DREI

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"Welches Fach hast du jetzt?", fragte Brian mich, während wir zum Eingang der Schule liefen.

Gestern ist nichts spannendes passiert und jetzt ist schon Dienstag, was gut ist, denn dann ist die restliche Woche bald wieder rum und es ist Wochenende.

"Ich hab jetzt Kunst, mein Wahlfach und du?", antwortete ich.

"Auch mein Wahlfach, aber ich hab Sport gewählt. Wie kannst du nur  Kunst wählen?", fragte er mich verständnislos.

"Du weißt das ich gut zeichnen kann.", erwiderte ich lachend. Er überlegte kurz, nickte dann und wir liefen zu unserem jeweiligen Klassenzimmer. Naja, ich zumindest, Brian musste zur Halle.

In dem Klassenzimmer angekommen setzte ich mich in die zweite Reihe und schaute mich etwas im Raum um. Es waren ein paar Schüler da, die in der selben Stufe waren wie ich. Dann waren noch ein paar jüngere da und...

Oh mein Gott! Da sitzt Nolan!

Nolan saß ganz alleine in der letzten Reihe und hatte wieder mal sein Gesicht unter seiner Hoodie Kapuze versteckt.

Ob er gut zeichnen kann? Vermutlich. Sonst wär er ja nicht hier.

"Starrst du den Spinner gerade an?", riss mich Cassie, die sich neben mich gesetzt hatte, aus meinen Gedanken.

"Äh, nein.", gab ich nur knapp von mir und drehte mich dann nach vorne.

Cassie ist eine Klasse unter mir, aber sie ist ziemlich nett und hat schon öfters an dem gleichen Tisch in der Cafeteria gesessen wie ich.

Sie begann zu reden, wobei ich ihr überhaupt nicht zu hörte. Meine Gedanken waren mal wieder bei Nolan. Schließlich kam dann irgendwann der Lehrer rein und Cassie hörte endlich auf zu reden.

"Hallo liebe Schüler und Schülerinnen und wilkommen zu eurem diesjährigen Wahlfach. Dieses Jahr wird das Thema 'Teamarbeit' groß geschrieben. Ich möchte am Ende des Schuljahres ein Bild sehen, dass ihr mit einem Partner gemacht habt. Auf dem Bild sollt ihr etwas darstellen, dass euch glücklich macht. Mit wem ihr zusammen arbeiten wollt, könnt ihr selbst entscheiden. Viel Spaß.", informierte Mr. Pons uns.

Im Klassenzimmer ging sofort Getuschel los und einige standen auf, um zu den Leuten zu gehen, mit denen sie zusammen arbeiten werden. Ich hörte Cassie neben mir fragen, ob ich mit ihr zusammen arbeiten würde, aber ich war in Gedanken mal wieder bei ihm.

Nolan.

Niemand hat sich zu ihm gesetzt, niemand will mit ihm arbeiten.

Wie von selbst stand ich auf und ging langsam auf ihn zu. Cassie rief ein paar mal meinen Namen, aber ich ignorierte sie.

Nolan hatte seinen Blick auf die Tischplatte gerichtet und als ich mich neben ihm nieder lies, richtete er seinen Blick auf mich. Er musterte mich kurz verwundert, ehe er kaum merklich die Augen verdrehte.

"Hast du schon einen Partner?", fragte ich dann lächelnd.

Ich schlag mich gleich. Mein Ernst? Ich sehe doch, dass er keinen Partner hat!

Du wirst aber jetzt nicht versuchen mich wieder zu küssen, oder?", fragte Nolan genervt.

Ahh, peinlich.

"Nein, keine Sorge.", lachte ich nervös und fummelte an meinem Armband rum. "Also, arbeiten wir jetzt zusammen?"

"Ne, ich brauche keinen Partner.", murrte er.

"Doch brauchst du. Also, fangen wir schon mal an?", antwortete ich selbstbewusst.

Nolan stöhnte genervt, aber ich lies mich nicht beirren.

"Verstehst du kein 'Nein'?", hackte er schlecht gelaunt nach.

"Nö.", erwiderte ich frech und holte dann ein Blatt Papier und einen Stift.

"Lass uns zuerst Ideen sammeln.", schlug ich vor. Da Nolan mir nicht antwortete, sprach ich einfach lächelnd weiter. "Hast du eine Idee? Also mich macht meine Familie glücklich. Und dich?"

Nolans Blick wurde schlagartig kalt und in seinen Augen lagen keinerlei Gefühle.

Was hat er jetzt?

"Du nervst!", zischte er, ehe er seine Tasche schnappte und den Raum verlies.

"Zicke.", murmelte ich vor mich hin, ehe ich mich auf rappelte und eilig Nolan hinter her rannte.

Als ich auser Atem endlich neben ihm an kam, stellte ich mich vor ihn, somit er nicht weiter laufen konnte.

"Ok... hör mal... puh, das war ganz schön anstrengend.", hechelte ich, während ich mich mit meinen Händen auf den Knien abstützte.

Nolans Blick auf mir spürte ich genau, weshalb ich nach ein paar Sekunden wieder gerade stehen konnte und ihn ebenfalls musterte.

"Wieso gehst du einfach? Wir müssen dieses Projekt eben machen, ob du willst oder nicht.", sagte ich jetzt.

"Ich wollte es aber alleine machen.", murrte er wütend.

"Das Leben ist kein Ponyhof.", erwiderte ich achselzuckend. "Können wir jetzt zurück gehen und anfangen zu arbeiten?", fragte ich hoffnungsvoll.

"Du kannst ja zurück gehen, ich werde jetzt verschwinden."

Und somit lief er mit strammen Schritten an mir vorbei.

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Ab heute sind bei mir zwei Wochen Ferien, weshalb ich wieder öfters updaten kann🎉

Bis zum nächsten mal,

byee♡



NolanWhere stories live. Discover now