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"Du erzählst mir jetzt, was los ist.", sagte Taki. Ich nickte. "Aber können wir in dein Zimmer?" Ich will das jetzt hier nicht so besprechen. Er nickte und ging los. Ich folgte ihm.
"Setzt dich.", sagte er als wir in seinem Zimmer angekommen sind. Er deutete auf sein Bett. Ich setzte mich hin und er sich neben mich. "Was ist jetzt los?", fragte er. "Nichts schlimmes.", fing ich an. "Mein Vater ist ganz normal nach Hause gekommen, aber hat mir dann mein Essen weggenommen und dann gesagt, dass er kein Geld wegen mir verschwenden will. Dann ist er zu meiner Mutter gegangen und hat die ganze Zeit rum geschrien, dass unsere Familie voll scheiße sei und so was halt." "Das ist blöd." Nein, echt? Wie kommst du nur darauf? Ich nickte. Jetzt war es still.

Es war eine unerträgliche Stille. Was soll ich jetzt machen? Wieder nach Hause gehen? Plötzlich nahm Taki mich in den Arm. "Wenn du willst, kannst du hier schlafen." "Bitte", nuschelte ich in seine Schulter. Er löste sich von der Umarmung. Schade. Gerade wurde es gemütlich. "Du schläfst in meinem Bett und ich auf der Couch." "Du kannst ruhig in deinem Bett schlafen.", sagte ich. Er schaute mich verwirrt an. "Willst du dann auf der Couch schlafen?" Ich schüttelte den Kopf. "Aber dann..?" Er schaute noch verwirrter. "Warte mal... Dann schläfst du auch im Bett." "Wenn das okay für dich ist.", sagte ich. "Klar", sagte Taki mit einem breiten Grinsen. "Ich hab gedacht, du wärst nicht schwul." Ich lachte. "Bin ich auch nicht.", protestierte Taki. Das werden wir noch sehen.

Taki stand auf. "Essen? Nachdem deins weggenommen wurde, bist du doch bestimmt noch hungrig." Er lachte leicht. "Das ist nicht witzig. Es geht hier schließlich um Essen!", schmollte ich. Ich kann jetzt zum Glück besser mit Taki reden. Viel besser. "Na, komm.", sagte er und ging los. Ich folgte ihm.

"Wir haben halt nicht so viel übrig, aber das wird dir schon reichen, oder?", fragte Taki als er die Herdplatte anstellte. "Das passt schon", sagte ich. Ich hab auch eigentlich nicht so viel Hunger. "Wo sind deine Eltern?", fragte ich. "Arbeiten", antwortete er knapp. Ich nickte verständnisvoll. "Bist du ein Einzelkind?" Warum frage ich ihn jetzt auf einmal so viel? Er schüttelte seinen Kopf. "Meine Schwester ist schon ausgezogen." "Achso, was ist eigentlich in dem Topf drin?" Er schaute hoch. "Nudeln mit Soße" "Das gibt's immer", ich lachte. "Ja, ist das Einfachste.", er lachte auch leicht. Als das Essen fertig gekocht war, nahm er einen Teller und tat das Essen auf den Teller. "Reicht das?", fragte er. Ich nickte. Das ist doch zu viel. "Gut", er nahm den Teller, gab ihn mir und meinte ich sollte mich jetzt auf die Couch setzten. Ich lief los, setzte mich und fing an zu Essen. Taki setzte soch neben mich und schaltete den Fernseher an.

"Ich hasse diese Sendung", sagte Taki als er den Fernseher angeschalten hat. "Die auch. Die auch. Und die. Die ist auch scheiße. Die auch. Und die. Die." Er pausierte und schaute die Sendung genauer an. "Kenn ich nicht." Als er wieder umschalten wollte, meinte ich: "Lass die. Die ist gut." "Sicher?" Ich nickte. Ich hab keine Ahnung, aber ich will einfach nur nicht, dass er die ganze Zeit umschaltet. Das nervt echt. "Hast Recht.", meinte Taki nach einer Weile. "Die ist wirklich gut." Ich lächelte leicht.

"Sorry nochmal", meinte ich leise. "Warum?" Ich zuckte mit den Schultern. "Dass ich dich so nerve." "Ach komm, halt's Maul!", sagte er. Ich nickte leicht. "Ich bin müde." "Okay, du weißt, wo das Bett steht. Gute Nacht." Ich stand auf und begab mich auf den Weg zum Bett. Zum Glück hab ich eine Jogginghose an. Ich legte mich hin und versuchte zu schlafen. Das funktionierte aber nicht. Ich seufzte. Was mach ich hier überhaupt? Ich hab keine Lust mehr auf alles. Warum musste mein Vater auch so etwas sagen? Ich hasse es. Warum ist das passiert? Warum musste er denn nur so schlecht drauf sein?

Auf einmal wurde die Tür geöffnet. Ich schloss meine Augen und tat so als würde ich schlafen. Er soll nicht mitbekommen, dass ich nicht schlafe. Ich hörte, wie er sich neben mich legte. Warum hab ich das überhaupt vorgeschlagen? Warum sollte er in jemanden wie mich verliebt sein?
"Schläfst du schon?", flüsterte er. Ich blieb still. "Das ist dann wohl ein 'ja'." Man hörte noch, wie er sich immer wieder umdrehte. Dann war Stille. Ich versuchte wieder zu schlafen,aber irgendwie funktionierte es nicht. Liegt es daran, dass Taki hier neben mir liegt? Nein, bestimmt nicht.

Die Zeit verging langsam und ich schlief immer noch nicht. Wie viel Uhr ist es? Ich schaute auf den Wecker neben Takis Bett. 4:34 Uhr. Noch ein paar Stunden, dann kann ich nach Hause.

Plötzlich merkte ich wie sich ein Arm auf mich legte. "Ach, Kiyoshi. Wenn du nur wüsstest.", nuschelte Taki. Schläft er oder nicht? "Wie soll ich dir das nur jemals sagen?" Er atmete schwer aus. Was willst du mir sagen? Er nahm seinen Arm wieder weg und drehte sich um. Was war das?
Ich versuchte einzuschlafen, aber ich dachte nur an das, was Taki sagte. Was will er mir sagen?
Nach einer Weile der Überlegung, schlief ich ein.

"Hey", sagte Taki. "Aufstehen." Er rüttelte mich. "Hmm...", murmelte ich. "Du kannst froh sein, dass heute Samstag ist. Sonst hättest du nämlich verschlafen." Ich drehte mich zu ihm um und setzte mich hin. "Warum? Wie viel Uhr ist es?", fragte ich verschlafen. "Gleich 13 Uhr.", sagte Taki und ging auf mich zu. Er kam immer näher und umarmte mich. Ich konnte sein Gewicht vor Überraschung nicht halten und kippte um. Nun lagen er auf mir auf dem Bett. "Was sollte das?", fragte ich ihn. "Du siehst halt so süß aus, wenn du gerade aufgewacht bist.", nuschelte er in das Bett. Und der Junge will mir klar machen, dass er nicht schwul ist.
Ich legte meine Hand auf seinen Rücken und sagte: "Willst du nicht wieder aufstehen?" Ich spürte wie er den Kopf schüttelte.
Ich will aber aufstehen. Hilfe! Was ist mit dem Jungen falsch? Er sagt mir die ganze Zeit, dass er nicht schwul ist und dann kommt sowas. Was soll das? Das schmerzt. Er spielt mit meinen Gefühlen. Ich spürte, wie Tränen in die Augen kamen. Bloß nicht weinen.

Ich versuchte, Taki von mir wegzuschubsen. Meine Hände wanderten zu seiner Brust und drückten sich von ihm weg. Jetzt lag er neben mir. "Schade, ich dachte schon, du fässt mir unters Shirt."
Ich halte das mit ihm nicht mehr aus. Schnell sprang ich auf und rannte weg. Ich rannte immer weiter und weiter.

Is He Gay? (Boyxboy)Where stories live. Discover now