Kapitel 12: Genug ist genug

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Milynn P.O.V.

Plötzlich taucht hinter der Frau noch eine weitere Person auf. Zuerst erkenne ich nur blaue Haare, dann sehe ich auch Rezos Gesicht. Ich spüre wie meine Wut noch viel größer wird und mir die Tränen in die Augen schießen. Aber ich will nicht einfach weglaufen. Ich will wissen, was los ist. Also beiße ich mir auf die Lippe um nicht gleich loszuheulen und blicke Rezo, soweit es mir möglich ist, wütend ins Gesicht, aber ich glaube, dass meine Wut nicht zu erkennen ist, weil ein tief trauriger Ausdruck sich auf meinem Gesicht breit gemacht hat. Eine Stimme reißt mich wieder aus meinen Gedanken: "Verschwinde jetzt du elendes Miststück!" In diesem Moment legt Rezo seinen Arm um die Frau und sagt etwas wie: "Beruhige dich doch, Jana." Das ist zu viel für mich. Ich knalle den beiden die Tür auf die Nase und renne. Renne so schnell ich kann. Einfach weg. Weg von diesen grässlichen Menschen und weg aus diesem grässlichen Haus. Es ist mir egal, dass es mitlerweile schon so spät ist, dass ich in einem Mietshaus eigentlich leise sein müsste. Ich kann meine Gefühle nicht mehr verbergen. Schluchzend laufe ich aus dem Haus heraus und spüre, wie heiße Tränen meine Wangen herunterlaufen. In meiner Verzweiflung laufe ich zu Ju, da er am nähsten wohnt und klingele Sturm. Einen kurzen Moment später öffnet ein ziemlich erschrockener und erstaunter Ju die Tür. Ich hätte wahrscheinlich auch so erschrocken reagiert, schließlich klingelt nicht jeden Tag jemand bei einem um halb 9 Sturm. Als er in mein völlig verheultes, von Tränen überströmtes Gesicht schaut, guckt er mich noch erschrockener an. "Komm erst mal rein.", sagt er leise. Ich nicke und Ju schließt die Tür hinter mir. Wir setzen uns zusammen auf sein Sofa. Schließlich fragt Ju: "Was ist denn los?" Ich versuche ihm zu antworten, aber das einzige, was ich herausbringe ist ein heiseres: "Rezo" bevor ich wieder in einen Heulkrampf verfalle. Ju schließt mich in seine starken Arme und ich fange noch lauter an zu schluchzen. Er drückt mich ganz fest an sich und streicht mir über den Rücken. Nach einer Zeit beruhige ich mich wieder und löse mich aus Jus Umarmung. "Danke", flüstere ich und beginne dann, ihm die ganze Geschichte zu erzählen. Er hört einfach schweigend zu. In diesem Moment fällt mir auf, wie dumm ich bin. Ich komme völlig aufgelöst, bei einem guten Freund von Rezo an und erzähle im wie scheiße Rezo ist. "Es tut mir leid", sage ich sofort zu Ju und versuche ihm nicht ins Gesicht zu schauen. "Was tut dir leid?", fragt dieser etwas verwundert. Ich antworte ihm: "Naja... Ich komme hier an und heule dich damit voll, wie scheiße dein Freund ist. Das ist doch total egoistisch!" "Schon ok", meint Ju sofort und schließt mich wieder in seine Arme. Ich fühle mich für einen kurzen Moment total geborgen. Doch plötzlich schießt mir ein weiterer Gedanke in den Kopf, der mich wieder aufschrecken lässt: Ich muss mir jetzt wohl oder übel eingestehen, dass mir Rezo mehr bedeutet, als ein normaler Freund...

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Hey
Ich hatte so viel Bock zu schreiben, dass heute direkt noch ein Kapitel kommt😊 Ich hoffe es gefällt euch😇

Stay Posi - Rezo ffWhere stories live. Discover now