Kapitel 2

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Einige Zeit später - Juliet hatte sich beruhigt und die Pathologen gerufen - wurde aus dem harmlosen Verbrechen eine ernsthafte Crime Scene.
Jetzt war es kein Millionenraub sondern Raubmord.

"Scheint, als hatte unser Danny Ocean diesmal nicht genug." murmelte Juliet, nachdem sie noch einmal die alte Haushälterin befragt hat.
"Das war er nicht." war ich mir sicher.
"Das ist nicht seine Art."

"Nicht seine Art? Wir kennen nicht einmal den Täter, was, wenn dieses Mal etwas dazwischen gekommen ist, besser gesagt jemand dazwischen gekommen ist?"
"Juliet, das passt alles nicht zusammen. 30 Mal ist er immer gleich vorgegangen. Alles perfekt, keinerlei Hinweise, nichts. Niemand ist zu Schaden gekommen, nur einige Millionen waren auf einmal weniger in den Safes. Heute war es sicher ein anderer. Er war unvorsichtiger und angeberischer. Der Safe war offen und leer, er wollte dass man den Raub sofort bemerkte. Und dann noch eine Leiche." zählte ich auf.

"Das ist ein Krimineller. Zuerst klauen sie CDs, dann sind es Millionenbeträge und es geht immer weiter, irgendwann bringen sie Menschen um." meinte Juliet.

Ich schüttelte den Kopf.
"Ich glaube, da irrst du dich gewaltig. Jemanden zu bestehlen ist eine Sache, einen zu töten eine ganz andere. Selbst wenn Mr Hardy ihn erwischt hat und er ihn sozusagen aus Selbstschutz niedergeschlagen hat, dann hätte ein Schlag auf den Kopf ausgereicht und er wäre K.O gewesen. Aber was dieser Täter getan hat war absolut grausam und voller Hass. Ich bin mir fast sicher, dass das Geld zweitrangig war."

"Du und deine Theorien. Ich hoffe, du liegst auch diesmal richtig. Ich fand ihn nämlich beinahe sympathisch."
Ich lachte leise. An einem Tatort lauthals lachen konnte ich schließlich nicht.
"Das dachte ich mir schon, als du ihn mit Danny Ocean verglichen hast, dem wohl coolsten und attraktivsten Millionendieb der Filmgeschichte. Ich müsste lügen wenn ich sage, dass ich George Clooney in diesen Filmen nicht auch verehrt habe." Bei dem Gedanken grinste ich und hüstelte dann, um das Thema zu wechseln.
Allerdings kam ich gar nicht dazu, ein neues Thema anzuschneiden.

"Agent Donner und Agent Philips, FBI. Wir übernehmen ab hier." meldete der größere der beiden Agenten, die gerade neben uns auftauchten. Der kleinere hatte einen strengen, missbilligenden Blick aufgesetzt.

"Einen Moment, was soll das heißen?" fragte ich herausfordernd.
"Das soll heißen, dass Ihre Arbeit getan ist und wir uns nun um den Fall kümmern werden." erklärte der Strenge.

"Das ist unser Fall!" rief Juliet empört.
"Jetzt nicht mehr. Mal abgesehen davon...sie sind dazu überhaupt nicht befugt. Ihr Department ist nicht für Tötungsdelikte zuständig und gewiss ebenso wenig für Diebstähle in dieser Kategorie."
Agent Donner ließ uns ein paar Sekunden um darauf zu erwidern, aber wir wussten nicht, was wir sagen könnten, also fuhr er fort.
"Wir sind diesem Kerl schon seit Monaten auf der Spur und wir wissen, dass ihr Department nicht einen Fall, den ihn betrifft, näher untersucht hat, geschweige denn ansatzweise aufgedeckt. Sie stehen uns nur im Weg, also überlassen Sie den Fall uns und kümmern Sie sich um überfallene Rentner."

Was für eine Unverschämtheit!
"Mit vielem haben Sie Recht, aber bei einer Tatsache liegen Sie falsch. Dieser Meisterdieb und der Täter von heute sind nicht die selbe Person. Also, Sie können gerne den Meisterdieb übernehmen, aber dieser Fall gehört uns."

"Kommt gar nicht in Frage! Was diesen Mordfall sowie die Raubfälle angeht, handelt es sich um organisiertes Verbrechen auf unglaublich hohem technischen Standard und dazu sind sie so oder so nicht befugt, also wird es gar nicht verhandelt. Und was die gestohlenen Millionen angeht , mittlerweile dürfte es insgesamt etwa eine Milliarde sein, wäre es im Interesse aller, wenn wir diese Fälle übernehmen, da Sie bis heute noch nicht den Täter gefasst haben. Und außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass dies der selbe Dieb ist. Es gibt zu viele Parallelen." hielt Agent Philips dagegen.

The AffairWhere stories live. Discover now