VIII

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KAPITEL ACHT

Diary Entry.9
[Liebes Tagebuch. Ich hatte heute keine Zeit, dir etwas von dem heutigen Tag zu erzählen, denn ich konnte und wollte meine Aufmerksamkeit nicht von Jiho abwenden.]

•••

ES WAR EIN RUHIGER ABEND. Wir hatten all unsere Pflichten erfüllt und jeder verzog sich (mit dem Hintergedanken an Erholung und ein bisschen Zeit für sich selbst) in sein Zimmer.

Nur du nicht.

Du saßest am Boden mitten in unserem Wohnzimmer und starrtest teilnahmslos an die Wand vor dir.
Und ich wusste nicht, ob ich dich ansprechen oder auch einfach in meinem Zimmer verschwinden sollte. Also setzte ich mich zu dir, direkt vor dich. Und dein Blick fixierte nun nicht mehr die Wand, sondern meine Augen. Doch du senktest deinen Blick nicht - wie ich es eigentlich erwartet hatte.
Du starrtest mir einfach nur in die Augen und zum ersten Mal, seit ich denken konnte, meldeten sich die Schmetterlinge in meinem Bauch und ließen alles kribbeln.

Und du fingst an zu lächeln.

Als würdest du wissen, was dein Blick mit mir anstellte.

Und dann fingst du an, über sinnlose und irrelevante Sachen zu reden. So wie damals.

Und mein Herz machte einen Sprung und fing an, doppelt so schnell weiter zu schlagen. Als wollte es mich bei Bewusstsein halten. Als wollte es mir mitteilen, dass ich diesen Augenblick auf gar keinen Fall verpassen durfte.
Und deine Freude an den Dingen, die du mir erzähltest, steckte mich an und ich lachte endlich nach so langer Zeit wieder.

Und dann stopptest du mitten in deiner Erzählung und nahmst meine Hand in deine und starrtest auf sie, als würdest du selbst nicht glauben können, was du gerade tatest.
Und deine nächsten Worte brachen mir das Herz und ich wollte am Liebsten weinen, aber ich konnte nicht, weil ich bereits alle Tränen für dich vergossen hatte.

"Warum hast du mich alleine gelassen?"

Und ich wusste die Antwort nicht, denn ich konnte nicht durch deine Augen sehen und ich konnte nicht wissen, was dir täglich durch den Kopf ging.
Und als du, dein Kopf gebettet auf meiner Schulter, mitten am Wohnzimmerboden einschliefst, fiel mir auf, dass da keine Äste mehr waren, die mir meine Lunge zerkratzten. Und das Gewicht, das mir das Atmen erschwerte, schien sich ein Stück zu heben.
Und ich konnte es mir nicht erklären. Denn ich bezweifelte, dass die Liebe ja doch erblassen konnte. (Gemeinsam mit den Erinnerungen von damals.)

Danach ; ZikyungNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