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Mir war nach heulen zumute, doch ich wollte es keinem von beiden zeigen also lachte ich nur und meinte, während ich versuchte gespielt beleidigt rüberzukommen:„ey, also so schlimm bin ich jetzt auch wieder nicht."
Danach war unsere Unterhaltung auch schon recht schnell beendet und ich macht mich mit Kageyama auf den Weg nach Hause.

Es war mittlerweile dunkel geworden und nur noch die Straßenlaternen erhellten die Straße, es herrschte eine unangenehme stille zwischen uns beiden, bis Kageyama sich dazu entschied diese zu brechen:„Sag mal Hinata wie findest du eigentlich diese Freundin von Daichi so?"
Ich guckte ihn schräg von der Seite an und sagte erlich:„Also auf mich wirckt sie ziemlich unsympathisch und was ist mit dir?" Er dachte einen Moment nach bis er antwortete:„Ich weiß nicht was ich von ihr halten soll, alles an ihr ist so falsch und was die für Zeug redet..."
Kageyama schüttelte den Kopf, wohl um das Bild von Murasaki aus seinem Kopf zu verbannen.
Ich überlegte noch kurz ehe ich etwas sagte was mich verdammt viel Überwindung kostete„Was wäre denn eigentlich so schlimm daran mit mir zusammen zusein? Du klangst vorhin ja ganz schön angewiederte." der Angesprochene blieb stehen und sah etwas überrascht aus„Erstens wir sind beides männlich, zweitens wir sind beste Freunde und nicht mehr."
Ich zog eine Augenbraue hoch, wieso waren den alle heute bloß so Schwulen feindlich, erst diese Murasaki und jetzt auch noch Kageyama.
„jaja, schon verstanden, trotzdem hättest du es nicht gleich so aussprechen müssen wie als wäre es das schlimmste auf der Welt."meinte ich während wir unseren Weg langsam fortsetzten.
„Ach, Hinata.."war das einzige was er noch zu unserem Gespräch beisteuerte, bis wir beide in entgültiges schweigen verfielen.
Nach einigen Minuten verabschiedete ich mich von Kageyama und setze meinen Weg alleine fort, zuhause angekommen wurde ich sofort fröhlich von meiner kleinen Schwester begrüßt.„Hey bruderherz, endlich bist du wieder da, es gibt gleich Abendessen."
Mir war gerade nicht wircklich danach essen in mich hineinzu schaufeln, obwohl ich sonst immer der erst war der einen Nachschlag wollte, doch heute war das anders. Also teilte ich meiner Mutter mit das ich keinen Hunger hatte und verkroch mich in mein Zimmer, wo ich mich direkt aufs Bett warf. Irgendwann fingen dann Tränen an meine Wangen hinunterzufließen und auf meiner Bettdecke zu landen, ich konnte es selbst nicht fassen das ich weinte.

Doch das schlimmste daran war, dass ich nicht wusste wieso. Es gab doch überhaupt keinen Grund traurig zu sein es war schließlich alles Okay. Jedoch schallten Kageyamas Worte immer wieder in meinem Kopf umher und versuchten mich vom Gegenteil zu beweisen, "...als ob ich mit jemandem wie Hinata zusammen sein würde..."
Es wurde mit jeder Sekunde immer lauter und unertäglicher, bis ich dann irgendwann von dem schmerz in meinem Herzen einschlief.

Am Morgen wurde ich von meiner Mutter geweckt, welche von meinem Anblick ziemlich schockiert war„Oh mein Gott wie siehst du denn aus, Shouyou Schatz du solltest heute lieber zuhause bleiben."
Ich verstand nicht genau was sie meinte, also stand ich auf und taumelte zum Spiegel, dann sah ich was sie meinte.
Ich war so leichenblass wie noch nie zuvor , bloß meine Augen waren Rot angeschwollen. Sofort erinnerte ich mich wieder an denn vorherigen Tag und wäre meine Mutter nicht anwesend hätte ich wahrscheinlich wieder angefangen zu heulen. „Ne passt schon, ich kann ruhig in die schule gehen."sagte ich bevor müde ins Bad schleifte.
Das Frühstück ließ ich heute morgen ausfallen, da mir nach wie vor nicht danach zu mute war und so machte ich mich auf den Weg zur Schule.

Dort angekommen schlenderte ich gähnend ins Klassenzimmer und so versuchte ich irgendwie den Schultag heil zu überstehen. In der Pause blieb ich im Klassenzimmer und knabberte halbherzig an einem Onigiri, was mir meinte Mutter wohl am Morgen  eingepackt haben musste.
Dannach folgten noch einige ziemlich langweilige Unterichtsstunden in denen ich größtenteils aus dem Fenster starrte und den Raben auf dem Schulhof beim Körner aufpicken zusah.

Als die letzte Stunde zuende war lief ich missmutig Richtung Turnhalle, seit langer Zeit hatte ich mal keine Lust aufs Volleyball spielen, etwas stimmt heute wircklich nicht mit mir.
Ich war so in Gedanken vertieft das ich völlig vergaß auf die Uhrzeit zuachten, was letztendlich dazu führte das ich um die 15 Minuten Zuspät kam.

Vorsichtig öffnete ich die schwere Tür der Sporthalle und betrat diese, sofort kam Daichi schon angerannt und sagte mit wütendem Unterton:„Schön Hinata das du dich auch noch entschlossen hast zum Training zu erscheinen, irgendwelche Außreden?"
Ich sah ein wenig beschämt auf den Boden und schüttelte dann den Kopf, ich hätte ihm ja schlecht erklären könnten das seine Freundin eine behinderte Bitch sei, ich für Kageyama etwas anderes als nur Freundschaft empfand und deswegen die halbe Nacht durchgeheult hatte, nur um mir deswegen denn ganzen Tag unnötige verwürfe zu machen.
Ich drehte mich um und wollte mich gerade dem Training widmen, doch da Stand plötzlich Kageyama vor mir. Er sah etwas besorgt aus und musterte mich nachdenklich, so kannte ich ihn garnicht:„Gehts dir gut Hinata, du siehst so blass aus...

my number 9 | Kagehina ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt