Doch es war zu spät. Und im nächsten Moment rollte ich ächzend den Abhang hinunter, kniff meine Augen fest zusammen und versuchte, meinen Kopf irgendwie an meinen Körper zu ziehen, damit ich ihn bei meinem Glück nicht gleich an irgendeinem Stein aufschlug.

Naja, und so rollte ich also zusammengekauert wie eine Kugel hinab, sammelte mit meinem Fell dabei gefühlt den gesamten Boden auf und spürte, wie sich kleine Äste und Steine in meine Haut bohrten.

Und dann wurde mein Körper je gestoppt, als er den Abhang überstanden hatte, meine Beine breiteten sich weit von mir aus und für einen Moment konnte ich nichts tun, als schweratmend dazuliegen.

Halleluja. Ich war echt der talentierteste Wolf, den man sich vorstellen konnte... Meine Gegner sollten sich fürchten...

Und während ich hier also lag und versuchte, meinen Körper davon zu überzeugen, dass der Waldboden sich nicht plötzlich in eine Drehscheibe verwandelt hatte, fragte ich mich, ob ich mir durch die Übermüdung alles nur eingebildet hatte.

Das schwarze Fell, wie damals bei dem Vampir, die unglaubliche Geschwindigkeit... Aber es hatte sich so real angefühlt. Es musste doch real gewesen sein... Was zur Hölle war passiert?

»Wow, sehr beeindruckend.«

Erschrocken riss ich den Kopf in die Höhe, der dadurch nur noch mehr zu Pochen begann und folgte dem Klang der Stimme.

Und da stand er, nur wenige Meter von mir, die Hände grinsend in die Hüften gestemmt.

Alec.

Ich schnaubte auf, soweit ich das als Wolf eben konnte, und ließ meinen Kopf dann wieder erschöpft auf den feuchten Boden fallen.

Alec grinste nur noch breiter, ich verdrehte die Augen.

Was machte der Penner bitte hier? Und warum hatte genau er das sehen müssen...

»Zum Schlittenfahren ist es noch ein wenig zu früh, findest du nicht? Und du bräuchtest einen Schlitten dafür. Und vielleicht Menschenbeine.«

Genervt knurrte ich auf und wendete meinen Kopf beleidigt von ihm ab.

Nein, damit würde er mich jetzt nicht mehr in Ruhe lassen...

Ich hörte noch, wie Alec unterdrückt lachte, dann kam er auf mich zu und im nächsten Moment keuchte ich erschrocken auf, als er ein Bündel Stoff auf meinen Bauch fallen ließ.

Was zum...?

Verwirrt sah ich zu ihm auf und war froh, wieder das dumme Grinsen in seinem Gesicht zu sehen und nicht diese furchtbar ernste Miene.

»Ich habe mir schon gedacht, dass du heute nicht wirklich viel Schlaf finden würdest und lieber im Wald rumstreunerst. Und um ehrlich zu sein konnte ich auch nicht wirklich schlafen. Deshalb bin ich auf gut Glück los, aber dich konnte man ja nicht überhören.«

Ich funkelte ihn giftig an, während er dumm feixte.

»Naja, die Hose und das andere Zeug sind auf jeden Fall von Lila, hab die aus unserem Waschraum geklaut. Auf die Schnelle hab ich aber keinen Pullover von ihr oder Missy gefunden, das ist meiner.«

Bei dem Gedanken musste ich grinsen, ein Wolfsgrinsen. Wir mussten aufpassen, damit wir nicht zu einen dieser widerlichen Schnulzenpaaren mutierten. Der Pulli war immerhin der Anfang von all dem Übel.

»Was?«, fragte Alec belustigt.

»Warum grinst du?«

Ich schüttelte einfach den Kopf, rappelte mich auf und nahm behutsam die Kordel, mit der das Bündel zusammen gehalten wurde, um es besser zu transportieren, zwischen meine Zähne.

Aruna - Die Rote GöttinΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα