Kapitel 1

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Ava
"Komm ich bring dich nachhause", sagte Niklas und nahm Ava ihre Tasche ab.

"Das musst du nicht" sagte Ava,
verlegen.

"Ich kann eine Lady so spät nicht mehr allein nachhause gehen lassen", mit diesen Worten zauberte Niklas, Ava ein Lächeln auf die Lippen und so gingen sie los, ohne das einer der beiden etwas sagte.
"Ich muss dir was zeigen" sprach er und lief schneller vor, Ava hinterher. Er lief solange schneller, bis sie dort angekommen waren, wo er hinwollte. Es war auf einem Hügel. Ava stand völlig außer Atem oben, an der Spitze. Doch es hatte sich aufjedenfall gelohnt. Kaum hatte sie die Aussicht gesehen, so waren ihre Atemprobleme, wie als hätte sie nie welche gehabt.

"Wow" murmelte sie, vor sich hin.

"Ich wusste es würde dir gefallen" sagte Niklas, sie drehte sich um und sah, den viel größeren, Jungen liebevoll an. Er erwiderte ihren Blick. Sie setzte sich auf das nasse Gras und lief sich rein fallen. "Ava, steh auf, sonst wirst du krank". Sie ignorierte seine Wahrung und schlug stattdessen  neben sich. Niklas legte sich also neben sie auf das nasse Gras, sein Kopf war schief gelegt, sodass er sie anschauen konnte. Doch Ava starrte nur in die Sterne. Er schaute sie lange an, doch ihr Blick blieb immer stur, auf den Himmel gerichtet.

"Glaubst du...glaubst du es gibt sowas wie einen Himmel, etwas nachdem Tod?", unterbrach sie die Stille, die sich aufgedrängt hatte. Niklas schaute nun auch hoch.

"Ich weiß nicht und du?". Ava begann zu lächeln.

"Natürlich, wäre es nicht traurig, wenn es nur das hier gäbe, weißt du was ich meine, wenn es nur dieses eine Leben gäbe, was Menschen in Sklaverei erleben mussten, Menschen, die zu arm sind oder Menschen, die todkrank sind, das wäre dich alles andere, als gerecht oder?". Ava wartete auf eine Antwort, doch es kam keine. Stattdessen richtete Niklas sich auf, lehnte sich über sie und küsste Ava, vorsichtig und gleichzeitig so, als hätte er Jahre auf diesen Kuss gewartet. Jeden Moment rechnete er mit Zurückweisung, doch die kam nicht. Nein, Ava erwiderte seinen Kuss. Er beendete den Kuss, legte sich wieder neben sie und schaute wieder in die Sterne. Eine halbe Ewigkeit schauten sie in die Sternen. Sie schwiegen sich an, doch es war kein unangenehmes Schweigen. Es war, als hätte sie alles gesagt, was zu sagen war.

"Ich glaube, ich sollte dich langsam wirklich nachhause bringen, ich will ja nicht, dass deine Eltern schlecht über mich denken", fiel Niklas ein. Ava nickte und schien völlig die Zeit vergessen zu haben. Sie liefen beiden los.  Nach einiger Zeit konnte Niklas Mut aufbringen, suchte ihre Hand, fand sie und verschränkte seine Finger in ihre. Sie schaute ihn an und küsste ihn erneut.

Das Haus der McTwortens, war riesen groß, zumindest für Niklas. Er kam nicht aus einer armen Familie, nein, aber reich waren die Graphie's auch nicht. Es brannten noch Lichter, was für Ava hieß, sie hatten Besuch und es würde fürs erste keinen großen Ärger geben.

"Ich gehe besser mal rein".

"Bist du sicher, wenn du ärger bekommen solltest, dann...Ich sag ihnen gerne, es sei meine Schuld gewesen" stammelte er.

"Du hast mich ja nicht gezwungen mit zu gehen, ich bin freiwillig mitgekommen und außerdem willst du doch nicht, dass sie etwas schlechtes über dich denken oder?". Niklas schüttelte den Kopf. Ava küsste ihn nochmal auf die Wange und wollte reingehen. Als sie die Terrasse erreicht hatte rief Niklas noch:"Hey Ava, du kommst doch morgen wieder mit an den See oder?". Sie musste lachen und ging nun entgültig rein, in ihr Haus.

MemoriesWhere stories live. Discover now