Kapitel 1 - "Ein neuer Anfang"

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Du rufst mich sofort an wenn du da bist, sofort!", sagte meine Mutter tränenüberströmt während sie mich dabei fast in ihrer Umarmung zerquetsche. Ich zwang mir ein Lachen auf „Ja Mama, ich versprechs dir." Ich weiß, ich verlasse sie, sowie mein Vater damals und ich weiß ich breche ihr damit das Herz. Aber sie weiß nicht was alles geschehen ist, was mir angetan wurde, was ich durchmachen musste. Ich werde sie so sehr vermissen, aber ich muss meine Vergangenheit endlich hinter mir lassen und nach vorne schauen.

Mom, du musst mich jetzt loslassen, ich muss los.", sie ließ mich nach einigen Sekunden los und schaute mich mit einem herzzerreißenden Blick an. Ihre sonst so strahlenden blauen Augen waren mit tiefen blau, sogar fast schwarzen Augenringen übersehen. Sie weinte seit Wochen Tag und Nacht. Ich gab meiner Mutter einen Kuss auf die Backe, „Ich liebe dich so sehr Momy, wir sehen uns." Mit diesem Satz drehte ich mich um und lief Richtung Gate, ich traute mich nicht einmal mich umzudrehen, das Häufchen elend, in das sich meine Mutter in den letzten Wochen verwandelt hat, brach mich buchstäblich das Herz.

Mein größter Wunsch war schon immer Psychologie im Hauptfach und Philosophie im Nebenfach zu studieren. Viele meinten ich kann damit nicht viel erreichen, jedoch bewarb ich mich nichtsdestotrotz an der Uni in Paris. Vor ungefähr 4 Wochen rief die Universität „Paris Descartes" an und bitt mir dann ein Stipendium an. Ich war und bin immer noch überglücklich, seit dem ging es sehr schnell, ich habe meine meisten Sachen schon vorgeschickt und jetzt sitze ich schon im Flieger nach Paris.

Meine Mutter und meine beste Freundin, fragen mich bis heute warum ich nicht in Brooklyn blieb und einer guten Universität in New York studiere, meine Antwort war jedoch immer die gleiche „Ich will die Welt bereisen und neues entdecken.", das stimmt zum Teil auch, aber das war nicht der Hauptgrund.

7 lange und unerträgliche Stunden musste ich nach Paris fliegen, ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und schaltete meine Lieblingsplaylist an. Musik, das was mich die Jahre irgendwie am Leben gehalten hat, ich kann einfach nicht ohne Musik leben. Ich lehnte mein Kopf gegen das Fenster und schaute von den Wolken ab bis zum Boden, wo die Menschen aussahen wie Ameisen. Ich dachte über alles nach, über meine Vergangenheit und hoffentlich über meine bessere Zukunft.

Aufwachen, wir sind in Paris gelandet.", so wurde ich von einer älteren Dame, die während des Flugs meine Nebensitzerin war, geweckt. Ich erschrak im ersten Moment, doch schaute sie dann im nächsten Moment dankend an „Vielen Dank Ihnen!", sie nickte stand dann auf und ging aus dem Flugzeug. Ich schaute mich um und war die letzte im Flugzeug, mal wieder ganz typisch ich. Ich schnappte mir so schnell wie möglich mein Handgepäck und verschwand aus dem Flugzeug.

Nachdem ich gefühlte Jahre auf meinem Koffer gewartet habe, verließ ich endlich den Flughafen. Draußen erwartete mich so viel, was ich von Brooklyn überhaupt nicht kannte. Alles, war so hell und alle schienen so glücklich. Ich sah mich um und war überglücklich, ich habe es wirklich geschafft. Jetzt muss ich nur noch zu meiner Wohnung finden. Ich habe herausgefunden, dass es ein komplettes Haus mit Studentenwohnungen gefüllt sind, so werde ich mich Ruhe haben aber auch nicht komplett alleine sein. Die Uni „Paris Descartes", nimmt Gott sei Dank alle kosten auf sich, sonst hätte ich mir das alles gar nicht leisten können.

Ich lief zu einem Taxistand, stieg ein und gab dem Taxifahrer meine neue Adresse weiter.

Ich schaute während der ganze Fahrt, die wirklich lange war, die ganze Zeit über aus dem Fenster und schaute mir Paris an. Ich habe mich sofort verliebt und sah viele hetzende Menschen, mit riesen Shoppingtüten rumwetzen aber auch viele die einfach nur da saßen und die Sonne genossen.

