Kapitel 17 ✅

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Ginny's Sicht

,,Ginny, ich glaube, wie müssen mal ein ernstes Wörtchen miteinander sprechen", sagte Harry. Unter seinem strengen Ton zuckte ich zusammen.
Als ich aufschaute sah ich einen düsteren Schimmer in seinen Augen und eine angespannte Haltung.

,,Ja, was ist denn?", fragte ich leise.
Ich hatte keine Ahnung, was er mit mir besprechen wollte. Er schnaubte und lachte verächtlich.

Dann ging er aus dem Zimmer und ich folgte ihm in den Flur. Dort wartete
überraschenderweise Seamus. ,,Also, was ist jetzt?", fragte ich neugierig. Aber ich ahnte ehrlich gesagt böses, auch, wenn ich nach außen hin womöglich ruhig wirkte.

,,Was ist!?", Harry's Stimme erhob sich bei seiner rhetorischen Frage. Ich traute mich, leicht zu nicken, aber das war wohl die falsche Entscheidung.

,,Du betrügst mich mit meinem guten Freund, das ist los", schrie er. Ich hatte es befürchtet.
,,Das stimmt gar nicht!", stritt ich es trotzdem ab und Seamus nickte bestätigend.

Harry lachte auf: ,,Na klar, das stimmt gar nicht. Wie konnte ich nur so dumm sein. Ich habe es ja nur mit eigenen Augen gesehen, aber ich hatte wohl meine Brille nicht auf."

Verdammt, wie konnte er es nur gesehen haben? Abstreiten ging jetzt nicht mehr.

,,Na gut. Dann habe ich halt einen anderen Mann geküsst. Und? Es ist kaputt, versteh das doch endlich!"

Sein Kopf ging ruckartig zu Seamus, der an der Wand lehnte und seine Hände in den Hosentaschen vergraben hatte. Vermutlich, damit niemand seine zitternden Hände sah.
Harry ging ruckartig auf ihn zu und drückte ihn mit seinen Händen fest an die Flurwand.
,,Und du", sagte er bedrohlich, ,,von dir hätte ich etwas anderes erwartet. Ich dachte, wir wären Freunde."

Seamus ließ Harrys Druck zu, obwohl er sich einfach aus dem Griff hätte befreien können, aber er wollte ihn nicht noch wütender machen, sondern ihn beschwichtigen.
,,Harry...Es ist ganz anders, als du denkst. Es war ein Fehler, ich werde es nie wi-"

,,Halt einfach deine Fresse, Finnigan!", brüllte er. Ich zuckte bei seinem lauten Ton unwillkürlich zusammen. Ich hatte im Moment so große Angst vor ihm, wie schon lange nicht mehr. Er ließ von ihm ab.

Während er redete, lief er den Flur entlang und ich folgte ihm: ,,Weißt du, ich hätte es wissen müssen. Schon seit Wochen verhältst du dich so komisch, da war es doch klar, dass irgendwas los ist. Und als dann Seamus kam, warst du noch mehr distanzierter von mir. So anders", er stieß die Tür zum Wohnzimmer auf, wo Newt und Luna ruckartig auseinander gingen. Hatte ich irgendwas verpasst?
Bevor ich mir weiter Gedanken über sie machen konnte, redete Harry schon weiter.

,,Als ich dann nach London wollte, um mir die Stadt anzuschauen, damit ich sehen konnte,  wie sie früher war - beziehungsweise jetzt ist- sah ich zwei Menschen küssend auf einem Hügel.
Zwei Menschen, die euch zufälligerweise sehr ähnlich waren. Ich habe mir nichts dabei gedacht, weil...-", seine Stimme wurde brüchig ,,...weil ich dachte, ich könnte euch vertrauen. Aber als ich dann näher gekommen bin, da wusste ich, dass ich mich wohl geirrt hatte."

Verschiedene Gefühle überströmten mich.
Scham, Trauer, Verzweiflung und Angst.
Ich wusste nicht, was jetzt kommen würde und obwohl ich Angst vor seiner Antwort hatte, fragte ich: ,,Und jetzt?"

