42 - cooking

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Louis wollte mir den ganzen Tag über nicht sagen, was er geplant hatte zu kochen und meinte nur immer wieder, ich würde es am nächsten Tag schon sehen. Mich wurmte es, das er daraus so ein großes Geheimnis machte und es raubte mir schon beinahe den Schlaf. Niall wunderte es schon gar nicht mehr, als ich ihm am nächsten Morgen davon erzählte, dass ich zusammen mit Louis an Eleanors Stelle bei 'MasterChef At Sea' mitmachte. Er schüttelte einfach nur grinsend den Kopf und drehte sich dann im Bett um, um noch einmal ein wenig schlafen können, da auch er heute einen freien Tag hatte. Leise zog ich mich an und verschwand im Bad, um mir die Zähne zu putzen und das Gesicht zu waschen.

Kaum war das erledigt verließ ich die Kabine und ging in den Essenssaal für das Buffet, wo sich alle Kandidaten sammelten. Hier in der Küche sollte nach dem Frühstück der kleine, spaßige Wettbewerb stattfinden. Insgesamt waren es fünf Teams, dementsprechend zehn Personen, je Team zwei Kandidaten. Louis war schon da und begrüßte mich mit einer herzlichen Umarmung. Gleich danach ging es mir schon viel besser und mein Körper wurde mit neuer Lebensenergie geflutet. ,,Bis es los geht, können wir noch frühstücken, sie werden uns dann holen. Möchtest du was essen?" Louis sah mich aus seinen strahlenden Augen an, die mich an den Ozean erinnterten, auf dem wir gerade schipperten. Tief und unergründlich, dennoch auch herzlich und voller Lebensfreude. Auch wenn Louis das Gefühl hatte, dass sein Leben durch Eleanor im Moment schlecht ist, mir sagte er immer wieder, dass ich ihm das Leben näher brachte, so wie er es immer kennen lernen wollte und das rührte mich sehr. Es war von Anfang an mein Ziel, dass ich es schaffe das es ihm besser geht.

,,Ja", antworte ich schließlich, war viel zu lange von seinen Augen gefesselt. Louis ließ das unkommentiert, sein Grinsen sprach ohnehin Bände. Wir gesellten uns zu dem Buffet, holten uns Teller und auf meinen wanderten Pancakes, ein Croissant und Marmelade, Louis Teller sah ähnlich aus und zusammen setzten wir uns an einen Tisch am Fenster, um einen Ausblick auf den Antlantik und dessen Wellen zu haben. Ein wenig beunruhigend das hier irgendwo auf dem Weg nach New York auch die Titanic gesunken war. ,,Hat Eleanor eigentlich was dazu gesagt, dass ich jetzt an ihrer Stelle bei 'MasterChef At Sea' mitmache?" Ein wenig Angst vor der Antwort hatte ich schon, dennoch traute ich mich zu fragen. Louis kaute den Bissen seines Pancakes zu Ende und nickte dann. ,,Sie meinte, dass ich sowieso viel lieber mit dir rumhänge und ich tun soll, was ich nicht lassen kann." Ich verschluckte mich an meinem Orangensaft und riss die Augen auf. ,,Meinst du, sie ahnt etwas?"

Louis schüttelte den Kopf, was meinen Herzschlag sofort beruhigte und mir meinen Ruhepuls wieder brachte. ,,Sie meinte das im Sinne von, mich nicht genügend für sie interessieren. An sich ist sie weiterhin auf dem Stand einer guten Freundschaft zwischen dir und mir. Noch drei Tage, dann ändert sich das." Louis lächelte, nahm den letzten Bissen seines Croissants. ,,Naja, sie hängt ja auch lieber mit ihren Freundinnen ab, geht ins Wellnesscenter und spielt Tennis, anstatt etwas mit dir zu machen oder sich für dich zu interessieren, da muss sie sich nicht wundern, dass wir uns mehr als nur gut angefreundet haben", erwiderte ich, trank meinen Orangensaft schnell auf, als ich sah das jemand auf uns zukam.

,,Louis Tomlinson, Harry Styles?" Eine Frau mittleren Alters mit einem Klemmbrett in der Hand blieb vor uns stehen. Louis nickte und schüttelte ihr die Hand. ,,Freut mich sehr, dass Sie sich entschlossen haben, an dem kleinen Wettbewerb mitzumachen. Ich hoffe Sie sind ausgeschlafen. MasterChef At Sea beginnt in zehn Minuten. Sie können also noch in Ruhe zu Ende frühstücken. Danach lernen Sie die MSC Köche kennen, können ihre Arbeitsflächen herrichten und ein letztes Mal das Rezept durchgehen." Wir bedankten uns bei ihr, bevor sie sich auf die Suche nach dem nächsten Teilnehmer begab. ,,Apropo, was willst du jetzt überhaupt kochen?" Fragte ich Louis, der es noch immer geheim gehalten hatte, aber mir nun endlich antwortete.

,,Ich möchte gerne Hühnchen, gefüllt mit Mozzarella, umwickelt von Parmaschinken machen und dazu hausgemachten Kartoffelpüree." ,,Dafür das du sagtest das du nicht kochen kannst hört sich das ziemlich professionell an", stellte ich beeindruckt fest und schenkte Louis einen fragenden Blick. ,,Meine Mutter hat das immer gekocht, bevor sie verstorben ist. Sie hat das Rezept an mich vererbt und meinte, irgendwann werde ich die richtige Person finden, die mir beibringt das zu kochen und die auch danach noch bei mir bleiben wird." ,,Lou", hauchte ich, etwas geschockt aber sehr geschmeichelt von seinen Worten, ,,das ist wirklich süß, dann werden wir das heute mit Sicherheit hinbekommen." Kurz nahm ich unter dem Tisch seine Hand in die meine, um ihn zu ermutigen.

Nachdem ich das Rezept auf seinem Handy abgelesen hatte, begaben wir uns pünktlich vor die Tür, die in die Küche führte. Dort stand nämlich schon die Frau mit dem Klemmbrett und auch die anderen Teilnehmer sammelten sich an der Stelle. Als alle fünf Teams da waren, stellte sie sich nochmal vor. ,,Gut, also nochmal für alle, ich bin Miss Simonsen, ihr könnt mich aber gern bei meinem Vornamen nennen, nämlich Alba. Die Köche warten schon drinne auf Sie und auch wenn das ein Wettbewerb ist, es soll Ihnen allen Spaß machen, deshalb werden ihnen die Köche auch gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen." Nach ihrer kleinen Rede folgten wir ihr ins Innere der riesigen Küche, die nicht danach aussah, als hätte man hier gerade noch für tausende Passagiere Frühstück gemacht.

Insgesamt waren es drei Chefköche, die heute unser Essen bewerten würden. Ich kannte sie alle schon von der Kennenlernrunde am Anfang der Reise. Auch sie erkannten mich und lächelten mir fröhlich zu. Zum Glück war es doch kein großes Problem gewesen, dass ich hier als Mitarbeiter mitmachte, allerdings hatte Louis auch alles nötige geklärt. Wir wurden zu unseren Arbeitsflächen gebracht, erhielten die nötigen Zutaten, die es zum Glück zur Genüge gab, bevor wir uns dann auch schon an die Arbeit machen durften. Zwei Stunden war das Zeitlimit und bis dahin sollten wir das locker hinkriegen. Ich griff gleich nach der Hähnchenbrust, während Louis mich fragend anguckte. ,,Was ist?" Schmunzelnd sah ich zu ihm. ,,Ich weiß nicht, was ich machen soll", gab er zu und ließ mich lachen.

Das Louis das Rezept schon seit Jahren mit sich herum schleppte und immernoch nicht wusste, was er zu tun hatte, überraschte mich. Auf der anderen Seite hatte er wahrscheinlich gewartet, bis er die eine Person finden würde, mit der er das zusammen kochen konnte und wollte. Mein Herz ging auf wenn ich daran dachte, dass ich die eine Person war. ,,Ich kümmere mich um das Hähnchen und du dich um das Kartoffelpüree, okay? Schäle und halbiere die Kartoffeln. Danach lässt du sie für etwas mehr als zwanzig Minuten in Salzwasser kochen." Louis nickte und befolgte alles. Als die Kartoffeln im Topf waren sah er mir dabei zu, wie ich Mozzarella in Scheiben schnitt und diese jeweils in eine Hähnchenbrust stopfte, nach ordentlichem Würzen mit Salz und Pfeffer. Danach umwickelte ich sie mit dem Parmaschinken, legte sie in die Auflaufform und gleich darauf wurden sie in den Ofen geschoben.

Während diese vor sich hinschmorrten, widmeten wir uns den fertig gekochten Kartoffeln. Ich sagte Louis was er machen sollte und er tat es mit Freuden. Er hatte richtig Spaß am Kochen. Ich habe noch nie jemanden mit so viel Elan Milch und Butter in einen Top füllen sehen. Mit einem breiten Lächeln gab ich die Gewürze hinzu, rührte das dann alles um, während Louis die Kartoffeln im anderen Topf zermatschte. Kaum war das erledigt gaben wir alles zusammen und auch jetzt übernahm Louis gern wieder das Aufschlagen der Kartoffeln zu einem fluffigen Püree. Ich beschwerte mich nicht, sondern sah ihm einfach dabei zu, stellte mir vor wie es wäre, wenn wir zusammen wohnen würden und er mich ab und an mit selbstgemachtem Essen verwöhnte oder ich ihn. An den Gedanken könnte ich mich gewöhnen.

Nach etwa vierzig vergangenen Minuten holte ich die Hähnchenbrust aus dem Ofen, wir lagen gut in der Zeit und konnten noch alles schön auf drei Tellern anrichten. Die Kandidaten hatte ich die ganze Zeit über völlig ausgeblendet, für mich zählte einfach nur der Spaß mit Louis. Doch nun schaute ich mich einmal kurz um, sah das einige wirklich schöne Gerichte kochten, während andere nur einen schwarzen Klumpen auf dem Teller hatten. Auch Alba sah sich alles an, erinnerte ab und an an die Zeit und als die letzten fünf Minuten anbrachen, waren Louis und ich fertig. Fröhlich schloss er mich in seine Arme und flüsterte mir einen Satz ins Ohr, der mir vor Rührung Gänsehaut bescherte. ,,Meine Mutter hatte Recht gehabt, mit der richtigen Person wird das Rezept klappen."

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Wie 100% von euch vermutet haben gab es natürlich das bekannte Larry Meal🌝 Ob es den Köchen schmecken wird?
All the love xx

Secret Love At Sea - Larry StylinsonWhere stories live. Discover now