Chapter One 》Drunk Issues

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Let It Be ~The Beatles

Beverly's POV:

Jung sein war eindeutig und absolut der Höhepunkt meines Lebens.

Alles war irgendwie aufregend, mein Körper würde vermutlich nie wieder in solcher Form sein und prinzipiell stand noch alles in den glorreichen Sternen meiner hoffentlich noch glorreicheren Zukunft.

Jeder Außenstehende würde diese Aussage wohl als naiv bezeichnen. Wahrscheinlich würde auch ich selbst das tun, hätte ich gerade nicht diese unbestimmte (irgendwann hatte ich aufgehört die Becher zu zählen) Menge Alkohol in mir.

Fiona wusste, dass ich über keinerlei Alkoholtoleranz verfügte, aber sie hatte nur gelacht, ihr unglaublich glänzendes, rotblondes Haar zurückgeworfen und gemeint, ich könnte das nur ändern, indem ich es ignorierte. Und weil Fiona meine beste Freundin war und weil Fiona eigentlich fast immer Recht hatte, ließ ich mir von dem schnuckeligen Typ, der den Barkeeper spielte, einen Drink nach dem anderen mixen. Ein bisschen albern fand ich es schon, dass jemand auf einer Highschoolparty einen auf Barkeeper machte.

"Wollte Brian nicht kommen? ", fragte Dean und runzelte so süß seine Stirn. Das tat er manchmal.

Er hatte einen Arm um meine blonde Freundin Phoebe und einen um mich gelegt. Würde zwischen meinen Beinen mehr als nur das Bändchen meines Tampons baumeln, würde ich Dean eindeutig beneiden. Immerhin hatte er die Ehre, den Großteil seiner Freizeit mit unserer Mädchenclique zu verbringen. So nah kam kaum ein Junge an uns Cheerleader ran. Naja, jedenfalls nicht auf derartig platonischer Ebene.

Dean und ich waren schon unser ganzes Leben lang Nachbarn und seit Kindertagen die besten Freunde. Deshalb wusste auch niemand außer mir, dass er (leider) schwul war. Absolute Verschwendung für die Frauenwelt, wenn man mich fragte. Aber mich fragte ja auch niemand.

"BL? ", mit seiner Hand wedelte mein bester Freund vor meinem Gesicht herum und katapultierte mich somit zurück in die dank meines Alkoholpegels leicht wackelige Realität.

"Er wollte kommen, aber ich hoffe er tut es nicht. Ich will echt nicht, dass er mich so sieht. ", antwortete ich nach einer kurzen Denkpause und stellte dabei fest, wie anstrengend Sprechen sein konnte.

'Er' stand für Brian, meinen ziemlich gutaussehenden Basketballerfreund. Er war süß und ich stand auf süß. Jedenfalls mit einer einzigen, verdammt heißen Ausnahme, die den wundervoll melodisch klingenden Namen 'Aegeus Dunhill' trug und zufällig der ältere Bruder meiner besten Freundin Fiona und der beste Freund meines großen Bruders Gregory war.

"Hör auf an Aegeus zu denken. ", ermahnte Dean mich so leise, dass Pheobe, die mittlerweile bloß noch genervt neben uns stand und an ihrem Bier nippte, es nicht hören konnte.

Ertappt presste ich meine Lippen, die inzwischen etwas trocken waren, zusammen und sah ihn fragend an, worauf er bloß antwortete: "Du hast immer diesen bestimmten Blick drauf, wenn du an ihn denkst."

Ehe ich etwas entgegnen konnte, stand auch schon Brian vor mir und gab mir einen kurzen Kuss zur Begrüßung auf den Mund: "Die Jungs und ich sind schon seit einer halben Stunde hier. Ich habe dich einfach nicht gefunden, sorry Prinzessin."

Brian sah heute besonders gut aus. Er trug ein dunkles Polohemd und Jeans. Seine braunen Haare waren noch etwas nass, da er nach dem Basketballspiel geduscht hatte.

"Nicht schlimm. ", sagte ich knapp lächelnd und legte meine Arme um seinen Oberkörper. Ich hatte beschlossen einfach den Mund zu halten. Dann würde er auch nicht bemerken, wie betrunken ich war.

So verweilten wir eine Zeit lang, inmitten der feiernden Menge, die jedoch nicht mehr ganz so geladen war, wie noch vor einer Stunde. Dafür war zu viel Hochprozentiges geflossen.

GirlhoodWhere stories live. Discover now