In Flammen

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Finsternis umhüllt ihn, er vernimmt nichts als das Kratzen und Keuchen hinter der Wand die sich vor seiner Nase wieder geschlossen hatte, spürt die kalte Hand die jemand unsanft auf seinen Mund presst. Sein Hintermann beugt sich etwas vor und flüstert ihm mit einer samtigen Männerstimme ins Ohr keinen Muks von sich zu geben.

Auf die Idee wäre Rafael so oder so nicht gekommen, er nickt und der Mann nimmt seine Hand von seinem Mund.

Langsam aber sicher verklingt das Kratzen, die Schritte die ihn und Lumi bis eben noch verfolgt hatten entfernen sich langsam wieder.

Lumi, welche bis gerade noch neben ihm gestanden hatte und von dem Mann ebenfalls den Mund zugehalten bekam, dreht sich um und schlingt ihre Arme um ihren Retter »Nii-sama.« schluchzt die kleine Kätzin. Der Mann geht vor dem Mädchen auf die Knie und tätschelt ihr lächelnd den Kopf. Das gibt Rafael Gelegenheit ihn etwas genauer zu betrachten. Er ist groß, schlank hat dunkles glattes Haar das ihm bis zur Hüfte hinunter reicht und leuchtend grüne Augen, außerdem hat er ein paar Katzenohren auf dem Kopf dessen Fell in dem spärlichen Licht seidig schimmert. Aber dieser Geruch, außerdem sind seine Zähne, welche er beim lächeln entblößt, viel zu spitz selbst für einen Katzenmenschen.

»Wir sollten schnell zu den anderen gehen. Im Augenblick sind selbst die Geheimgänge nicht sicher außerdem befürchte ich das die anderen Aijona-sensei nicht mehr lange in Schach halten können.«

Rafael legt den Kopf schief »Wen?«

»Ai O-nee sama.« sagt Lumi strahlend.

Okay das hätte er sich aber auch denken können, also ist Aijona ihr vollständiger Name, fragt sich wieso die Hexe auf das Ai besteht, zu Anfang hatte Rafael da immer an Eier denken müssen.

Der Mann führt sie durch den engen verstaubten Geheimgang bis hin zu einer steinernen Treppe welche sich geschwungen in die Tiefe schraubt. Rafael beginnt die Stufen zu zählen um seine Gedanken wieder zu beruhigen, irgendwo zwischen Fünfhundert und Sechshundert wird er dessen jedoch überdrüssig und das Ende ist noch immer nicht in Sicht.

Endlich Unten angekommen führt der Mann sie durch einige von Fackeln erleuchtete Gänge und öffnet schließlich die Tür zu einem hell erleuchteten Raum. Dort geht er zu einem kleinen Mädchen hinüber, hebt sie auf seine Schultern und lässt sich von ihr den Kopf tätscheln während Lumi zu irgendeiner Frau hinüber rennt und sich bei ihr eine Kopfnuss einfängt. Rafael kommt nur flüchtig dazu sich im Zimmer um zu sehen ehe er die Kühle einer Klinge an seiner Kehle spürt und erschrocken nach Vorn sieht.

Ai funkelt ihn zornig entgegen, ihre Augen durchbohren ihn förmlich. Ihre Wangen sind gerötet, ihr Haar leicht zerzaust und ihr Kleid fleckig und zerknittert. Die Hand, mit welcher sie krampfhaft den Griff ihrer Sense umklammert, zittert.

»Habe ich dir nicht gesagt das du nicht her kommen sollst!« keift sie ihn an.

»Hast du? Tut mir leid davon habe ich nichts mitbekommen, schlechte Verbindung schätze ich.« antwortet Rafael ruhig.

»Verflucht, wenn Aron nicht rechtzeitig oben gewesen wäre wärt ihr beide jetzt tot! Kannst du nicht einmal tun was man dir sagt? Denk doch wenigstens einmal nach ehe du blindlings losstürmst!«

»Das mache ich sobald du aufhörst nur an Dich zu denken.«

»Wie meinst du das?«

»Wie wohl, wenn ich in zwei Tagen nicht zurück bin hohl dir die Medizin und geh zu Toto? Eine Vorsichtsmaßnahme? Du hast mit der Möglichkeit gerechnet hier nicht lebend raus zu kommen sonst hättest du das nicht gesagt und trotzdem sagst du noch im selben Atemzug das ich mir keine Sorgen machen soll? Kannst du mir mal verraten wie ich ruhig Zuhause sitzen soll während ich weiß das du vielleicht nicht zurück kommst? Hast du da auch nur einen Moment an jemand Anderen als an Dich gedacht?« erwidert Rafael, darum bemüht seine Stimme nicht zu heben.

The Black Witch ( Alte fassung)Where stories live. Discover now