Dean - just my type

Kapitel 1

Da war er. Ich kannte seinen Namen nicht, auch sonst wusste ich rein gar nichts über ihn, hatte ihn vorher noch nicht mal wahrgenommen.
Und doch hielten mich seine Himmel gleichenden Augen in einem Bann. Sie hypnotisierten mich regelrecht, ließen meine Beine butterweich werden.

Seine goldenen Haare fielen ihm auf seine leicht verschwitze Stirn und er lachte gerade über etwas was sein Teamkollege ihm zugerufen hatte, wobei er seine fast perfekt wirkenden Zähne zeigte. Noch nie in meinem Leben hatte ich einen so schönen Jungen gesehen.

„Halloooo? Erde an Emilia?"
Eine schnipsende Hand holte mich wieder in die Realität zurück und Ellen sah mich leicht entgeistert an als meine Augen den weg zu ihrem Gesicht fanden, und die Geräusche im Hintergrund wieder zu mir durchdrangen.

„Was hast du gesagt?" ich legte meinen Kopf leicht schief und schenkte ihr ein entschuldigendes lächeln.

„Weißt du, du bist schon wirklich eine Person für sich Em." Sie lachte und schüttelte leicht ihren Kopf dabei.
„Ich habe gefragt ob du später mit uns noch mit ins Diner willst."

„Ins Diner....hmmmm." ich legte meine Finger an die Lippen und stellte eine übertrieben überlegende Geste dar, bevor ich lachte und meinen Schal leicht richtete. „Dumme Frage natürlich bin ich dabei!" Ellen lachte erneut und boxte mir gegen die Schulter.

„That's my girl! Wie sieht's aus mit Noah, kommt er auch mit?"

„Ich denke eher nicht. Er will sich mehr auf sein „Training" konzentrieren." Ich konnte mein Augenrollen nicht verhindern und auch meine Geste das „Training" in Gänsefüßchen zu setzten, bildete sich wie von ganz alleine.

„Aha Training...verstehe. Habt ihr euch eigentlich schon ausgesprochen? Ich meine geht er wirklich nach Neuseeland? Einfach so?" Sie legte ihre Stirn in falten und betrachtete meinen Freund auf dem Spielfeld kritisch. Sie fand ihn schon immer leicht "Sonderbar".

„Nein wir haben noch nicht geredet...ich denke wir werden es auch nicht. Er hat sich entschieden und du kennst ihn. Wenn er entschlossen ist bekommst du ihn nicht mehr davon ab." Kleine weiße Wölkchen bildeten sich als ich sprach und ebenfalls Noah einen Blick zuwarf - nicht ohne meine Mundwinkel leicht zu verziehen als ich ihn sah.

Noah und ich waren jetzt schon seit einem ganzen Jahr zusammen und eigentlich auch wirklich glücklich - dachte ich zumindest

Doch seit einiger Zeit wirkte es so als würde etwas in unserer Beziehung fehlen, als wäre er nicht zufrieden mit uns. Und wie aus heiterem Himmel hatte er letzte Woche, als ich an ihn gekuschelt auf seinem Bett lag und die Konturen seiner Muskeln nach fuhr, verkündet, dass er ein Auslandsjahr in Neuseeland verbringen würde. Einfach so.

Ohne mich. Ohne uns.

Ich müsste Lügen wenn ich sage dass ich nicht beinah geweint hätte als er mich danach leicht von sich wegschob und mir tief in die Augen sah.

„Ich will das wirklich." hatte er gesagt um unsere darauf ausbrechende Diskussion zu beenden.

„Ich aber nicht Noah." und damit stand ich auf und verließ sein Zimmer, ging nach Hause und weinte.

Ich weinte mindestens 2 Stunden und mein Dad war absolut überfordert. Er brachte mir Schokoladenpudding und Taschentücher, wiegte mich in seinen Armen und küsste mich auf die Stirn, ließ mich aber dann auch wieder in Ruhe als er merkte dass ich mich nicht so schnell beruhigen würde.

Bei den Gedanken an unser unheilvolles Gespräch bekam ich ein leichtes ziehen in meiner Magengegend und ich presste die Lippen aufeinander, so wie ich es immer tat wenn ich mich beherrschen wollte.

Mein Blick schweifte wieder über das von Flutlichtern erhellte Spielfeld unserer Schule und meine Augen scannten jeden einzelnen darauf ab. Die Gegnerische Mannschaft, die Schiedsrichter und Coaches, unser Team und den mysteriösen Jungen mit den himmelblauen Augen.

„Sag mal Elly? Kennst du den da?" Ich zeigte mit meinem Finger auf den engelsgleichen Unbekannten und blickte meine Freundin fragend an.

„Wen Dean Horan? Ja, er ist erst seit diesem Semester auf unserer Schule, hat von der Bergamont hierher gewechselt. Angeblich weil er umgezogen ist aber ich bin mir da nicht so sicher, die Bergamont ist nicht weit entfernt von der Fairhills." Ihre Augen glänzten leicht als sie, sie zu schlitzen verzog und sich ihr rechter Mundwinkel leicht hob.
„Scheint aber ein netter Typ zu sein. Wieso?"

Ihr Blick schweifte von mir wieder zum Spielfeld und ein grölen verließ ihren Mund als einer von unserer Schulmannschaft einen Punkt erzielte.

„Nur so, ich hab ihn einfach nur heute zum ersten mal gesehen." Flüsterte ich leise und sah verlegen auf meine Füße, die Wärme auf meinen Wangen spürend.

Dean. Dean Horan. Ein wirklich interessanter Name.