Kapitel 23

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Rechts Dom

Kapitel 23

Mein komplettes Blickfeld war von einem Blutrotem wütenden Schleier überzogen und eine frenetische Stimme in meinem Kopf schrie immer wieder. “Töte dieses Monster!”

Und so stürzte ich mich auf Hel. Nach dem sie wieder einmal versucht hatte mich in Sicherheit zu wiegen, indem sie die Gestalt meines Gefährten annahm. Ich musste zugeben die Illusion war perfekt, die weiche makellose Haut ihres Halses als ich dem Trugbild die Kehle zerquetschte. Der einzigartige Duft, der Julian so eigen war. Die beiden strahlend blauen Saphire die mich so flehentlich anblickten und sich langsam Rot verfärbten als die feinen Äderchen in seinen Augen platzten. Weil kein Sauerstoff mehr den Weg in seine Lungen fand.

Tief in mir regte sich etwas und versuchte mich zaghaft zu ermahnen, doch ich verstand die geflüsterten Worte nicht. Der Dämon in mir war übermächtig als er mich antrieb meine Rache zu vollziehen. Ich brauchte ihren Tod, denn dies war die einzige Erlösung für mich, um aus dem Abgrund wieder empor zu steigen.

Abermals zupfte etwas an meinem Bewusstsein und versuchte mir Einhalt zu gebieten. Der Körper unter mir wurde schwächer und Tränen benetzten die langen Karamellfarbenen Wimpern. Schließlich überwand eine der Tränen das Hindernis und rollte einsam über Julians samtige Wange. Und da hörte ich endlich die leise Stimme. “Das ist Julian! Schau in seine Augen! Sie sind Saphirblau, das konnte Hel nie kopieren! Erinnere dich!”

Doch in diesem Moment der Erkenntnis brach das Licht in Julians Augen. Aber mir blieb keine Zeit ihn an den Schultern zu packen und kräftig zu schütteln, damit das Leben wieder in ihn zurück kehrte. Ein massiger Körper rammte mich und zerrte mich von meinem Gefährten herunter. Er hatte soviel Schwung das wir über den Rand des großen Doppelbettes taumelten. Mit einem lauten Knall landete ich auf dem kalten Steinboden und der schwere Körper über mir presste alle Luft aus meinen Lungen, als er auf mir landet. Doch er rappelte sich sofort auf und fixierte meine Handgelenke über meinem Kopf damit ich mich nicht wehren konnte.

Erst da erkannte ich Dom, als er schwer keuchend auf mich hinab blickte. Sein Blick war mörderisch und ich wusste der Grund dafür lag gut zwei Meter von uns entfernt.

“Las mich zu ihm.” verlangte ich mit brüchiger Stimme vom langen Schweigen.

“Vergiss es. Du bist nicht du selbst in diesem Zustand Adrian.” knurrt mich der glatzköpfige Bastard an.

“Dom las mich zu ihm.” zischte ich ihn an und versuchte mich aus seinem Griff zu winden. Doch es war hoffnungslos, statt dessen packte er nur noch fester zu, das meine Knochen protestierend knirschten. Panik stieg wie bittere Galle in meiner Kehle empor, als ich wieder einmal gefangen war und mich nicht wehren konnte. Ich musste zu meinem Gefährten, ich musste mich vergewissern das er noch lebte. Doch dieser sture Ochse verstand mich nicht.

“Oh Gott Julian.” hörte ich meinen schockierten Bruder und eilige Schritte die an das Bett traten.

“Verdammt Dom. Was ist passiert? Wieso ist Julian hier? Tristan sollte auf ihn aufpassen. Und wo sind die nutzlosen Wachen, wenn man sie einmal braucht?” brüllte Jax frustriert.

“Ich habe keine Ahnung wo sie sind. Ich habe Adrian schreien gehört und bin so schnell wie möglich hier her gekommen. Doch es war schon zu spät.” schnaubte der Riese resigniert und lies den Kopf hängen.

Ich nutzte diesen Moment von Doms Unachtsamkeit und bäumte mich unter ihm auf so das ich ihn zur Seite weg drücken konnte, dann rammte ich ihm mein Knie ungehemt in die Weichteile und wich blitzschnell von ihm zurück, bis ich am Fußende des Bettes stand.

Jax kniete über dem reglosen Körper meines Gefährten und fühlte nach seinem Puls in der Hoffnung das noch Leben in ihm war. Aber ihre intime Nähe war zuviel für mich. Niemand durfte Julian anfassen außer mir, dies war allein mein Privileg. So packte ich meinen Bruder an der linken Schulter und schmetterte ihn in die gegenüberliegende Wand, wo er mit einem ekelerregenden Knirschen zu Boden sank.

Du wirst für immer Mein sein (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt