»Alec!«, rief Callahan warnend aus, wollte ihm am Arm packen, doch Alec schnellte einfach vor, im gleichen Moment wirbelte ich zu ihm herum, sein Vater gackerte wie verrückt und noch ehe Alec auch nur die Chance bekommen sollte, mich hinter sich zu ziehen, wie er es im Angesicht eines Pfeiles bereits schon einmal getan hatte, packte ich seine Arme und hielt ihn auf.

»Nein!«, keuchte ich und sah ihm fest in die Augen, während wir uns schwer atmend ansahen.

»Dein Vater würde nicht zögern, auch dich zu töten!«

Meine Stimme klang vollkommen aufgelöst, während mein Herz immer schneller schlug, mir wurde schwindelig, das Donnern hunderter Kehlen wummerte gegen meinen Schädel, die Angst in Alecs Augen machte mich schier verrückt und dann war da dieses gackernde Lachen.

Und in diesem Moment brannte irgendetwas endgültig in mir durch, ich hielt das einfach nicht aus, dieses ganze unglaubliche Chaos, die Sorge, angesichts der Tatsache, dass Alecs gottverdammter Vater all jenen, die ich liebte in diesem Moment etwas antun könnte.

Wie konnte ich auch jemals so dumm sein und glauben, so etwas würde nicht passieren?! Wie konnte ich jemals glauben, dass das hier alles friedlich ablief?! Ich war dumm! Ich war so unglaublich dumm!

Und vermutlich konnte man nachfolgendes vor allem auf meine Wut schieben.

Ein donnerndes, lautes Knurren, wie ich es das letzte Mal gehört hatte, als sich all diese Hybriden unter meiner Stimme weggeduckt hatten, verließ meine Kehle und ich schrie einfach vollkommen außer mir auf.

»JETZT HALTET DOCH ALLE MAL EURE VERDAMMTEN KLAPPEN!«

Und auf einmal wurde es totenstill.

Heftig blinzelnd und mit wummerndem Herzen starrte ich die Lykanthropen an, die sich unter meiner Stimme ausnahmslos weggeduckt hatten, sofort verstummt waren.

Selbst meine Eltern. Selbst mein brüllender Vater, der sich immer noch von seinen Rudelmitgliedern hatte losreißen wollen.

Ach du scheiße, was zur Hölle war das denn jetzt?

Und während die Wut wie wild durch meine Adern pochte und alles in mir kribbelte und juckte, weil mein Wolf nicht wenig Lust verspührte, jemanden zu zerfetzen, sah ich heftig blinzelnd zu Alec und den Ven.

Und da stockte ich. Denn unter meinem lodernden Blick wirkte es beinahe so, als wäre Alec kurz davor, zurückzuweichen, die Ven hinter ihm taten es tatsächlich.

Was zur Hölle war hier los?!

Sag mal hatten die alle vielleicht den verdammten Pfeil vergessen, der sich in eben diesem Moment auf meine Brust richtete?! Fanden sie nicht, es wäre angebrachter, ihn anzustarren, anstatt mich?

Und ja, okay, ich gab es zu, vielleicht war ich in diesem Moment ein klitzekleines bisschen zu aufgelöst, als das ich klar denken könnte, aber dieser scheiß Pfeil machte mich wahnsinnig!

»Deine Augen«, hauchte Alec dann plötzlich ungläubig mit dem Kopf schüttelnd und in diesem Moment verspürte ich wirklich die Lust, ihm eine reinzuhauen.

Er fand also, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, um über meine verdammten Augen zu philosophieren?!

»Da. Ist. Ein. Pfeil. Genau auf meine Brust gerichtet«, knurrte ich und musste wirklich mit mir ringen, um nicht gleich den Verstand zu verlieren und mich vor ihnen allen zu verwandeln.

Und das war der Moment, in der Alec aus seiner merkwürdigen Starre aufwachte, so wie nicht wenige andere.

Doch dieses Mal war es totenstill auf der Lichtung, während ihre Blicke wieder zu dem Duc schnellten.

Aruna - Die Rote GöttinWhere stories live. Discover now