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Er küsste mich schon wieder, obwohl er mir gerade eben gesagt hat, er sei nicht schwul. Was soll das? Dieses Mal drückte ich ihn weg. "Wenn du nicht schwul bist, küss keinen Jungen!", sagte ich und schupste ihn weg. "Jetzt geh und komm nie wieder.", schrie ich. Ich schlug die Tür zu. So ein Arsch. Ich hasse ihn.

"Was war denn?", fragte meine Mutter als sie aus dem Wohnzimmer kam. Ein Junge sagt mir, dass er nicht schwul sei und küsst mich, aber sonst nichts. "Ach, nichts.", meinte ich. "Warum schreist du dann so?", fragte sie. "Sorry, hab ein bisschen überreagiert." Eigentlich habe ich das nicht. Es war ziemlich berechtigt. "Achso", sagte sie. Ich glaube, sie hat einfach keine Lust mit mir zu reden, weil ich sowieso nichts erkläre. Sie nickte nochmal und ging dann wieder zurück. Ich lief wieder in mein Zimmer und schmiss mich aufs Bett. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich könnte Kenta fragen, der hat damit schon mehr Erfahrung als ich. Aber der musste unbedingt etwas mit Freunden machen. Ich ruf ihn trotzdem mal an. Ich nahm mein Handy und wählte seine Nummer. "Hallo?", sagte Kenta am anderen Ende des Höhrers. "Kannst du bitte nach Hause kommen?", fragte ich ihn verzweifelt. "Klar", sagte er. "Hier ist sowieso nicht viel los." Er legte auf. Ich hoffe, dass er bald da ist.

Nach knapp 15 Minuten klingelte es an der Tür.  Ich ging zur Tür und öffnete sie. "Was ist denn los?", fragte Kenta und kam herein. Er zog seine Jacke und Schuhe aus und lief dann in mein Zimmer. Ich lief ihn nach. "Leg los.", sagte er. "Es geht um einen Jungen, den ich heute kennengelernt habe.", fing ich an. "Ich war heute bei ihm, um eine Präsentation zu mach und dann hat der mich einfach geküsst." Ich lief in meinem Zimmer rum. "Und dann kam der gerade hierher, sagt mir, dass er ja angeblich nicht schwul sei, aber küsst much dann wieder. Was ist mit dem nur los?", sagte ich und setzte mich aufs Bett. "Bei dir geht aber was ab.", sagte Kenta. "Wirklich?", fragte ich genervt. "Wie wär's mit Tipps geben?" "Ja, weiß nicht.", sagte er. "Was willst du da machen? Warten, bis er schwul wird? Oder einfach so tun als wär nichts?" Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, aber er kann gut küssen.", sagte ich leise. Er schaute zu mir. "Liebst du ihn etwa?", fragte er mich skeptisch. "Nein, tu ich nicht." Oder? Ich kenne ihn nichtmal richtig. Er scheint schon ganz nett zu sein, aber mehr auch nicht. "Sicher?", fragte Kenta nochmal. Ich nickte. Ich weiß es nicht. Ich denke es aber nicht. Kenta nickte und stand auf. "Ich geh dann in mein Zimmer.", sagte er und ging. Super, dass hat mir nichts gebracht. Soll ich einfach so tun als wäre nichts? Oder wirklich warten, bis er schwul wird? Ach, ich weiß es nicht. Ich seufzte, legte mich hin und schlief ein.

"Kiyoshi! Hör endlich mal auf deinen verdammten Wecker.", schrie meine Mutter als sie mich weckte. Ich brummte und stand langsam auf. "Du hast nicht einmal 5 Minuten Zeit!", sagte meine Mutter etwas lauter. "Ja ja.", nuschelte ich. Ich ging auf die Toilette, nahm meinen Rucksack und einen Apfel und sprinntete zur Schule.

Ich klopfe an der Tür. "Herein.", kam es von der anderen Seite der Türe. Ich lief rein und setzte mich hin. "Du bist also doch gekommen.", sagte Taki. Ich ignorierte ihn. Ich werde ihn für immer ignorieren. "Du ignorierst mich also.", stellte er fest. "Es tut mir Leid. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist." Und gleich küsst er mich wieder, oder? Ich versuchte dem Lehrer zu zu hören, aber das funktionierte nicht, weil Taki die ganze Zeit nervte. Ich werde trotzdem nicht mit ihm reden. Die zwei Stunden bis zur großen Pause waren endlich vorbei. Die haben sich angefühlt, als wäre es ein ganzer Schultag.

Kaede kam zu mir. "Kommst du jetzt immer zu spät?", fragte sie. Ich nickte. "Schlafen ist halt toll."  "Und wenn man sich mit dir verabredet?", fragte sie. "Worauf willst du hinaus?" "Wir, ein paar aus der Klasse, treffen uns heute und da wollte ich fragen, ob du nicht auch mitkommen willst." "Was wollt ihr machen?" "Wir gehen nur so ins Café." "Okay, damit hab ich kein Problem." Ich muss mich sowieso ablenken. "Gut, wir treffen uns um 16:30 Uhr vor der Schule." Ich nickte und Kaede ging wieder zu ihrem Platz. Ich lehnte mich zurück und versuchte mich zu entspannen. Ich hoffe, dass es sich bis zum Schultagende nicht so lang zieht.

Die nächste Stunde fing an und Herr Itami kam in den Raum. "Also, fangen wir mit den Präsentationen an.", sagte er. "Gibt es Freiwillige?" Natürlich meldete sich keiner. "Okay, dann halt nach der Liste." Ich hoffe, er meint die Themenliste, da sind wir nicht als Erste und nicht als Letztes. Er nahm ein Blatt aus seinen Ordner. "Fangen wir mit Makoto und Sumi an.", sagte er. Makoto und Sumi standen auf und fingen mit ihrer Präsentation an. Die kommen bestimmt noch zusammen. Sie beendeten ihre Präsentation und die Nächsten kamen dran. Dann wieder die Nächsten bis wir dran kamen. Wir gingen nach vorne. Ich habe echt keine Lust mit Taki diesen Scheiß zu machen. "Fangt an.", sagte Herr Itami. Ich fing an und Taki sagte ab und zu auch etwas. Die meiste Zeit aber redete ich. "Danke, setzt euch wieder.", sagte Herr Itami als wir fertig waren. Ich nickte und lief schnell zu meinem Platz. War das so schlecht? Die restlichen Stunden waren recht langweilig, aber wir konnten endlich gehen. Ich packte meine Sachen ein und ging los. Kaede stoppte mich aber. "Wir sehen uns später, Kiyoshi, stimmt's?", fragte sie. Ich nickte und ging weiter.

Zu Hause angekommen, schmiss ich meine Sachen in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett. Ich hab ja noch Zeit. Ich schlief zum Glück nicht ein. Nach 20 Minuten stand ich auf, nahm meinen Geldbeutel, mein Handy und meinen Schlüssel und lief los. Ich ließ mir Zeit und kam 10 Minuten zu spät, aber alle standen noch da. "Du kommst also auch bei Verabredungen zu spät.", sagte Kaede zur Bergrüßung. Ich schaute mich um, wer alles noch da war. Es waren nicht viele da. Makoto, Sumi, ich glaube, die heißen Nara, Daichi und Yutaka. "Taki ist noch nicht da.", sagte Daichi. Was? Der kommt auch? "Kaede, kann ich wieder gehen?", fragte ich sie. Sie schüttelte ihren Kopf. "Nein" und schon kam Taki um die Ecke.

Is He Gay? (Boyxboy)Where stories live. Discover now