Schwierige Entscheidung

Kapitel 3

Nicht weinen Layken. "Wer ist das Lina?", fragt Cody. Lina schaut zu mir. "D...das ist...meine Zwillingsschwester...Evelyn", sage ich stotternd und Tränen laufen meine Wange runter. Ich schaue auf den Boden und hebe meinen Blick nicht. "Wieso ist sie nicht auch hier?", fragt Cody. "Sie...Evelyn...", ich kann es ihnen nicht sagen. Als ein paar Bücher auf einen Tisch fallen zucke ich zusammen und schaue vor.

"So, ich weiß wir haben uns gerade gesehen, aber Mrs Spier ist krank und das heißt wir haben jetzt zusammen!", sagt mein Vater und sein Blick wandert durch die Reihen bis er bei mir hängen bleibt. Er sieht die Tränen und schaut mich mitfühlend an. "K...kann ich das Bild...wieder haben?", frage ich und schaue nun Lina an. Sie sieht die Tränen und gibt mir das Bild wieder. Ich schaue es ein letztes mal an und packe es weg.

Ich wische die Tränen weg und schaue dann vor. "Also Mrs Spier sagte mir ihr behandelt in Biologie gerade Krebskrankheiten. Ihr sollt dazu in Partnerarbeit einen Vortrag erarbeiten. Ihr werdet heute damit anfangen, da ich keinen Schimmer von Biologie habe!", sagt Dad. Er teilt die Bücher aus und gibt Lina und mir als letzes ein Buch. "Alles gut?", fragt er leise. Ich nicke nur und deute auf meine Tasche wo das Bild drinnen liegt. Er nickt wissend und geht dann wieder vor.

"Also ihr werdet immer zu zweit arbeiten. Jason und Cody. Ryan und Chaz. Diego und Enno. Lina und Layken...", sagt er aber nach meinem Namen schalte ich ab. Krebskrankheiten, warum so ein Thema? Als ich angetippt werde schaue ich zur Seite. "Hier stehen die Krebsarten drauf, welchen sollen wir machen?", fragt Lina. "Lungenkrebs!", sage ich und schaue auf das Wort. Ich wusste nicht das ein Wort soviel in mir auslösen kann. Lina kreuzt es an und schreibt unsere Namen dahinter.

Ich öffne das Buch und als ich Bilder sehe werden die Tränen wieder mehr. Nicht schluchzen, nicht schluchzen rede ich mir ein. Wir teilen uns die Aufgaben und ich mache die Symtome und die Heilung. Lina macht die Stadien und die Sterberaten. Ich muss das nicht lesen, um zu wissen was da alles passiert. Immer mehr Tränen laufen über meine Wange. Meine Sicht verschimmt und ich merke einen Blick auf mir. Ich schaue hoch und schaue Lina in die Augen.

"Hey, was ist los?", fragt sie besorgt und legt eine Hand auf meine Schulter. "Evelyn...sie..." Ich deute auf die Überschrift. Und dann passiert etwas, was ich nie vor hatte. Ich wollte stark für sie sein aber ein schluchzen verlässt meine Kehle. Alle schauen nun zu mir. "Layken?", kommt es von meinem Vater. Ich nehme das Bild und springe auf. Nimm deine Beine in die Hand und lauf, sagt die Stimme in meinem Kopf.

Ich renne aus dem Zimmer und den Gang lang. "Layken!", höre ich Dad rufen. Ich renne um eine Ecke und knalle mit jemandem zusammen. "Tut...tut mir leid!", sage ich und renne ins Mädchenklo. Ich gehe in eine Kabine und schließe die Tür. Ich rutsche runter und weine weiter. Als die Tür sich öffnet halte ich die Luft an und lege meine Hand auf den Mund. "Layken?", höre ich Linas Stimme. Ich beginne wieder zu schluchzen.