„Marie, bist du dir sicher, dass du das wirklich willst, es ist sehr gefährlich.", mit diesem Satz ging meine Mutter mir jetzt schon seit meinem Abschluss, welcher jetzt sechs Wochen her war, auf die Nerven. „Mom, wir haben darüber gesprochen und ich werde meine Meinung nicht ändern. Es wird großartig dort, jede Menge neue Erfahrungen und Herausforderungen.", sagte ich, während ich meine restlichen Bücher in einen Karton packte. „Aber warum denn soweit weg?", fragte sie fast schon hysterisch. Ich verdrehte die Augen, so dass sie es nicht sehen konnte, diese Frau trieb mich noch in den Wahnsinn. Ich sah meine Mutter an. Die zierliche Gestalt und die geringe Körpergröße hatte ich von der 1,60m großen braunhaarigen Frau geerbt. Auch ihre porzellanhelle, reine Haut. Meine schwarzen langen Haare, hatte ich allerdings von meinem Vater geerbt, genau wie dessen dunkelblaue Augen. Meine Mutter, die eine halbblütige Hexe war, bezeichnete mich immer als Schneewittchen, eine Gestalt aus den Muggelmärchen, die ihr ihre Großmutter immer vorgelesen hatte. Mein Vater, ein großer, breitschultriger Mann, mit pechschwarzem Haar und ebenso dunkelblauen Augen, wie meine, kam ins Zimmer. „Wie weit bist du Schätzchen? Du sollst doch um drei Uhr Ortszeit dort auftauchen, dann musst du bald los.", sagte er mit seiner tiefen Stimme. „Bin gleich soweit.", ich legte die letzten Bücher in den Karton und verstaute ihn. Dann stapelte ich, zusammen mit meinem Vater, mein Gepäck und zückte meinen Zauberstab. Mit diesem schrumpfte ich die Kisten, Taschen und meinen Schrankkoffer. Mit einem Gewichtaufhebungszauber, verloren die kleinen Kästchen ihr ursprüngliches Gewicht und ich steckte sie in meinen Umhängetasche, welche ich vorsorglich verschloss.

„Du kannst jeder Zeit wieder nach hause kommen und schreib uns, wie es dir dort ergeht.", sagte meine Mutter und ich sah wie sie sich die Tränen, die ihr über die Wangen strömten, mit einem Taschentuch weg wischte. Auch mein Vater verdrückte ein Tränchen. Ich schloss die beiden noch einmal fest in die Arme, versprach zu schreiben und begab mich dann in das Kaminfeuer. „Büro des Heilers im Drachenreservat in Rumänien.", sagte ich laut und deutlich und warf das Flohpulver in die grünen Flammen. Ich merkte, wie ich dich den Kamin gesogen wurde und wie meine Moleküle durch die Luft schossen. Kurze Zeit später spürte ich wieder festen Boden unter den Füßen und trat aus einem Kamin in ein wirklich unordentliches Büro.

Nach einem Schritt fiel ich beinahe über einen Stapel Bücher und könnte mich grade noch so auf der Kante des Schreibtisches abstützen. Dabei warf ich allerdings den Bücherstapel um und dieser krachte zu Boden. Die Tür zum Büro wurde aufgerissen und ein älterer Zauberer, mit weißen, ihm wild vom Kopf abstehenden Haaren stürzte in den Raum. „Wer sind sie und was wollen sie hier?", fragte er mich verwirrt. „Marie Hogen, Sir, ich bin ihre neue Assistentin.", stellte ich mich höflich vor, nachdem ich mir meine wirren Haare wieder aus dem Gesicht gestrichen hatte. Nachdem mich der ältere Mann kurz verwirrt gemustert hatte klarte sich sein Blick auf und er lächelte freundlich. „Ah Miss Hogen, natürlich, ich hatte sie noch gar nicht erwartet, wollten sie nicht erst am ersten Oktober kommen?", er sah wieder leicht verwirrt aus und schien in seinen Gedanken zu verschwinden. „Sir?", sein Blick klarte wieder auf, als ich ihn ansprach. „Es ist der erste Oktober.", sagte ich mit einem vorsichtigen Lächeln. „Ach wirklich?", er kratzte sich am Kopf. „Na dann kommen sie mal mit, ich zeige ihnen den Weg zu ihrer Hütte.", ein warmes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Ich befreite meine Füße aus den Bücherstapeln und folgte dem etwas zerstreuten Heiler. Dieser hatte sich an seinen Schreibtisch gesetzt und begann etwas zu schreiben. „Heiler McTrift?", sprach ich den Mann an, nachdem er über fünf Minuten nicht mehr aufgesehen hatte. „Ach ja, Miss Hogen.", sagte er erschrocken, anscheinend war er mit seinen Gedanken wieder wo anders gewesen. Der Weißhaarige stand auf und ging zu einem der Fenster an der Seite vom Gebäude. „Sehen sie das Haus dort hinten?", fragte er. Einige hundert Meter entfernt, war eine Hütte zwischen den Bäumen zu sehen. „Ja das sehe ich.", sagte ich. „Das ist ihrs, dort können Sie Ihre Sachen hin bringen und dann können sie wieder hier her kommen, es wird dann jemand hier sein, der ihnen alles Zeigt.", wieder erschien ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht und tiefe Lachfältchen breitete sich um seine Augen aus. Dann nahm er einen kleinen Zettel, schrieb etwas hinauf und gab ihm der Eule, die in der Ecke des Zimmers geschlafen hatte. Diese schenkte dem alten Mann einen leicht genervten Gesichtsausdruck, flog allerdings durch ein geöffnete Fenster neben der Tür.

