kapitel eins

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Draco POV

Ich lief so schnell ich konnte. Ich wollte von diesem Ort weg. Ich stolperte und fiel ziemlich unsanft hin. Sofort spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem linken Fuß. Ich fluchte, rappelte mich mühsam auf und drehte mich umzugucken über was ich gestolpert war. Zwei leere leblose Augen eines Junges blickten mir entgegen. Keuchend humpelte ich zurück. Der Junge trug einen Slytherin Umhang. Ich erkannte ihn. Das war David Parkinson, der jüngere Cousin meiner besten Freundin Pansy. Ich schluckte.

Plötzlich hörte ich ein Geräusch hinter mir und drehte mich ruckartig um. Mein Zauberstab hatte ich fest umklammert. Ich sah ein junges Mädchen mit blonden Haaren hinter einer zusammen gestürzten Mauer kauern. Sie trug einen Hufflepuff Umhang. Sie weinte leise. Erst als ich auf sie zukam, bemerkte sie mich und bekam Panik. Sie blickte sich um, als suchte sie nach einem Fluchtweg. Ich hockte mich vor ihr hin. "Wie heißt du?", fragte ich sie. Das Mädchen starrte mich kurz verwirrt an, dann sagte sie leise.

"Ich heiße Leena Williams. Du bist Draco Malfoy, richtig?" Ich nickte und zeigte dann auf David. "Weißt du, wer ihn umgebracht hat?", fragte ich und schaute in ihre Augen. Diese füllten sich augenblicklich wieder mit Tränen. Sie schluckte und wich meinem Blick aus.

"E-Er wollte mich doch nur beschützen ...", flüsterte sie leise und vergrub ihren Kopf in den Armen. Ich hörte sie leise weinen. Sie richtete den Kopf auf und fügte hinzu. "Wir sind seit einem Jahr zusammen, aber das darf niemand wissen, weil ich Muggelstämmig bin und wenn das seine Familie herausgefunden hätte ... na, ja und dann kam ein Todesser, er schien David zu kennen und meinte, dass er ein Blutverräter sei ... er hatte wohl gesehen, dass David und ich uns geküsst und umarmt haben. David wollte mich doch nur beruhigen, weil ich eine solche Angst habe. Meine beste Freundin und mein Bruder wurden vor meinen Augen umgebracht ... und jetzt mein Freund. Er hat tapfer gekämpft und hätte es auch geschafft, aber dann kam ein zweiter Todesser. Ich hatte mich versteckt und wollte ihm helfen, aber in dem Moment fiel er schon zu Boden und ..." Luisa brach ab und fing an zu weinen. Dann sah sie mich ängstlich an. "Bringst du mich jetzt auch um?", flüsterte sie. Das war der Moment, indem mein Herz brach. Ich könnte niemals jemanden umbringen. Dass sie das glaubte, tat mir weh. Energisch schüttelte ich den Kopf. Ich hörte ein Geräusch und als ich aufsah, erkannte ich einen Todesser, der auf der Suche nach jemanden schien. Er blieb kurz stehen und warf mir ein argwöhnischer Blick zu und lief dann weiter.

Plötzlich kam mir eine Idee. Ich richtete mich auf und streckte Luisa die Hand entgegen. "Komm, ich bringe dich in Sicherheit. Das verspreche ich dir!", sagte ich fest. Sie lächelte noch etwas unsicher, nahm meine Hand, aber an. Ich hatte keine Ahnung, wohin ich sie bringen könnte, aber ich wollte ihr einfach nur helfen und zeigen, dass Draco Malfoy kein Mörder ist. Ich warf einen letzten Blick zu David und lief los, Leena folgte mir.

Auf einmal entdeckte ich Pansy. Leise rief ich ihren Namen und sie drehte sich um. Als sie mich erkannte, lief sie erleichtert auf mich zu und fiel mir um den Hals. Ich drückte sie fest an mich und zog ihren Duft ein. Er beruhigte mich irgendwie. Sie löste sich schließlich von mir und sah mich fragend an. "Was ist los?", fragte sie misstrauisch. Sie kannte mich zu gut. "Es geht um ... um David.", sagte ich und schluckte. In den Augen meiner besten Freundin sah ich Angst aufblitzen. "Was ist mit David?!", fragte sie mit zitternder Stimme. Ich warf Leena einen Blick zu. Erst jetzt bemerkte Pansy, das blonde Mädchen neben mir. "Leena?", fragte sie überrascht. Leena sah sie verwirrt an. "Woher kennst du meinen Namen?", fragte sie. Pansy lächelte kurz.

"David hat sich verplappert und dann ist ihm herausgerutscht, dass ihr zusammen seid. Eigentlich sollte ich dagegen sein, aber dieses Lächeln und dieses Glitzern in den Augen, als er von dir erzählt hatte, da konnte ich einfach nichts sagen. Er liebt dich wirklich. Er hat sogar gesagt, dass er dich eines Tages heiraten will. Dabei hat er immer gesagt, dass er niemals heiraten will. Du hast ihm echt den Kopf verdreht.", kicherte Pansy leise, verstummte aber als sie Leena weinen sah. Sie blickte in meine Augen. "Was ist passiert?!", fragte sie panisch. "Er ist tot ... weil er mich beschützen wollte..", antwortet Leena leise für mich. Kurz war es still, dann fing Pansy an zu weinen. Leena trat unsicher nach vorne und schloss Pansy dann in ihre Arme. So standen die beiden eine Weile. Dann lösten sie sich. "Draco!", hörte ich plötzlich die Stimme meines besten Freundes Blasie Zabini. Ich drehte mich um. Er kam mit schnellen Schritten auf uns zu. Außer Atem blieb er stehen, er sah Leena kurz an und drehte sich wieder zu mir. Pansy gab Leena ein Zeichen, ihr zu folgen. "Ich bringe dich in Sicherheit, das verspreche ich dir.", hörte ich sie leise flüstern. Dann verschwanden die beiden hinter einer Ecke.

Mit eiligen Schritten lief ich in die große Halle. Irgendein Junge aus Slytherin hatte gesagt, dass Pansy hier und verletzt sei. Mir wurden von allen Seiten verwunderte und hasserfüllte Blicke zu geworfen, aber das ignorierte ich einfach. Überall lagen Menschen auf dem Boden und neben ihnen knieten Trauernde. Panisch suchte ich den Raum nach Pansy ab und schließlich entdeckte ich sie. Ich lief auf sie zu und umarmte sie fest. Sie erschrak kurz und nahm mich dann ebenfalls in den Arm. Als ich mich von ihr löste, schreckte ich zurück. Ihr Gesichter war dreckig und von Kratzern überzogen. Sie hatte eine kleine Platzwunde an der Lippe. Ihre Augen waren gerötet. "Ich hatte es ihr doch versprochen ... aber es ging alles so schnell...", flüsterte sie leise und senkte ihren Kopf. Kurz sah ich sie irritiert an und folgte dann ihrem Blick. Vor ihren Füßen lag David und neben ihm Leena. Innerlich brach ich zusammen. Ich legte einen Arm um Pansy und zog sie aus der großen Halle. Mir lief etwas Warmes über das Gesicht. Als ich mit meinem Handrücken über das Gesicht wischte, merkte ich, dass ich weinte. Die warmen Tränen schmerzten auf meiner kalten Haut. Doch nicht so sehr wie der Schmerz, als ich an Leenas leblosen Körper denken musste und ich realisierte, dass ich schon wieder versagt hatte ...

"Draco!", höre ich eine Stimme in der Ferne. Plötzlich ein lautes Knallen und ich schrecke auf. Verwirrt blicke ich mich um. Ich war in meinem Zimmer und sitze neben meinem Bett, anscheinend bin ich heruntergefallen. "Draco alles okay bei dir ?!", höre ich die besorgte Stimme meiner Mutter rufen und im nächsten Moment stürmt sie in mein Zimmer. Als sie mich sieht, kommt sie zu mir zu und kniete sich vor mich. In ihren Augen kann ich Angst und Besorgnis sehen. Sie streicht mir übers Gesicht. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich geweint hatte. Meine Mutter gibt mir einen Kuss auf die Stirn und zieht mich in einer feste und lange Umarmung. Ich schließe meine Augen und lege meinen Kopf auf ihrer Schulter ab und hebe ihn wieder, als ich ein Geräusch an der Tür höre. Dort steht mein Vater im Türrahmen. Er sieht etwas verloren aus. Seine Haare sind fettige Strähnen, die wie Spaghetti vom Kopf hängen. Er ist bleicher als sonst und hat dicke schwarze Ringe unter seinen Augen. Als unsere Blicke sich streifen, wirft er mir ein gequältes Lächeln zu und hebt dann seine Hand. Er hält ein Brief fest. Ich kann das Siegel von Hogwarts erkennen.

Dieses Kapitel widme ich @BePanic. Vielen Dank nochmal für das Cover :)

one last time | d.h. [2018]Where stories live. Discover now