Kapitel 4

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Der Tag nach dem Treffen mit Zayn war eine reine Katastrophe. Mein Kopf brummte, weshalb ich mich krank meldete.

Also saß ich in Jogginghose und meinem Lieblingsshirt, welches um die 10 Löcher hatte, auf der Couch und sah irgendeine sinnlose Realityshow im Fernseh, welche so gut wie gar nichts mit der Realität zu tun hatte.

Meine Mutter hatte das ganze zur Kenntnis genommen, mir einen Tee gemacht und mir versprochen, dass sie mir Kopfschmerztabletten mitbringen würde, wenn sie von der Arbeit kommt.

Gerade scrollte ich auf meinem Handy durch Instagram, als die Wohnungstür aufging. Verwirrt stand ich auf und lief leise Richtung Tür. Meine Eltern waren eigentlich beide auf Arbeit.

Und plötzlich stand Josie vor mir. Ich schrie vor Schreck auf, genau wie sie. "Josie!" seufzte ich erleichtert und umarmte sie. "Du hast mich ganzschön erschreckt."

"Ich dachte ihr seid alle auf Arbeit." meinte sie verwirrt und löste sich von mir.

"Müsstest du nicht im College sein?" fragte ich und setzte mich wieder auf die Couch. Sie biss sich auf die Unterlippe und konnte mir plötzlich nicht mehr in die Augen sehen. "Josie was ist passiert?"

Sie fuhr sich durch ihre Haare, welche meinen gar nicht so unähnlich waren. "Ich... bin vom College geflogen." murmelte sie.

Ungläubig starrte ich sie an. War das ihr Ernst? "Was?"

"Sie haben mich beim Kiffen erwischt..." nuschelte sie. "Auf dem Campus."

Ich schlug mir vor die Stirn. "Sag mir, dass das nicht dein Ernst ist." Eigentlich müsste sie doch schlau genug sein, um zu wissen, dass so etwas zum Rausschmiss führen würde. Immerhin hat sie Medizin studiert! An Intelligenz sollte es ja also nicht mangeln...

"Man ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe." meinte sie verzweifelt und ließ sich neben mich auf die Couch fallen. "Wie soll ich das Mom und Dad sagen?"

Ich lachte trocken auf. Die perfekte Josie, in die unsere Eltern alles investiert hatten, und die der Grund war, weshalb ich nicht aufs College gehen konnte, hatte gekifft. Und war auch noch so dumm und hat sich dabei erwischen lassen.

"Das ist nicht witzig Vicky!" meckerte sie und schlug mir leicht auf den Oberarm. "Weißt du, wann die Beiden nach Hause kommen?"

"Erst spät... Sie haben beide 2 Jobs um deinen Kredit abzubezahlen." sagte ich und stand auf. "Ich bin mal in der Apotheke." Ich hatte das Gefühl, dass eine Packung Kopfschmerztabletten nicht reichen würde.

"Du kannst mich doch jetzt nicht hier alleine lassen!" rief Josie mir hinterher, während ich in mein Zimmer ging. Und wie ich das kann.

Ich zog mein Shirt aus und zog mir stattdessen ein schwarzes Top und einen dunkelgrauen Kapuzenpulli an. Meine Haare kämmte ich noch, immerhin wollte ich nicht wie ein totaler Assi aussehen.

Im Flur kroch ich in meine Turnschuhe und steckte mein Handy in die Hosentasche. Ich liebte Jogginghosen. Es gab nichts besseres, doch leider hatte die Jogginghose in der Öffentlichkeit kein hohes Ansehen.

In dem Wissen, dass ich Augenringe hatte, die durch die helle Farbe meiner Haut noch mehr hervor stachen, zog ich mir meine Kapuze über den Kopf und senkte diesen, sodass mir niemand ins Gesicht sehen konnte.

Dieser Plan ging aber nicht lange gut, da es ziemlich voll in der Stadt war, und ich deswegen immer wieder aufsehen musste, um gegen niemanden zu stoßen.

In der Apotheke musste ich dann warten, weshalb ich mein Handy heraus holte. Dort wartete dann die nächste Überraschung auf mich. Ich hatte eine Nachricht von Zayn.

Z: Was machst du? ;)

Seufzend tippte ich eine Antwort in das Feld.

- Flüchte vor meiner Schwester

Z: Was?

- Stand plötzlich vor der Tür, ist vom College geflogen.

Da die Person vor mir fertig war, kam nun ich an die Reihe, weshalb ich mein Handy wegpackte und der Apothekerin sagte, was ich gerne hätte. Sie nickte, holte es und ich fummelte bereits an meiner Handyhülle herum, um den Geldschein herauszuziehen, den ich dort zuvor platziert hatte. Das war die praktischte Lösung.

Wechselgeld und Tabletten ließ ich in meiner Bauchtasche verschwinden, mein Handy behielt ich in der Hand. Als ich drauf sah, hatte Zayn noch nicht geantwortet.

Also ging ich erst mal an die frische Luft - soweit man das in der Großstadt als Luft bezeichnen konnte - und atmete tief ein.

Ich wollte eindeutig nicht zu Hause sein, wenn meine Eltern erfuhren, dass ihre Investition umsonst war. Mein Handy vibrierte.

Z: Und jetzt?

Bevor ich antwortete, grübelte ich erst einmal nach. Ich hatte 13$ Rückgeld. Damit konnte ich vielleicht 1h irgendwo unterkommen und etwas essen, lange würde ich aber nirgendwo Unterschlupf finden. Einer der vielen Nachteile, wenn man keine Freunde in der Nähe hatte.

- keine Ahnung. Wahrscheinlich blockiere ich im Central Park für 5 Stunden 'ne Bank.

Ich beschloss, mir ein Buch zu kaufen, und eine Bank zu finden, die nicht dreckig oder belegt war. Lesen war in meiner Situation sowieso das Beste, um meinen Kopf frei zu kriegen.

Das vibrieren meines Handys holte mich erneut aus meinen Gedanken.

Z: Quatsch. Sag mir wo du bist, ich hol dich ab.

- Ich bin krank, will dich nicht anstecken.

Z: Dann sind wir schon zwei Kranke. Wo bist du? ;)

Seufzend verdrehte ich die Augen und gab nach. Was sollte auch passieren? Was sprach dagegen, einfach einen Tag mit Zayn Malik zu verbringen? Ohne irgendwelche Hintergedanken. Denn ganz sicherlich würde ich nicht als Ablenkung fungieren. Und dies würde ich Zayn auch erneut sagen. Auch wenn ein kleiner Teil in mir dagegen rebellierte.

Nach 10 Minuten stand Zayn vor mir. Kurz sah ich mich um und stieg dann in sein Auto ein. Er beäugte mich belustigt und fuhr dann an. "Du sieht schrecklich aus." bemerkte er und grinste vor sich hin.

Belustigt sah ich zu ihm. "Vielen Dank Mister Malik, ebenfalls."

Auch er sah aus wie ein Penner. Eine schwarze Jogginghose und ein weißes Schlabber-Tshirt zeigten, dass auch er einfach in den Schrank gegriffen hatte, ohne sich irgendwelche Gedanken über sein Aussehen zu machen. Er war blasser als sonst, auch wenn er noch immer relativ braun war.

Doch die Wahrheit war, dass er trotz allem verdammt gut aussah. Aber das würde ich ihm nicht sagen.

Schnell verbannte ich die Gedanken aus meinem Kopf und versuchte, dass Lächeln, welches sich auf meine Lippen geschlichen hatte, zu unterdrücken.

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Ich bin wieder da! Leider wird es weiterhin unregelmäßige Updates geben.

Denn obwohl ich jetzt mein Abi in der Tasche habe (yay), habe ich wenig Zeit. Gehe nebenbei Arbeiten und bin mitten im Umzug in meine erste eigene Wohnung! Omg! 😂

ZAYNWo Geschichten leben. Entdecke jetzt