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Pov. Paluten

Manuel hatte sich gerade mit hängendem Kopf aus der Cafeteria begeben.
Ich grinste. Jetzt musste ich ihn nur noch finden und einen auf besorgten guten Freund machen.

Ich suchte als erstes im Jungsklo. Gerade wollte ich die Tür öffnen da wurde sie mir auch schon ins Gesicht geschmettert und ich fiel auf den kalten Boden.

„AU!", schrie ich auf und hielt mir die Hand vor die Nase.
„T-Tut mir Le-Leid!", ängstlich sahen mich zwei Smaragdgrüne Augen an.
Manuel.
Vorsichtig hielt er mir seine Hand hin welche ich mehr oder weniger dankbar annahm. Sobald ich wieder auf meinen Beinen stand wich Manuel zwei Schritte von mir weg.
Er schaute mich beschämt und respektvoll an, bis sich seine Augen auf einmal weiteten.
„P-Patrick?"
„Ja?"
„Du bl-blutest aus d-der Nase... "
Da bemerkte ich, dass meine Hand voller Blut war und wahrscheinlich auch mein halbes Gesicht.
„Scheise... "
„Ehm... Du solltest v-vielleicht zum Schularzt gehen... "
„Mach ich, kommst du mit?"
„W-wer? I-ich?"
„Na klar, sonst ist hier ja niemand. "
„E-ehm... Ok... "

Ich grinste in meine Hand hinein.

Pov. Schlänjuel

Ich hatte etwas Angst vor Patrick, doch anderseits brachte er mein kleines dummes Herz zum ausrasten. So wie eigentlich jedes Mal wenn ich ihn sehe...

Stumm gingen wir nebeneinander her. Es war eine etwas unangenehme Stille, aber ich genoss es auch neben ihm gehen zu dürfen. Bei dem Schularzt angekommen klopfte ich an der Tür und wir warteten, bis man von drinnen ein lautes „Herein!" hören konnte.
„Also was ist denn genau passiert?", fragte mich der Arzt als er aufstand um für Patrick ein Taschentuch zu holen.
„A-Also ich bin aus dem Klo raus u-und hab ihm da unabsichtlich die Tür g-gegen die Nase gerammt... ", erklärte ich schuldbewusst.
Er übergab Patrick die Tücher, welche dieser sofort auspackte und sich eines gegen seine blutende Nase hielt.
„Aha. Patrick deine Nase ist zum Glück nicht gebrochen, aber du solltest in nächster Zeit auf aufgehende Türen achten", schmunzelte der Arzt und entließ uns wieder.

Den restlichen Tag hatten Patrick und ich nicht mehr geredet.
Doch als ich das Schulgelände verlassen wollte, hielt mich jemand am Handgelenk fest.

„Hey Manuel!"

Ich wirbelte herum und sah in Patricks Rehbraune Augen.

„Ähm... H-Hi Patrick. B-Brauchst du was? "
„Ja also, ich wollte mich entschuldigen“
„ ... "
„ Es tut mir echt leid das ich so blöd war und bei Basti mitgemacht hab!"
„Ok... "
„Ich, ehm, hast du heute am Nachmittag Zeit?"
„Glaub schon..."

Warum ist er auf einmal so?

„Super! Dann treffen wir uns um 15:00 vor der Schule?"
„E-Ehm... O-k?"
„Nice! Dann bis später!"

Schon lief er um die Ecke und verschwand.
Was. War. Das?!
Irgendwie war ich misstrauisch, aber mein Herz sprang gerade wie verrückt in meiner Brust auf und ab.

„ICH BIN ZUHAUSE!", rief ich als ich den Gang unserer Wohnung betrat.
„Hallo Manuel! Komm her! Essen ist fertig!", rief meine Mum zurück.
Ich ging ins Esszimmer und begann den Tisch zu decken.
Wie immer überhäufte meine Mutter mich mit unnötigen Fragen wie:
Wie war es in der Schule?
Möchtest du mal jemanden einladen?
Hast du schon einen Freund gefunden?

Ja, meine Mum weiß das ich Schwul bin. Und sie ist voll ok damit!

Ich stand auf um mein dreckiges Geschirr in die Spülmaschine zu tun, als mein Blick auf die Digitale Uhr an unserem Ofen fiel.

Shit! Schon 14:56?!

„Mama!"
„Ja?"
„Ich treff mich noch mit jemandem, komme so gegen halb fünf nach Hause!"
„Ist gut!"

Ich schnappe mir mein Handy und verließ schleunigst die Wohnung.
Hoffentlich wartet Patrick noch nicht auf mich!

602 Wörter

|Just A Bet?| ¬Kürbistumor¬Where stories live. Discover now