Aber Thomas war schlau. Ebenso wie Newt und Minho. Doch Thomas Abenteuerlust und den Drang, mysteriösen Dingen auf die Spur zu kommen, den wir auf jeden Fall gemeinsam hatten, ließ mich neue Hoffnung schöpfen.
Vielleicht hatten wir doch eine Chance.

In meinem Kopf war nicht mehr genug Platz, um noch lange über Newt und die anderen nachzudenken, denn die Müdigkeit machte sich breit und schaukelte mich bald in den Schlaf.
Jedoch spürte ich noch immer dieses unbeschreibliche Gefühl in meinem Magen, als ich sie sah.
Eine Mischung aus Erleichterung, Freude und vollster Liebe.
Newts panischer Blick ging mir zwar nicht mehr aus dem Kopf, aber die Tatsache ihn wiedergesehen zu haben, obwohl ich dachte, eher würde vorher einer von uns sterben, war wundervoll.
Er lebte.
Das war was zählte.

Der Raum war dunkel.
Hier und da blitzte ein Licht auf, dass an mir vorbeizuziehen schien. Es fühlte sich an, als würde ich mich nach oben bewegen.
Ein Ruck ließ mich zu Boden plumpsen und ich drückte mich mit dem Rücken an die kalten Gitterstäbe.
Gitterstäbe?
Gitterstäbe!
Auf einmal kam mir alles bekannt vor.
Mein keuchender Atem, das Wummern meines Herzens, die Panik, die ich spürte, aber auch irgendwie nicht.
Plötzlich war es so, als würde mein Geist meinen Körper verlassen und ich sah mich selbst.
Angstvoll an das Gitter gepresst, saß ich da.
Mein Magen wurde etwas mulmig.
Gleich würde ich auf der Lichtung landen, aber irgendetwas war anders, als das letzte Mal.
Es war so....so leer!
Die Kisten fehlten und ich hatte etwas ganz anderes an. Nämlich die Klamotten, die ich auch in Echt trug.
Einen dunkelblauen Pulli, eine schwarze Hose mit braunem Gürtel und braune Stiefel aus Leder.
Die Box stoppte.
Angespannt wartete mein ich, dass am Boden saß, auf das was jetzt passieren würde.
Ich wusste es.
Die Schleuse würde sich öffnen und Gally herein springen.
Am liebsten hätte ich mich gewarnt, doch ich konnte nur zusehen.
Wie gedacht, öffnete sich die Schleuse und ließ gleißendes Licht herein strömen.
Aber nicht das der Lichtung.
Nein, ganz anderes.
Das Licht war gemischt mit einer brennenden Hitze.
Von einem Schlag auf den andern, befand ich mich wieder in meinem Körper und saß wimmernd auf dem Boden.
Meine Augen brauchten lange, um sich an das Licht zu gewöhnen.
Als es einigermaßen erträglich war, stand ich auf und erwartete die Gesichter der Jungen.
Mich begrüßten aber nur die unerträglich heißen Sonnenstrahlen und die gähnende Leere einer Wüste, als ich aus der Box krabbelte und auf den Sandboden trat.
Ein erdrückendes Gefühl machte sich in mir breit. Ich drohte zu ersticken.
Die kalte Panik. Das war es, was mich gepackt hatte.
Mit einem entsetzlichen Schrei sank ich in die weichen gelben Körnchen des Sandes.
Mein Schrei tönte weiter durch die endlose Wüste......

......und immer weiter.
Während ich schrie, schreckte ich hoch und schlug mir sofort die Hand vor den Mund.
Ich war schweißgebadet.
Das einzige was ich hörte, war das Wummern meines Herzens. Der Res war gedämpft.
Ich hustete schwer und röchelte ein paar Mal, bis ich mich wieder etwas beruhigen konnte.
Ich streckte meine Hände aus und beobachtete ihr zittern, während ich ganz langsam spürte, wie sich mein Puls beruhigte und die Abstände zwischen meinen Herzschlägen größer wurden.
Der Druck auf meinen Ohren wurde weniger und nach einem kurzen Rauschen, hörte ich wieder klar.
Mein Blick glitt durch den Raum und blieb an der Tür hängen.

Ein Versuch war es wert und Bewegung würde mir jetzt gut tun.

Doch wie erwartet, war sie verschlossen.
Wäre ja auch dumm von Janson, mich nach der Nummer vorhin einfach frei rumlaufen zu lassen.

Frustriert legte ich mich hin. Meine Hand wanderte an meinen Hals und tastete sich weiter runter, bis sie schließlich das kühle Material des Anhängers um meinem Hals zu fassen bekam. Stumm drehte ich ihn in meiner Hand. Fast jedesmal wenn ich ihn ansah, musste ich weinen. Es waren zu viele Erinnerungen. Ich wusste noch ganz genau, wie ich ihn bekommen hatte.

Learn to Lose (Maze Runner ff Newt)Where stories live. Discover now