C o l d A i r

51 10 1
                                    

In ihrer dünnen, blauen Übergangsjacke lief sie die Hauptstraße entlang. 

Es war kalt, kühler Herbst, fast schon Winter.

Sie blickte sich um.

Keine Menschenseele weit und breit außer ein paar Krähen, die über die Felder flogen, lautstark krächzten und ihr somit Gesellschaft leisteten.

Ihr war kalt bis auf die Knochen, doch sie genoss es.

Sie sog die klare Luft ein, bis tief in die Lungen.

Einatmen, ausatmen.

Es bildeten sich große Frostwolken, wenn sie die verbrauchte Luft wieder nach draußen brachte.

Sie war schon immer mehr der Einzelgänger gewesen und genoss die Zeit, in der sie in der kaltnassen Jahreszeit bei Eiseskälte draußen sein konnte.

Sie verstand nicht, wie es andere in die Wärme zog.

War sie einmal drinnen, zog es sie  sogleich wieder nach draußen.

Dabei konnte sie einfach ihren Gedanken freien Lauf lassen und den Kopf frei bekommen.

Weit und breit nur weite Felder, eine graue, geteerte Hauptstraße und sie, in ihrer blauen, dünnen Jacke bei Eiseskälte.


Cold AirWhere stories live. Discover now