Kapitel:4 Ich will nicht mehr!

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Ich entschloss mich, zu springen. Von einer Brücke. Da entdeckte ich eine. Mit zitterten Gliedern kletterte ich über die Absperrung. Unter mir war der Rhein. Vielleicht 10m, 15m dann käme der Aufprall. Soll ich oder soll ich nicht? Ihn meinem jetzigen Zustand würde ich ertrinken. Soll ich? Ja! Ich möchte nicht mehr leben. Ich will zu ihnen. Zu Lily, mum und dad. Dort war ich ein jemand. Hier nicht. Ich hörte Sirenen. Die werden mich auch nicht helfen. Niemand kann mir helfen! Ich hörte Stimmen, verstand aber nicht was gesagt wurde. Ich hörte Schritte, wusste aber nicht von wo die her kamen. Ich schaute einfach nur wie gebannt auf's Wasser. Ich möchte dort ertrinken. Ich bin schwach, habe keine Kraft mehr. Alle meine Lebenslust ist weg. Früher war ich mutig. Jetzt. Jetzt bin ich feige und laufe vor allem davon. Ich bin zu feige mich dem Monster zustellen. Wozu lebe ich noch?! Damit alle mich schlagen? Damit ich immer wieder im schwarzen Loch verschwinde? Warum? Auf einmal spürte ich, wie mich jemand an der Schulter berührte. NEIN! Er darf nicht dasein! Er soll endlich aufhören mich zuschlagen. Er will mich doch nur als Putz-Frau, so wie jeder andere. Wer mag mich schon? Alle verletzen mich. Ich drehte mich um und sah ihn. Ein Polizist. Neben ihm ein Sanitäter. Sie schauen mich besorgt an. Und irgendwie auch traurig? Aber der Polizist ist so schön. Seine braunen Augen. Seine schwarzen schönen Haare. Nein! Schau ihn nicht an. Er ist wie jeder andere. Er und der Sanitäter sind wie alle. Sie können so sein wie er. Ich geh kein Risiko mehr ein. Ich darf niemanden vertrauen. Niemanden! Ich nahm all meinen Mut zusammen.
Ich: Was wollt ihr? Lasst mich in Ruhe. Ihr seid vielleicht so wie er. Lasst mich in Ruhe. Ihr seid doch so wie er. Lasst mich doch einfach in Ruhe sterben. Was bedeute ich euch schon!
Das letzte hatte ich geschrieen. Man hat die Verzweiflung, Trauer und Wut in meiner Stimme gehört. Sie sahen mich erschrocken und bemitleidend an. Ich will nicht bemitleidet werden. Sollen die mich in Ruhe lassen!
Polizist: Hey ich bin Cem Kaya. Der Sanitäter hier ist Franco Fabiano. Wie heißt du?
Warte Franco Fabiano. Der nette Sanitäter in der Schule? Nein! Vielleicht hat er so getan als sei er nett. Niemand ist nett zu mir. Soll ich ihnen meinen Namen sagen? Kann ich ihnen vertrauen?
Sanitäter: Wie heißt du? Dann können wir dich besser ansprechen und müssen nicht Mädchen oder Maus sagen.
Ich: Jess
Ganz leise sagte ich dies. Kaum hörbar.
Sanitäter: Warum möchtest du dich umbringen, Jess?
Diese Frage! Warum wohl? Weil ich mein Leben liebe. Weil ich eine Familie und tausend Freunde habe.
Ich: Warum wohl? Sie können es sich doch schon denken!
Sanitäter: Wenn ich es wüsste, würde ich nicht fragen.
Jetzt ist der also dumm. Warum bringen sich denn manche Leute um? Weil sie niemanden mehr haben so wie ich.
Ich: Ich möchte mich umbringen, weil ... weil mich jeder mag und alle nett zu mir sind.
Sanitäter: Echt?!
Ist der doof oder tut der nur so?
Ich: Sie glauben mir?
Sanitäter: Nein, natürlich nicht. Komm sag mir denn Grund. Es gibt viele Gründe. Vielleicht können wir dir helfen.
Ich: NIEMAND KANN MIR HELFEN!
Ich ließ die eine Hand los. Jetzt hängt mein Leben an dieser einen Hand. Wenn ich los lasse bin ich tot.
Sanitäter+Polizist: Lass bitte nicht los! Komm zu uns!
Langsam löste ich meine Hand vom Gitter. Drei Finger halten mich noch fest. Zwei. Eins.
Ich: Ahhhh!
Der Polizist packte mich schnell und zog mich hoch. Ich konnte nicht mehr. Ich bin zu dumm! Zu dumm mich umzubringen! Ich kauerte mich ans Gitter. Die anderen kamen immer näher. Sie sollen das lassen. Ich atme schneller. Die sollen mich in Ruhe lassen.






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