglichkeiten sind gering. Zurück gehen oder hier bleiben? Früher oder später werden sie uns finden.

Ich erwärme einen Finger und schmelze ein kleines Loch in den Schacht hinein.

Langsam gewöhne ich mich an meine Kraft.

Wir sind in einem großen Raum voller Soldaten.

Das nenn ich mal Schicksal.

Ich beobachte sie eine Weile und belausche ihre Unterhaltung. Anscheinend wissen sie noch nicht das wir geflohen sind. Ein Junge kommt herein gestürzt und zieht einen Mann, mit wuschligen braunen Haaren, am Arm und stellt sich gegenüber dem Schacht sodass ich ihn genau hören kann.

Der Junge scheint nicht älter als ich aber seine ernsten grünen Augen und die Narbe verraten das er viel mehr erlebt hat als ich. Obwohl er der jüngste ist hat er die Einstellung eines Oberhaupts.

"Sie sind geflohen!"

"Verdammt! Und jetzt?! Es hat eine Ewigkeit gedauert überhaupt hier rein zu kommen."

"Ich weiß. 2 Monate Vorbereitung und viele Tote. Wir brauchen sie aber ich kann nicht das Leben meiner übrig gebliebenen Männer riskieren. Wer weiß wo sie jetzt sind."

"Wissen die Wachen schon Bescheid?"

"Ja, deshalb müssen wir schnell handeln."

Der Junge scheint verzweifelt und kratzt sich am Kopf.

Samira stupst mich an und flüstert:"Beruhig dich. Das Metall bricht gleich."

Verdammt. Unwillkürlich habe ich meinen ganzen Körper erhitzt und somit das Metall auch erhitzt. Saphira kann sich nicht mehr wach halten und liegt. Immer wieder flüstert sie:"Ich brauche Wasser. Wasser." 

Samira sitzt und überlegt krampfhaft was sie tun kann. Ich schaue wieder den Jungen an. Plötzlich hebt er den Kopf und schaut in Richtung Schacht. Mein Herz rast. Hat er uns gesehen?

"Lilith nicht scho...".

Samira kann nicht ausreden.

Das Metall bricht und wir fallen runter. Saphira stößt einen schrillen aber leisen Schrei aus. Samira und ich liegen auf dem Boden während uns die Soldaten anstarren.

Rare Animals -wird überarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt