31~ Charakter, Ehrlichkeit, Vernunft. Ein Rückgrat?

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,,Ihr habt ja Spaß. Ihr unterhaltet den halben Saal." wir sehen auf. Drei Jungs, Harry, Ben und Mason, stehen vor uns mit amüsierten, verwirrten blicken. Doch wir müssen erneut einfach nur lachen.

Mia und ich sitzen draußen an einem Baum. Mein Kopf liegt auf ihrem Schoß und ich genieße einfach das Wetter. Mia züppelt an meinen Haaren und erzählt mir etwas über Musik. Immer noch warten wir auf die hoffentlichen Zusagen von den Colleges. Die werden erst ende des Monats verschickt, wegen irgendwelchen Problemen. ,,Es ist so schade das die Klassenfahrt fast zu ende ist. Ich habe hier so viel Zeit mit Ivan verbringen können. Sobald wir wieder zu Hause sind wird das nicht gehen, weil er nur noch mit der Gang beschäftigt sein wird und keine Zeit haben wird. Und mein Vater wird ihn auch nicht mögen, weil er kein reiner Koreaner ist." frustriert atmet sie aus. Noch nie habe ich einen so traurigen seufzer gehört. ,,Dann müsst ihr euch Zeit nehmen. In den Pausen oder am Wochenende. Wenn das zwischen euch funktionieren soll, wird es nur so gehen. Außerdem ist Ivan zur hälfte Koreaner. Das muss deinem Dad eben reichen. Heutzutage ist fast niemand mehr zum Beispiel purer Russe oder Italiener oder Franzose. Außerdem bist du auch keine reine Koreanerin. Deine Mom kommt aus Madrid." mit einem Ja da hast du recht beenden wir das Thema, doch nach wenigen Sekunden setzt sie zum nächsten an. ,,Und freust du dich auf die Nachparty heute nach dem Lagerfeuer?" mühsam öffne ich meine Augen. ,,Was denn für eine Nachparty? Ist das überhaupt ein Wort?" sie zuckt einfach mit den Schultern. ,,Ist doch egal! Ich kann es nicht glauben, dass du noch nie was von der Nachparty gehört hast!" aufgeregt rüttelt sie an mir, sodass ich mich aufsetze. Gott wie kann man nur so aufgeregt sein, wenn man etwas erzählen will? ,,Die Nachparty findt nach dem Lagerfeuer um zwei Uhr nachts im Wald statt. Die Abschlussfahrten gehen immer hier hin, zu diesem Ort. Vor ein paar Jahren haben welche eine Hütte gefunden und beschlossen, eine Nachparty zu veranstalten wo dann Spiele gespielt werden." ,,Ah ja. Und welche Spiele?" genervt verdreht sie die Augen. ,,Na Spiele eben. Unzüchtige Spiele. Es ist wie Flaschendrehen. Der Person wird eine Frage gestellt oder eine Aufgabe erteilt. Bei den Aufgaben ist das harmloseste ein Knutschfleck zu bekommen. Die Pflichtaufgaben werden dann in einer Hütte etwas weiter abseits durchgeführt. Bisher ist noch nie eine Abschlussklasse nach Hause gekommen, ohne das einer einen Knutschfleck an seinem Hals ragen hat oder schlimmstenfalls entjungfert wurde." ich beginne zu lachen, doch als ich dann ihr ernstes Gesicht sehe, wusste ich, dass sie es Todes ernst meint. ,,Woher weißt du das?" ,,Also meine Geschwister waren die letzten drei Jahre ebenfalls hier. Meine älteste Schwester, Monika, hatte ein Knutschfleck. Holla hat sie von meinen Eltern ärger bekommen. Meine andere Schwester, Miranda, hat jemandem zum ersten mal einen geblasen. Und mein Bruder, Mika, hat seine Unschuld verloren." geschockt mit weit aufgerissenen Augen sehe ich sie an. ,,Und da spielen welche freiwillig mit? Also ich weiß nicht was ich davon halten soll." langsam lege ich mich wieder ins Gras zurück. ,,Deswegen werde ich bei all dem auch nur zusehen und nicht Mitspielen. Ich werde einfach stiller Beobachter sein. So wie immer." stiller Beobachter? Hört sich gut an. Ich denke ich schließe mich ihr an. Für eine Sekunde hatte ich sogar echt überlegt mitzuspielen, allein aus dem Grund, dass Mason vielleicht auch mitspielt und wir dann in die Hütte müssen. Doch wäre es ein großer Zufall wenn unter mehreren Spielern ich ausgerechnet mit ihm in die Hütte muss ohne schon hundert andere Aufgaben erledigt zu haben. Oder ich bleibe einfach im Bett und schlafe. Ich denke ich tue das.