Ich verabschiedete mich und verließ das Gebäude ebenfalls. Draußen war neben der Tür ein Schild angebracht, auf dem ein Zauberstab zu sehen war, um den sich eine Schlange wand, das typische Symbol der Heiler. Ein schmaler weg führte zwischen den Bäumen entlang in Richtung der Hütte, die mein neuer Chef mir gezeigt hatte. „Ach Miss Hogen!", hörte ich den alten Mann hinter mir. Ich drehte mich um und sah ihn fragend an. Er wedelte mit einem Schlüsselbund. „Sie brauchen doch ihre Schlüssel, sonst kommen sie nicht in ihr Haus.", sagte er entschuldigend lächelnd. Schnell ging ich zu ihm zurück und nahm ihm die Schlüssel ab. „Danke.", kaum hatte ich die Schlüssel in der Hand, war der alte Mann auch schon wieder verschwunden. Verwundert und auch etwas amüsiert schüttelte ich den Kopf und machte mich auf den Weg zu meinem neuen Zuhause.

Nach Zehn Minuten war ich an einem Kleinen Häuschen angekommen. Es hatte etwa eineinhalb Stockwerke und eine kleine Veranda, mit einer hängenden Bank vor dem Eingangsbereich. Das Schloss klackte, als ich den Schlüssel drehte und die Tür sprang ganz leicht auf. Der Geruch von Holz wehte mir entgegen, auch etwas Staub lag in der Luft. Hier schien schon lange niemand mehr gewohnt zu haben. Ich holte mein kleingezaubertes Gepäck aus meiner Tasche und stellte es auf den Boden, neben der Küchenzeile, die gleich neben der Haustür in den Raum ragte. Ich ließ den Anblick auf mich wirken.

Hinter der Eingangstür befanden sich mehrere Harken, wo man seine Jacke aufhängen konnte und ein kleines Schuhregal. Gegenüber befand sich die Theke, die zur kleinen, weiß gehaltenen , offenen Küche gehörte. Wenn man die drei Schritte an der Theke vorbei ging, stand man auch schon im Wohnzimmer. Die einzige Wand im Raum teilte wohl das Bad vom Rest des Hauses. An dieser Wand stand ein gemütliches Ecksofa, auf welches man von der Eingangstür direkt zu ging. An der Außenwand war ein, aus Feldsteinen, gemauerter Kamin, vor welchem ein flauschiger Teppich lag. Gegenüber vom Kamin, stand an der Wand ein Esstisch mit drei Stühlen. Wenn man am Esstisch vorbei ging, war um die Ecke eine Holztür. Hinter dieser befand sich ein kleines, gemütliches Band, mit einer Badewanne, gegenüber der Tür, Neben der Tür, was das Waschbecken, daneben die Toilette. Hinter der Tür war eine große Dusche, die durch eine Glasscheibe vom Raum getrennt und in die Richtung der Badewanne offen war.

Außen neben der Badezimmertür, standen einige leere Regale. An der Außenwand führte eine steile Wendeltreppe nach oben. Mein Blick viel auf ein rundes Fenster, unter welchem ein breites, sehr gemütlich aussehendes Bett stand. Unter der Schräge waren im vorderen Bereich zwei Kommoden verbaut und gegenüber der Treppe war ein Vorhang, hinterem eine Kleiderstange angebracht war. Es war alles sehr klein und gemütlich.

Ich entschloss mich dazu, meine Sachen später auszupacken und ging, nachdem ich mir kurz das Gesicht gewaschen hatte, zurück zum Haus des Heilers. Dort angekommen, hörte ich schnelle Schritte hinter der Tür. Ich wollte diese grade öffnen, da wurde sie auch schon aufgerissen und ich stand einem jungen Zauberer gegenüber. Er war ein ganzes Stück größer als ich, hatte breite Schulter, Sommersprossen, die sich in seinem markanten Gesicht tummelten, einen Dreitagebart und knallrote, verwuschelte Haare. „Miss Hogen, schnappen sie sich ihren Besen und folgen sie uns, wir haben einen Notfall.", sagte mein Chef. „Aber ich habe gar keinen Besen hier.", stammelte ich. Der rothaarige Zauberer saß schon auf seinem Besen und hielt mir genervt die Hand hin. „Na kommen sie.", sagte er, leicht genervt, mit einer angenehm tiefen Stimme. Zögerlich ergriff ich seine Hand und wurde gleich, mit einem kräftigen Ruck hinter ihn auf den Besen gezogen. Erschrocken klammerte ich mich an ihn, bei dem rasanten Start. Heiler McTrift, flog hinter uns. Der rothaarige Zauberer flog so schnell, durch die eng stehenden Bäume, dass ich vor Angst die Augen schloss.

„Sir, sie müssen sich beeilen, ich weiß nicht, wie lange er noch durchhält!", rief der Fremde an meinem Kopf vorbei. Ich hoffte nur, dass wir nicht irgendwo gegen flogen.

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Hey Leute,
dass ist das erste Kapitel von meiner neuen Geschichte, lasst doch mal eure Meinung da, würde mich freuen
eure Lu

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⏰ Last updated: May 20, 2018 ⏰

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