Sein Blick lag auf mir und ich erkannte Tränen in seinen Augen. ,,Ich wusste schon, als du angefangen hast, so komisch zu werden, dass es niemals wieder so werden würde wie früher. Das zwischen uns funktioniert einfach nicht mehr. Nein, es hat noch nie funktioniert.
Ginny, es ist aus."

Ich wollte nicht hören, was er gesagt hatte. Doch ich hörte es. Ich hörte, dass mein Ehemann mit mir Schluss gemacht hatte. Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals. „Aber Harry, ich li...", er fuhr herum. „Liebst du mich wirklich?! Ich glaube dir kein Wort. Liebst du mich echt, wenn du einen anderen Mann geküsst hast?"

„Harry, es ist nicht so, wie es aussieht!", ich sah ihn bittend an. „Wie ist es dann Ginny? Wie?", fragte er leise, um im nächsten Moment seine Stimme laut zu erheben. „Wie zum Teufel ist es dann?! Wieso habt ihr euch geküsst? Oder ich sollte wohl eher die Frage stellen: Wieso betrügst du mich mit ihm?"

„Na hör mal, Harry", setzte Seamus an, doch ich fuhr dazwischen. „Nicht!" „Oh, ja klar! Jetzt verteidigst du ihn auch noch! Ginny, du bedeutest mir etwas, und das weißt du auch.
Die Frage ist nur, ob ich dir auch etwas bedeute", er sah mich durchdringend an. „Ich gebe dir noch eine letzte Chance: dieser Nichtsnutz, der nicht einmal eine anständige Frisur haben kann, oder ich."

Ich war so verwirrt, ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Hilfesuchend sah ich Luna an. Sie und Newt saßen wie schockgefroren auf dem Sofa und sahen uns zu.

„Gut, schön. Dann ist es entschieden!", Harry sah mich enttäuscht und wütend an. „Dann regle du das mal mit unseren Kindern. Ich bin nicht derjenige, der ihnen diese FROHE BOTSCHAFT überbringt. Das kannst du mal schön selber machen."

In dem Moment kamen Ron und Hermine ins Zimmer. „Ist was?", Ron sah uns verwirrt an. Harry ging auf ihn zu, schnappte sich seine Hand und zog ihn Richtung Tür. „Komm,Ron! Ich erkläre dir alles. Aber eines kann ich dir jetzt schon sagen: Ich ziehe, wenn wir wieder in unserer Zeit sind, eine Weile zu dir und Mine!", mit einem letzten traurigen Blick sah er mich an, ehe er mit einem sehr verwirrten Ron aus der Wohnung ging.

Kaum war er draußen, fing ich an zu heulen. Schluchzend ließ ich mich auf dem Sofa nieder. Was hatte ich getan? Was hatten wir nur getan? Wie konnte ich Harry und meine Familie nur so hintergehen? Wie konnte ich nur?

„Hey, Ginny", Hermine setzte sich neben mich und fuhr mir beruhigend über den Rücken. „Lass mich!", schluchzte ich. „Du weißt ja nicht einmal, was los ist!" „Ich würde es ja gerne wissen, aber dann lasse ich dich mal in Ruhe", sie stand auf und mit ihr verließen alle, sogar Newt, der wieder genug Kraft hatte, um zu laufen, den Raum. Alle bis auf Seamus. Er blieb vor mir stehen und sah mich traurig an.

„Gin...Es tut mir so leid...", er fuhr sich durch seine Haare. „Ich kann und möchte nicht mehr mit dir reden", ich sah aus meiner verschwommenen Sicht, dass er wütend wurde. „Und jetzt bin ich wieder Schuld! Ja, dem Finnigan gibt man nur zu gerne Schuld, wenn einem niemand besseres einfällt!", schnauzte er mich an und verließ das Zimmer.

Was war nur aus mir geworden?

The war of GrindelwaldOnde histórias criam vida. Descubra agora