Offenbarung

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Man hörte das Rumpeln, bevor er mit seinem Auto vor dem Haus einer 3-köpfigen Familie stehen blieb.

Er, er war ein älterer Mann mit Kinn, langen, grauen Harren. Die Autotür zuknallend, stieg er aus dem Auto. Eine junge Frau mit kurzen blonden Haaren lief ihm von der Haustür aus entgegen.

"Cara, was soll die verdammte scheiß!" Er stapfte an ihr vorbei, wobei er ihr einen Zettel in die Hand drückte. Sein Weg führte direkt in die Küche, wo die kleine Tochter und der Vater der Familie am Küchentresen saßen. Cara folgte ihm, während sie den Zettel lass. "Was ist los, Cara, warum ist Onkel Hank so sauer?" Fragte die kleine Tochter ihre Mutter. Hank hatte sich hingegen auf die Suche nach Betäubung gemacht. Der Vater nahm ihn immer wieder die Flasche ab, die er, als nicht Alkohol davon schmeißen wollte. Es waren größten Teils Androiden-Essen, Essig, Öl und selbst gemachtes Putzmittel. Die letzte Flasche ließ er ihm aber. Es war Milch. Hank merkte vor lauter angestauter Wut gar nicht, dass dies kein Alkohol war.

"Alice, geht doch bitte mit Luther raus. Ich und Hank müssen etwas besprechen." Alice blickte ihre Mutter leicht verwundert annahm, aber die Jacke, die ihr Vater ihr reichte und folgte ihrem Vater nach draußen in den Garten.

Hank stellte die nun leere Milchflasche auf den Küchentresen.
"Wie kann dieses verlogene Balg es wagen?"
Cara ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und setzte sich ihn gegenüber auf an Küchentresen.
"Irgendwie war es abzuwarten, dass so etwas passiert. Ihm fiel das meiste ja um Längen schwerer und du warst seine erste Bezugsperson. Und seine Fortschritte in der eigenen Gefühlserkennung sind erstaunlich, auch wenn er schlechter in dem wurde wie anderer bzw. deine Gefühle richtig zu identifizieren."
Analysieren betrachte sie das von Kaffee vergilbte Papier. Hank wanderte derweil durch die Küche. "Dann soll er es mir ins Gesicht sagen, verdammt!" Er donnerte mit seinem Fuß gegen einen der Stühle, der geräuschvoll umkippte.
Caras Blick wanderte nach draußen, wo Luther der Vater sie fragend ansah. Sie winkte ab und wand sich wieder Hank zu.
"Seine emotionale Instabilität macht ihn jetzt unberechenbar. Also beruhigen dich bitte."

Der Leutnant ließ sich schnaubend auf einen der Stühle sinken. "Wäre ich ein paar Jahre jünger, würde ich das Ganze ja verstehen. Aber nun bin ich alt, also du Plastikstreberin, hau raus.

Er klingt wie immer, wie schließt du da eine emotionale Instabilität heraus, außer aus den Worten selbst."
Sie schob ihm mit zwei Fingern den Zettel hin. "Wir Androiden besitzen eine Perfektion, die wir kaum abstellen können, bzw. wollen. Und hier sind die Buchstaben vereinzelt typisch perfekt. Sie sind krakelig und haben verschiedene Größen im Vergleich zueinander." Säuerlich seufzend ließ sich Hank, Cara gegenüber, auf einen Stuhl sinken. "Okay, aber wieso auf einmal jetzt?" Cara beobachtete, wie Luther und Alice draußen das Laub zusammen schoben und witzelte. "Vielleicht liegt es daran, dass es jetzt genau zwei Jahre her ist, dass ihr euch kennengelernt habt."

Hank blickte auf und zum ersten Mal seit er Cara kannte, sah er etwas wie eine mütterliche Fürsorge für ihn und Connor ausstrahlen. Ihr sanftmütiges Lächeln ging hinauf bis zu ihren Augen.

Es machte ihn schon fast wieder argwöhnisch, was sie wohl vorhatte. "Okay, ich gehe ihn dann mal nach ihm suchen. Und hör bitte auf so gequirlte, kitschige scheiße zu reden." Er stand auf und wollte schon weiter stampfen, da verfing sich Caras Hand an seinem Arm. "Wie sieht es mit dir aus?" Erst verwundert, dann fragend riss er sich von ihr los.
"Das geht dich ja wohl gar nichts an." Er lief zurück zu seinem Auto, wo Sumo, der große Berner Sennenhund, ihn mit treuen Augen erwartete. Er fuhr mit quietschenden Reifen und ausschlagendem Heck davon. Cara beobachtete des noch, wand sich dann, aber ihrer Familie zu.

Das Auto fuhr in rasender Geschwindigkeit die Straße entlang. Sie fuhren zu einer Villa, vor der Sumo schon aus dem Autofenster sprang, bevor Hank ausgestiegen war. Er raffte den Kragen seiner Jacke, es war nach seinem Geschmack schon viel zu kühl, um es noch Herbst nennen zu können.

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