2. Kapitel

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Vögel zwitscherten und verbreiteten ihren wunderschönen und fröhlichen Gesang. Der Sand drehte sich im frischen Morgenwind, zeigte seine schönen Seiten und das Gras streckte sich so hoch wie es konnte.

,,Corona, Arko, Max! Wacht auf, es ist so weit.", rief eine weiche Stimme und eine große Schnauze stupste gegen Arkos Schulter. Müde streckte sich Corona und gähnte: ,,Bereit für was?" Arko machte seine Augen auf und erkannte den Umriss seiner Mutter. ,,Ich will euch zeigen wie man jagt!", lächelte Freya liebevoll. ,,Was, ehrlich? Das ist ja super!", riefen Max und Corona wie aus einem Mund. Sofort war Arko hellwach. Auf gar keinen Fall durfte das passieren. Er wollte nicht Erwachsenen werden und dem Rudel austreten müssen. Schüchtern fragte Arko: ,,Schon? Wollen wir nicht warten..?" Erstaunt schaute ihn Freya an: ,,Ich dachte du freust dich darauf besonders. Übrigens lernen auch die Anderen jagen." Man sah Coronas Augen glänzen: ,,Ja? Das ist super! Jetzt kann ich Zilla zeigen, dass ich besser bin als er und zeige Tison wie gut ich bin!" Arko schluckte tief. Bei ihr würde das sogar was bringen. Arko hingegen würde nur Wut von Tison auf sich ziehen, würde er sich gut beim Jagen schlagen. ,,Kommt jetzt. Sonst haben wir nichts mehr von der Antilopenherde hier in der Nähe!", brüllte Nashira und streckte ihren gewaltigen Kopf hinter einen kleinen Felsen hervor. Da kamen auch schon Lilly, Zilla, Naya und Sharon zu Max, Corona und Arko getrabt.

Die Löwinnen hielten sich weit am Boden geduckt. Prärie und Layla liefen voraus. ,,Du gehst mit deinen Jungen auf die gegenüber liegende Seite, Talulla. Nashira du gehst mit deinen Jungen 100 Meter nach rechts. Alya, Freya ihr geht mit euren Jungem 150 Meter nach links und Layla du bleibst bei mir. Hört zu! Wenn ihr meinen Schwanz in der Luft einen Kreis drehen seht rennt ihr los. Jede Gruppe geht auf eine Antilope los. Auf diese Weise drängen wir sie zusammen und fangen mehr als genug. Da freuen sich sogar die Hyänen.", erklärte uns Prärie und sprach das Wort Hyänen aus wie Dreck. Die Löwinnen nickten und gingen mit ihren Jungen an den befohlenen Platz. Als alle Löwen an ihrem Platz waren flüsterte Freya so leise, dass man sie gerade so verstand: ,,Ihr müsst so leise sein wie es geht. Langsam anschleichen und darauf warten das Prärie den Befehl gibt." ,,Warum gibt Prärie die Befehle?", hauchte Max in Freyas Ohr. Mit dem Blick auf die Antilopen gerichtet antwortete Freya: ,,Weil sie die Älteste und Erfahrenste von uns allen ist, darf sie die Befehle beim Jagen geben." Wir alle Drei nickten und schauten zu Prärie. Kühler Wind wehte durch Arkos Pelz und verwuschelte es damit. Dann passierte es. Prärie drehte ihren Schwanz und alle preschten los. Freya schupste stärker als sonst, alle Geschwister zu den Antilopen. Sie stürzte sich auf eine Antilope und schrie ihnen zu: ,,Los an die Kehle und zubeißen!" Corona, Arko und Max sprangen zu der Antilope. Arko war der Erste, der ankam und sprang zum Hals. Er fuhr seine Krallen aus und bohrte sie tief in das Fleisch der Antilope, bis sie sich nicht mehr wehrte. Corona und Max kratzen inzwischen am Kopf herum. Als Freya sich von der Antilope abwendete, schnurrte sie stolz: ,,Keine Angst, meine Kleinen. Sie ist tot. Ihr habt das ganz super gemacht! Ich bin sehr stolz auf euch." Sie leckte uns allen kurz über den Kopf. Arko ließ von der Antilope los und merkte wie erholsam und befreiend es für ihn war zu Jagen. Er schaute sich um. Die Antilopenherde war längst geflüchtet. Er sah aus dem Augenwinkel noch Alya, Svenyia und Sheila mit ihrer Beute kämpfen. ,,Kommt! Wir müssen die Beute zum Rudel bringen.", unterbrach Freya die Stille. Max zweifelte: ,,Sollten wir nicht warten? Bis alle fertig sind?" Freya schüttelte den Kopf und packte die Antilope am zerissenen Genick. ,,Helft ihr mir nun?", nuschelte Freya so laut, wie sie in dem Antilopenfell reden konnte. Nun sprangen die Drei zu ihr und halfen tragen.

Lion Claws - VerstoßenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt