500?

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Verzweifelt fuhr Alec in die Tiefgarage und ließ sich dort in eine Ecke rutschen. Er hoffte, dass so schnell niemand hier runter kommen würde.

Er vergrub sein Gesicht in seinen Knien und krallte seine Hände in seine Haare.

Er hätte sich schlagen können. Was sollte er jetzt machen? Er wollte nicht zurück zu seinen Geschwistern und zu Magnus konnte er auch nicht.

Alec atmete kurz tief durch und verschränkte seine Hände über seinen Knien, bevor er sein Kinn darauf legte.

Er wollte einfach nicht mehr. Wieso war sein Leben so ein Dreck?

Seine Geschwister wollten nichts von ihm wissen und Magnus konnte er nicht mehr in die Augen gucken.

Er konnte sich selber nicht mehr in die Augen gucken. Er konnte sich selber ja nicht mal ausstehen. Wieso konnte er nicht einfach hetero sein? Das wäre so viel einfacher.

Allerdings hatte er die Zeit mit Magnus wirklich genossen. Es hatte sich gut angefühlt einfach mal er selbst zu sein, ohne sich für irgendetwas schämen zu müssen – ohne sich verstellen zu müssen.

Aber das hatte er versaut. Und zwar gründlich. Nur weil er zu feige war sich selbst so zu akzeptieren, wie er war.

Ein Schatten ließ ihn aufsehen und kurz darauf setzte sich Magnus neben ihn. Er sagte nichts. Er saß einfach nur neben ihm, ihre Schultern berührten sich leicht und Alec fühlte sich auf einmal so wohl.

Die Stille war nicht unangenehm. Im Gegenteil, es war genau das, was Alec gerade brauchte. Er wollte einfach nur bei Magnus sein und alles andere vergessen. Einfach er selbst sein, ohne sich vor irgendwem verstecken zu müssen.

„Ich bin schwul, Magnus.“, brachte er hervor und sah Magnus an.

Magnus hob erstaunt den Blick, lächelte dann aber sanft.

„Ich weiß, mein Süßer.“, flüsterte er und lehnte sich kurz zu Alec, um ihn zu küssen.

Alec durchfuhr ein Kribbeln und er ließ seine Hand an Magnus Hinterkopf wandern, um den Kuss verstärken zu können.

Magnus murmelte zufrieden und kniete sich auf Alecs Schoß, ohne dabei den Kontakt zu seinen Lippen zu verlieren.

Alec zog ihn an der Hüfte näher und atmete erleichtert durch. Er war so froh, dass Magnus bei ihm war und er ihn so akzeptierte wie er war.

Er ließ von Magnus Lippen ab und zog ihn in seine Arme. Magnus erwiderte die Umarmung erstaunt und strich sanft über Alecs Rücken.

„Hey, Baby. Wegen vorhin.“, setzte er nach einer Weile an.

Alec schüttelte leicht den Kopf, um ihn zum Schweigen zu bringen.

„Ist egal.“, flüsterte er. Er wollte nicht darüber reden, dass er womöglich alles versaut hatte, nur durch einen kleinen Satz.

„Wir sollten darüber reden.“, merkte Magnus an.

„Nicht jetzt.“, murmelte Alec und vergrub sein Gesicht in Magnus Schulter.

Magnus seufzte und zog Alec dann näher an sich.

Alec wusste nicht, wie lange sie so dort saßen, aber er hätte ewig mit Magnus dort bleiben können. Als Magnus jedoch anfing zu zittern, beschlossen sie wieder hoch zu gehen.

Oben angekommen erklärte Magnus, dass er schlafen gehen würde und Alec hatte nichts dagegen. So müsste er immerhin nicht weiter darüber nachdenken, dass Magnus ungewöhnlich still war.

Zu seiner Enttäuschung verzog sich Magnus allerdings in sein Schlafzimmer und Alec ging alleine ins Gästezimmer.

Er duschte kurz und legte sich anschließend hin. Immer wieder dachte er darüber nach, was er Magnus tatsächlich gesagt hatte.

Frohe Weihnachten - A Malec StoryWhere stories live. Discover now