Nach ungefähr einer Fahrt von 40 Minuten kam ich endlich am Studentenviertel an, dass Haus indem ich nun leben werde war riesig. Es sah atemberaubend aus und ich war noch nicht einmal drin. Ich schnappte mir mein Portemonnaie und gab dem Taxifahrer das schuldende Geld und dazu noch ein gutes Trinkgeld, er bedankte sich herzlich und fuhr weg. Ich stand immer noch vor meinem zukünftigen Zuhause und konnte es immer noch nicht glauben. Ich kramte den Wohnungsschlüssel, der mir vor einigen Wochen per Post zugeschickt wurde, aus meiner Handtasche raus und schloss die Haustür auf. Meine Wohnung befand sich im 6. Stock, was zugleich auch das letzte Stockwerk war. Es war wirklich schwer meinen 25kg schweren Koffer dort hochzubringen, so ganz ohne Aufzug. Dann endlich schoss ich die Türe zu meinem neuen Zuhause auf und war überwältigt. Alles war schlicht und weiß gehalten. Ich hatte 2 Badezimmer, 2 Zimmer, woraus ich eins davon zu meinem Schlafzimmer machen würde und das andere zu einem Wohnzimmer und eine riesen Küche. Auf Bildern sah das alles nicht so toll aus, wie in echt. Die Küche war schon komplett eingebaut, alles neu und modern. Die Zimmer ansonsten bestanden aus nichts. Außer weißen Wänden.

Ich habe ein Budget von 200.000,00€, von meiner Uni, zur Verfügung gestellt bekommen, was wirklich sehr großzügig ist. Das ganze harte Lernen hat sich jetzt wirklich ausgezahlt. Ich schaute auf mein Handy, meine Uhrzeit schult sich automatisch auf die Uhrzeit in Paris um, es war gerade einmal 12:00 Uhr. Also, noch reichlich Zeit um mich zu Duschen und frisch zu machen. Ich tapste also ins Bad und erschrak mich sofort, mein Spiegelbild sah katastrophal aus. Meine sonst so hellen grün-blauen Augen waren matt und dunkel, mein Concealer vermischte sich mit meinen Augenringen und sah somit einfach nur ekelhaft aus. Ich sprang also somit schnell unter die Dusche und wickelte mich danach in meine mitgebrachten Handtücher ein. Schnell, ging ich in mein zukünftiges Schlafzimmer wo bereits meine Koffer standen, die ich vorrausgeschickt habe. Ich machte sie auf und nach wenigen Sekunden lagen schon meine kompletten Klamotten verstreut im Zimmer rum. Ich seufzte. „Wo ist meine verdammte Schminke?", fluchte ich. Dann fiel mir ein das sie im letzten Koffer war, den ich heute erst mitgebracht habe, also lief ich in den Flur und zog den Koffer in die Nähe vom Bad. Ich kramte meine Schminke raus und versuchte dabei so wenig Dreck wie möglich zu machen, natürlich nicht möglich, wenn man alles so reinquetsch das der Koffer gerade so zugeht.

Ich schminkte mich und danach widmete ich mich meinen schulterlangen blond-grauen Haaren, föhnte sie und flochte sie von meiner Kopfhaut ab zu zwei Zöpfen. Danach ging ich zu meinem Koffer und zog mir ein langes zerrissenes T-Shirt raus, das mir knapp über die Knie ging und ich wie als Kleid trug und schmiss es mir über, schnappte mir meine Sonnenbrille und meine Handtasche, flitze noch schnell zu meinem anderen Koffer und zog meine FILA Sneakers und meine Jeansjacke über und machte mich dann endlich auf dem Weg zur Stadt.

Die Pariser Innenstadt war nicht lang vom Stundengebiet entfernt, knappe 15 Minuten, deshalb entschied ich mich dafür zu laufen, dabei kann ich auch etwas Paris erkunden. Nach ungefähr einer knappen Stunde und nach unzähligen Stopps und Bildern die ich schoss und einem endlosen Gespräch mit meiner Mutter, kam ich dann endlich in der Innenstadt von Paris an. Ich suchte mir so schnell wie möglich ein Möbelhaus, das wichtigste was ich jetzt brauche war ein Bett und eine Matratze.

Ich fand schnell eine Abteilung, dass mein Traumzimmer beschrieb, ein weißes Holz Bett, ich entschied mich für 2 weitere Kommoden, ein riesen weißen Kleiderschrank und einen schwarzen Teppich und natürlich das allerwichtigste, ein riesen Spiegel, ich hoffe nur das er überhaupt an meine Wand passt, so groß wie er ist.

Auf einmal riss mich mein Handy aus meinem Shoppingwahn. Eine SMS von einer unbekannten Nummer.

Wo zum Teufel bist du? Wenn du nicht sofort nachhause kommst bist du tot."

Die SMS war mit einem A verzeichnet was mich sofort zurückschrecken ließ. Woher hatte er meine Nummer? Ich habe sie doch extra vor 2 Wochen ändern lassen. Tränen schossen mir in die Augen, als ich mich an die Zeit zurück erinnerte.






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Mein erstes Kapitel, ich hoffe es gefällt euch. :)

Wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, bitte einfach direkt schreiben. :)

Midnight in ParisWhere stories live. Discover now