Schon seit einer Stunde sitze ich hier rum und wärme mich am Feuer. Trotz des dicken Pullovers ist mir dennoch ziemlich kalt. Von hier kann ich alle ansehen. Besonders ins Auge fallen mir zwei Personen. Die eine ist Hally Grindor. So ein wunderschönes Mädchen. Markellose Haut und eine unbeschreiblich schöne Figur. Doch da ist auch die andere Person. Quinn Berrero. Hally kann ihr nicht das Wasser reichen. Ich meine, dass kann keiner. Sie ist eines der schönsten Mädchen bei uns auf der Schule. Jedes Mädchen will so aussehen wie sie. Ihr langen Beine, das volle blonde Haar, die perfekte Figur und das Talent was sie hat mit Jungs umzugehen. Sie sagt immer das richtige und ist so wie jeder Junge sie gerne hat. Sexy, heiß, sexbombe. Kein wunder, dass jeder Typ sie knallen will. Und zu meinem Glück hängt sie schon seit zwei Tagen an Mason's Lippen. Oder noch weiter unten. Ich könnt kotzen. ,,Na, wen stalkst du denn?" wenn man vom Teufel spricht. ,,Ich dachte nicht das du weißt, dass ich existiere." sie beginnt zu lachen und pflanzt sich neben mich. ,,Süße, ich kenne dich seit dem ersten Tag den du mit Mason und seinen Leuten verbracht hast. Du weißt ja, nichts ist vor mir sicher..." das weiß jeder. Quinn führt einen Block. Sobald es jemand auch nur wagt einen der coolen anzulächeln, steht es drei Sekunden später schon drauf und das Leben der Person wird zur Hölle gemacht. Gott sei dank war ich noch nie davon betroffen, was mich einerseits auch sehr wundert. Denn durch mein lohses Mundwerk hätte ich schon mindestens 20 mal pro Woche drinnen stehen müssen. ,,Ich frage mich wieso sich Leute wie Mason mit Leuten wie dir abgeben?" ,,Weiß nicht." gebe ich mit einem schulterzucken von mir. Naja, es könnte vielleicht daran liegen, dass ich Dinge gesehen habe die ich nicht sehen sollte, Mason mich geküsst hat, ich angefangen habe für ihn zu arbeiten, wir immer wieder miteinander flirten, er einfach so ohne mit mir zu schlafen mit mir in einem Bett gelegen hat, wir uns wieder geküsst haben wobei ich im BH war, ich sein Leben gerettet habe und es irgendwie komisch elektrisierend zwischen uns ist. Aber ich schätze mal, dass ist nicht der Grund. Man bemerke die Ironie. ,,Ja ich auch nicht. Du bist so anders als alle anderen Mädchen die um sie herum sind. Du bist weder blond noch brünett, hast weder den angesagtesten Style noch schläfst du mit einem von ihnen. Nebenbei bist du ein laufender Meter, frech und vorlaut. Was hast du, was die anderen Mädchen nicht haben?" mit einem falschen Lächeln sieht sie mich an, was ich ihr wiedergebe. ,,Charakter, Ehrlichkeit, Vernunft, ein Rückgrat? Such dir was aus." man merkt wie wütend sie wird und wie sehr mich das amüsiert. ,,Wie du sicherlich schon gemerkt hast, gehört Mason seit neustem mir und ich ihm. Also komm mir nicht in die Quere." fassungslos und genervt verdrehe ich die Augen. Das darf ja wohl nicht war sein. Langsam sollte ich mal Buch führen über alle Mädchen die sowas schon mal zu mir gesagt haben. ,,Keine sorge Quinn. Das werde ich nicht. Denn wenn du mal in den Spiegel schaust, wirst du merken das ich keinerlei Konkurrenz für dich darstelle. Nicht in 100 Jahren. Also hau die Sprüche jemandem an den Kopf der sie auch hören will. Bye." mit einer Hand winke ich und sie geht mit einem roten Kopf zu ihren Freunden. Wieso kann Mason seinen neuen Eroberungen nicht einfach mal sagen, dass zwischen uns nichts ist und ich nicht sein Typ bin oder so?! Dadurch bleiben mir mindestens 50 Gespräche wie dieses erspart!

✓Amor de la mafia✓Where stories live. Discover now