Kapitel 58

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Harry Hudson - Yellow Lights

Ich werde wieder von Ardan auf seinen Schreibtisch gesetzt, um leidenschaftlich mit ihm rumzumachen. Diesmal ist er viel dominanter. Seine Hand greift feste nach meinem Nacken und hält dabei ein Haarbündel in seiner Hand. Er ist so ungezähmt und fasst mich überall an. Es fühlt sich so unfassbar gut an. Wieso habe ich es nicht schon früher zugelassen? "Du bleibst bei mir." Ich nicke stark. Ich will ihn wieder küssen. Von mir aus können wir auch weitergehen, nur soll er nicht aufhören, mich zu küssen. Heute scheinen die Sterne noch so wunderschön. "Ich will es draußen tun", keuche ich atemlos. Sofort hebt er mich mit schwerem Atem an und legt mich auf das Hängebett. Er atmet viel lauter, keucht schon. "Ardan?", frage ich, doch er reagiert nicht. Roxy jault neben ihm ganz laut. Was passiert hier? "Ardan, was ist los?" Ich rüttele an ihm, doch er regt sich nicht. "Mama!", rufe ich. Warum geht es ihm so schlecht? Seine und meine Mutter kommen aus dem Haus. "Was ist los?", fragen beide. "Ardan geht es nicht gut." Ich versuche ihn zu beruhigen, aber es bringt nichts. "Es tut mir so leid. Verzeih mir, Cana." Wieso sagt er das? Was ist passiert? "Was hast du getan, Ardan?" Er keucht nur. "Verzeih mir all meine Fehler. Ich will meine Blume nicht verlieren. Meine einzige, noch blühende Blume." Im Garten sind nur verwelkte Blumen. Was hat das zu bedeuten? "Ich fürchte mich zu sehr vor dem Tod." "Ardan!" Er fällt in meine Arme. Jeder schreit und weint.

Wir fahren mit dem Auto an den See. Heute ist es so warm, da dachten wir uns, dass wir schwimmen gehen könnten. Roxy sitzt voller Freude hinten auf dem Sitz und hechelt vor sich hin. "Wir sind ja gleich da", sage ich ihr. Ardans Hand legt sich auf meinen Schenkel und streichelt ihn. "Wollen wir es heute tun?" "Ja", lächele ich. "Ich will es unbedingt. Ich fühle mich bereit dazu und denke, dass ich es hinkriegen werde." Wir kommen am See an. Hier sind drei Typen, die wir doch kennen. Sie lächeln Ardan an und wenden sich dann wieder ihren eigenen Sachen zu. Roxy knurrt und bellt sie laut an. "Ruhig, Roxy. Lass uns zu den anderen." Wir laufen auf unsere Clique zu, die uns schon zuwinkt. "Na?" Yasmin grinst. Ardan zieht mir mein Kleid aus, damit wir schon ins Wasser gehen können. Wir haben Spaß, wir spielen und albern im Wasser herum. Nur Ramzi steht still und enttäuscht da. Wieso will er nicht mitmachen? "Was ist los?" Er wendet sich von mir ab, als ich ihm die Frage gestellt habe. "Deshalb wolltest du mich nicht? Wegen ihm?!", brüllt er mich mit Tränen in den Augen an. Ich weiche sprachlos zurück. Was soll ich sagen? "Ramzi, ich liebe ihn!" "Bin ich dir so egal? Und du! Ich habe dir erzählt, dass ich sie liebe!" Ich drehe mich zu Ardan, der ganz verdutzt ist. "Seit wann machen Freunde so etwas?" Wütend schlägt Ramzi gegen das Wasser, ehe er dann gehen will. "Ramzi, nicht!" Eilig gehe ich ans Ufer, wo plötzlich meine Mutter steht. Sie sieht enttäuscht aus. Sie ist wütend. "Und das soll meine Tochter sein? War alles, was du mir jemals erzählt hast, eine billige Lüge?!" Wieso stößt sie mich so ab? "Mama, nein! Aber ich liebe ihn!" Sie lacht nur spöttisch. "Das hält nicht lange."

Ich öffne verwirrt meine Augen. Ich bin verwirrt, zu verwirrt. Was war das für ein Traum? Wie viele Themen kamen da vor? Ich will nach meinem Handy greifen, damit ich es mir sofort aufschreiben kann, aber es ist oben in Ardans Zimmer. Scheiße! Mama wäre enttäuscht von mir, Ramzi ebenfalls. War das eine Prophezeiung? Was ist mit dem, was ich tun will? Was wollten wir machen? Und Ardans Schwächeanfall? Kriegt er bald wieder einen? Gott bewahre ihn davor. Das ging alles so schnell. Ardan schläft noch neben mir ganz ruhig. Er hat sicherlich keinen so chaotischen Traum. Wieso träume ich davon? Sicherlich, weil es alles Gedanken sind, die ich im Kopf habe. Da war auch eine Entschuldigung seinerseits vorhanden. Aber wieso? Das Ganze ist so verzwickt, so voller Symboliken. So wollte ich nicht aufwachen, vor allem nicht mit meiner enttäuschten und wütenden Mutter in meinem Traum, die mir sagt, dass meine Beziehung nicht lange hält. Auch wenn es nur ein verrückter Traum war, verletzt es mich. Ich spüre das elektrisierende Gefühl im Brustkorb und auch leichte Tränen, weil ich es mir immer und immer wieder vorstelle. Sie würde mich verabscheuen, das ist mir klar. Sie will, dass ich lerne und studiere und Jungs aus dem Kopf lasse, bis ich älter werde. Aber Ardan ist doch kein Fehler? Er ist der Junge meiner Träume. Er ist der Junge, der mir zuvorkommt und mich wirklich gut behandelt. Sie würde ihn mögen, das weiß ich. Sie mag ihn doch jetzt schon! Ich will keinen Gefühlsausbruch bei Ardan erleiden, aber es fällt mir oft sehr schwer, meine Tränen zurückzuhalten. Gerade staut sich alles in meiner Brust und in meinem Hals auf.

HerzensdiebTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang