Kapitel 6

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Es ist dunkel, kalt, feucht und es riecht nach Blut. Wo genau ich mich grad befinde, kann ich nicht sagen. Alles was ich weiß ist, dass es bisher meine schlimmste Zeit ist. Bewegen kann ich mich nicht, denn ich bin am ganzen Körper gefesselt. Jede kleine Bewegung schmerzt höllisch, aber die Kraft zum schreien besaß ich nicht. Mein ganzer Körper war beschmückt mit Narben, Wunden und Abdrücke. Ich kann mich nicht erinnern wie lange ich denn nun schon hier bin, ich hatte seit einer langen Zeit mein Zeitgefühl verloren. Ich kann mich kaum an meine eigene Identität erinnern, dachte ich an meinem Namen erschien immer als erstes Testobjekt 0112. An mir wurden schlimme Experimente durchgeführt. Die meisten gingen schief, aber wenige nicht. Wieso ich aber noch am Leben war, verstand ich selbst nicht. Als würde irgendjemand wollen, dass ich länger am Leben bleibe um mehr zu Leiden. Mein einziger Wunsch ist befreiung, Befreiung von dieser grausamen, schrecklichen Welt. Bevor meine Familie starb, sah ich die Welt mit ganz anderen Augen. Sie war gefüllt mit Abenteuer, Herausforderungen und Spaß. So hat mein jüngeres Ich die Welt gesehen, wenn ich darüber nachdenke, war ich ein wirkliches naives Kind früher. Ich bin von dieser Welt nur noch angeekelt, oder besser gesagt von der Menschheit. Ich verstand nun wieso meine Eltern mich nie in die Stadt gelassen haben, ich war dafür auch wirklich dankbar. An meiner Anwesenheit hier, erlebte ich zu oft wie jemand starb. Und das schlimmste daran ist, ich habe nicht mal ein Kind retten können. Egal wie sehr ich es auch versuchte, meine Bemühungen waren zwecklos. Viele starben während den Experimenten, diejenigen die aber überlebten, für sie gab es auch keine Hoffnung. Nach 2-3 Experimenten wird man wie ein Sack Müll weggeworfen und kehrt sich nicht für die Person. Nur bei mir war es anders, ich wurde nach mehreren Experimenten immer noch benutzt. Während meine Anwesenheit hier, befürchte ich, dass an mir die meisten Experimenten durchgeführt wurde. Ich war wahrscheinlich an mehr als 30 Experimenten beteiligt, ich war ihr längstes und ältestes Testobjekt. Ich würde schätzen das jeden Monat 3 Experimente an mir durchgeführt werden. Genauso gibt es jeden Monat ein Kampf zwischen Testobjekten. Diese Kämpfe waren das allerschlimmste hier, jede einzelne Person die gezwungen war mit zu machen, musste sich mit anderen unschuldigen ums Leben kämpfen. Sie alle waren verzweifelt, viele brachten sich direkt am Anfang um, der Gewinner konnte noch ein wenig leben. Ich selbst habe an sowas Teilnehmen müssen, und ich kann die Szenen nie vergessen können. Die angsterfüllten, verzweifelten und hasserfüllten Gesichter der Kinder die Teilnehmen mussten, und dann noch die blutigen Kampfszenen. Die leblosen Körper und die abgetrennten Körperteile, nicht mal meinem schlimmsten Feind wünschte zu sehen. Und obwohl ich jedes mal versuchte mich am Anfang zu töten, passierte nichts. Egal wie oft ich mir ins Herz stach, eine Kugel durch den Kopf schoss, ich überlebte. Und wie man denken konnte, habe ich noch nie in so einem Kampf verloren, man konnte mich nicht töten. Viele Menschen wünschen sich Unsterblichkeit, aber ich würde es niemanden empfehlen. Es war bloß eine Qual, eine die man nie wieder weg bekommt.  Ob ich die Unsterblichkeit dank einem Experiment besitze oder ob es meine zweite Macke ist, kann ich nicht sagen. Nur allein dank mir sind schon genug Leute gestorben, es war meine Schuld. Hätte man mich nie auf die Welt gebracht, wäre dies nie passiert. Wäre ich schon im jungen alter gestorben, wäre ich die glücklichste Person auf Erden. In diesem Kämpfen gibt es seit einer längeren Zeit einen jungen der immer gewann, er besaß aber keine Unsterblichkeit wie ich. Nein, er gewann durchs pure kämpfen. Ich möchte nicht mal daran denken wie viele Kinder er schon auf dem gewissen hat. Einerseits hat er sie möglicherweise erlöst, aber es gab auch selten den Fall wo sie leben wollten. Ich konnte die Person nicht hassen, auch selbst wenn ich es versuchen würde, es ging einfach nicht. Er war das gegenteil von mir, er wollte leben. Und das faszinierte mich auf einer Weise, nach alldem er erlebt hatte, wollte er immer noch auf dieser Welt leben. Aber ich war nicht wirklich besser als er, wegen mir sind auch schon genug Leute gestorben. Die Angestellten von diesem Alptraum benutzen diese Kämpfe bloß um sich zu amüsieren, sie fanden es amüsant und spaßig. Wenn ich die Gelegenheit hätte, wurde ich sie allen eine rein schlagen. Aber was sage ich eigentlich, ich würde sie nicht schlagen, sondern mit meinen eigenen Händen sie abmurksen und ihre Eingeweide rausholen. Sie alle sollten leiden und das auf die grausamste Art und Weise. Plötzlich wurde der gerade eben noch dunkler Raum beleuchtet und Gas erschien. Ich fing an zu weinen, ich wusste was es für mich bedeutete, es war Zeit für das nächste Experiment. Ich hustete, ich hatte den Drang mein Hals zu halten. Aber dies ging nicht, ich war an der Wand gefesselt und konnte mich kaum frei Bewegen. Als ich mich dann schließlich nicht mehr Bewegen konnte, traten 3 Leute ein. Und einer von ihnen war der Teufel auf Erden, der Leiter von hier. Er grinste mich begeistert an, hinter ihm befanden sich zwei Angestellte die einen Wangen anschoben. Es war ein Operationswagen, ich bekam Panik. Der Leiter packte meinen Kien und schaute mir ins Gesicht, meine Augen war gefüllt mit Hass, sie brannten förmlich. Sollte ich es irgendwann schaffen mich zu befreien, dann würde ich nicht als erstes versuchen zu entkommen. Ich würde die Chance benutzen um dem Leiter zu töten, egal wer sich mir im Weg stellen würde, ich würde ihn töten. Das an was ich mich erinnern konnte, war seine hässliche Frisase die schelmisch lächelte. Als ich meine Augen wieder öffnete, befand ich mich nicht mehr dort sondern im meinem Apartment. Ich lag schweißgebadet auf dem Boden, schnappte nach Luft und zitterte am ganzen Leib. Ich richtige mich auf und sprach zu mir selbst das alles vorbei sei um mich zu beruhigen. Mein Blick schweifte durch den Raum, auf dem Wecker stand es das es 5.36 Uhr sei. Ich stand auf und schaltete meinen Wecker aus. Ich ging ins Bad um zu duschen, ich war etwa 40 Minuten unter der Dusche. Wasser beruhigt mich immer, es half mir in den schlimmsten Zeiten. Wasser war mein Seelenelement und war dazu noch mein Lieblingselement. Da ich noch viel Zeit besaß, packte ich meine Sachen ein und ging aus dem Haus. Ich hatte kein Interesse etwas zuhause zu essen und machte mir deswegen zwei Bentos für später. Der Himmel war leicht bewölkt und es wehte leicht Wind. Ich machte einen großen Umweg und lief zu einem Park den ich nebenbei gefunden habe, welcher einen kleinen See besaß. Ich setzte mich auf eine freie Bank und legte meinen Kopf in den Nacken rein, dabei schloss ich meine Augen. Ich hörte die Vögel zwitschern und das Geschrei kleiner Kinder, welche spielten. Es brachte mich zum Lächeln. Es machte mich fröhlich und es ließ meine Laune ansteigen. Ich hatte plötzlich das verlangen zu singen.

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