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Von meinen schönen erholsamen neun Stunden Schlaf konnte ich nur träumen. Naja oder auch nicht...

Morgen würde ich also meine neuen Pflegeeltern kennenlernen. Wenn sie mich überhaupt adoptieren wollten. Es fiel mir schwer an irgendetwas anderes zu denken, als morgen. 

Am nächsten Tag weckte mich das nervige Piepsen meines Weckers. Über Nacht bekam ich kein Auge zu. Gereizt schmiss ich die Zudecke zur Seite. Ich schlenderte über den Flur zur Treppe. Langsam tappste ich ein Stockwerk tiefer, um ins Bad zu kommen.

Auf Klo, Zähneputzen, Gesicht waschen und wieder nach oben. Fürs Duschen war es eindeutig noch zu früh.

Unten angekommen nahm ich mir schnell ein Toast und ging in Richtung Haustür. Doch der Todesstern schob seine gewaltige Masse langsam vor die Tür. 

,,Amethyst. Ich hab dir gesagt du sollst dich mit dem Essen hinsetzen. Ugh, wie dem auch sei. Wenn du mit der Schule fertig bist, musst du sofort wieder herkommen. Wir müssen dich ja schließlich noch schönmachen für den Kennlern-Termin mit den Stones.''

Das sagte der Todesstern. Und ich schwöre euch sie freute sich innerlich schon darauf, dass ich bald weg war. Ich nickte nur ohne sie auch nur noch ein Mal anzugucken.

Also ging ich los. In den 30 Minuten meines Schulweges dachte ich nur noch an den Termin. Und vor alles wie ich mich am besten verhalten sollte. Seit ich gestern Sammy mit seinen neuen Eltern gesehen habe, fühlte ich mich seltsam. Ich will auch endlich wieder eine Familie haben. Ich will endlich aus diesem scheiß Heim.

So beschloss ich, mein Bestes zu geben. Es wurde Zeit es wenigstens zu versuchen. Die anderen Male als ich bei Pflegefamilien war, gefielen mir nicht. Alle wollten mich nur als Aushängeschild. 'Magarete, schau dir diesen süßen Engel an.' oder 'Uhhh, wir sind solche tollen Menschen. Wir haben ein armes Waisenkind aus dem Heim geholt.' Das kann einen doch nur ankotzen. Aber diesmal muss alles anders werden. Es muss einfach.

Vor lauter Denken bemerkte ich gar nicht die Schule. Hab ich tatsächlich 30 Minuten mit nachdenken verbracht?

Falls ihr jetzt erwartet, dass es irgendwelche Teenagerromanzen oder verrückte Abenteuer mit meinen besten Freunden gibt dann nein. Ich habe weder Interesse an Typen oder Weibern, noch hab ich beste Freunde. Ich hab ja noch nichtmal normale Freunde.

Ich saß meine Zeit im Klassenzimmer ab. Stunde für Stunde für Stunde. 

Endlich klingelte es. Ich hatte Schluss. Ab zurück zum Heim. Noch nie in meinem Leben bin ich so schnell gerannt.

Gerade stolperte ich durch die Tür des Heimes, da wurde ich auch schon vom Todesstern abgefangen.

,,Schneller gings wohl nicht, Amethyst.'', sagte sie mit einem bösen Blick. ,,Los jetzt. Ich hab dir auf dein Bett schon Anziehsachen hingelegt. Beeil dich, der Termin ist gleich.''

Also sprintete ich nach oben. Och nö. Musste ich ein rosanes Kleid anziehen? Egal. Schnell angezogen, Haare gekämmt und wieder nach unten hetzen. 

Ich wurde schon von der Heimleiterin erwartet. Ungeduldig wippte sie hin und her. Ihr konnte s gar nicht schnell genug gehen.

Wir setzten uns in das Auto des Todessterns und fuhren los. Unterwegs erzählte mir die Heimleiterin noch alles was ich über meine öglicherweise neue Familie wissen musste.

,,Also Amethyst, sei nett und vergiss nicht zu lächeln. Und versau nicht wieder alles wie bei deinen letzten Pflegeeltern.'', drohte sie mir schon fast.

Ich antwortete gar nicht erst. wir fuhen an dem großen Rathaus der Stadt vorbei. Montchen mal. Das Rathhaus? Dort fanden normalerweise die Treffen statt. Wieso nicht heut?

,,Wieso fahren wir nicht zum Rathaus? Wo sollen wir uns dann mit ihnen Treffen?'', fragte ich verwirrt.

,,Ach, Amethyst. Mister und Misses Stone haben in der Nähe ein Ferienhaus. Sie wollten sich gerne dort treffen. Eigentlich wohnen sie ja in New York, aber sie sind extra für das Trffen hierher gekommen.'', erklärte der Todesstern.

,,Aha. Also sind sie reich?'' Das musste ich jetzt einfach wissen.

,,Oh mein Gott, Amethyst. Frag doch sowas nicht.'', prustete der Todesstern los. 

Wir fuhren eeewig einen Berg hoch und bogen in eine Einfahrt. Und ich glaube ich lüge nicht wenn ich sage, dass uns beiden die Kinnlade aufklappte. Das ist ein 'Ferienhaus'? Wie zum Teufel...? Das war ein scheiß Schloss. Dreistöckig, riesiges Grundstück, Pool und und und. Zudem lag es auf einem großen Hügel, von dem man die ganze Stadt gut überblicken konnte. Wir stiegen aus dem Auto. Sofort kam eine Frau in einem schwarz-weißem Kleid auf uns zu. Sag nicht diese Familie hatte auch noch Butler.

,,Herzlich Willkommen auf Gut Sternenglück. Wie kann ich den Ladies behilflich sein?'', sagte die Frau mit einem breiten Lächeln.

Da der Todesstern viel zu überwältigt war, musste ich das Reden übernhemen. ,,Ehhh, also ich bin Amy und das hier ist der Todes... ich meine meine Heimleiterin.''

,,Amy? Achso, du bist bestimmt Amethyst. Oder sollte ich dich vielleicht nur Amy nennen?''

,,Öh, ja. Also Amy wär schon besser.'', sagte ich. Träume ich gerade, oder was?

,,Verstehe. Wenn Sie mir jetzt bitte folgen würden.'', forderte uns die Frau auf. 

Und dan liefen wir. Ich hab noch nie ein Haus mit einem so langen Weg gesehen. Als wir endlich bei der Eingangstür angekommen waren, hechelte der Todesstern schon. Muhaha, hoffentlich erstickte sie dran.

Die Frau in der schwarz-weißen Uniform öffnete die Tür. Mit einer Handbewegung bat sie uns herein.

,,Wenn das nicht meine neue Schwester ist. Willst da noch ewig stehen und gaffen? Pass auf, dass du nicht anfängst zu sabbern.''

Ich drehte mich um. Da stand in Junge in meiem Alter. Und er faselte was von... Schwester? Ich dachte hier hätte ich meine Ruhe.

Nochmal: FUUUUUUUUUUUUUU.


Amethyst.Where stories live. Discover now