Kapitel 26

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Nathans Überraschung war der Wahnsinn gewesen.

"Hey.", er begrüßte mich mit einer warmen Umarmung, der Tag war kalt, es schneite noch immer nicht, aber immerhin kam langsam Weihnachtsstimmung auf.

Eigentlich nicht.

Ich hasste das Theater der Geschäfte um Weihnachten herum. Überall bunte Plastikdeko, furchtbarer Kitsch und hässliche Weihnachtsmänner. Die Weihnachtslieder wurden wieder und wieder gespielt, bis man sie sowohl nicht mehr hören konnte, als auch einen Ohrwurm von ihnen hatte, und das auf einmal!

Das einzig Schöne war der Weihnachtsmarkt, doch der war erst wirklich sehenswert, wenn Schnee auf den Dächern der Holzbuden lag.

Wir hatten uns G.I. Joe - Die Abrechnung angesehen. Erstaunlicherweise, jedenfalls für Nathan, war es meine Idee gewesen. Ich hatte noch nie vieö für das kitschige Romantikfilmgedöns übrig gehabt. Es schien Nathan auch nicht zu stören, er schien nicht, als würde er viel Wert auf solche Filme legen, aber mir war klar, dass er so etwas auch ertragen hätte, hätte ich ihn mir ansehen wollen.

Nach dem Kino, hatte er mir erzählt: "Ich habe mich dazu entschlossen, dass ich mich Mike vorstellen muss und wir ihm sagen sollten, dass wir zusammen sind."

Ich hatte ihn angesehen, dann hatte ich gelacht, ich war mir sicher, dass er es nicht ernst meinte, doch er schien genau das zu tun.

"Wirklich. Das ist wichtig! Und da ich deine Eltern nicht kennenlernen kann und es mir scheint, als sei Mike noch eine andere Art von 'Bekannter' habe ich seine Nummer herausgesucht und ihn angerufen. Wir laufen jetzt zu ihnen."

"Warum bist du eigentlich so toll?"

"Darum."

"Und warum laufen wir?"

"Weil das länger dauert. Ich habe ein wenig Angst vor Mike und muss mich mental darauf vorbereiten, ihm gegenüber zu treten."

Ich lachte und er nahm meine Hand.

Wir ließen uns Zeit und unterhielten sich. ich fand schnell heraus, dass Nathan ein Fan von den Eagels und America war und generell sehr auf klassische Rockmusik stand. Ich ebenfalls.

Perfekter hätte es gar nicht sein können.

Je näher wir dem Haus von Mike und Grace kamen, desto unruhiger wurde ich, ich war selbst wahrscheinlich nervöser als Nathan.

Wir waren noch etwa eine halbe Stunde entfernt, als es zu regnen begann, doch es war nicht einfach Regen, es goss wie aus Eimern. Wir liefen schneller und suchten unter einem Baum Schutz, doch wir waren schon komplett durchnässt.

Nathan strich mir das nasse Haar aus dem Gesicht, wischte mir einen Regentropfen von der Wange, nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich.

"Der Kuss im Regen wäre damit erledigt.", meinte er lachend, ich boxte ihn in die Seite.

"Au! Ich hab doch nur versucht, romantisch zu sein!", rechtfertigte er sich und zog mich aus dem Schutz des Baumes auf die Straße zurück. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste daraufhin ihn sanft. Sein Haar tropfte und die Tropfen fielen mir ins Gesicht, doch ich bemerkte sie kaum.

Das Trommeln des Regens um uns herum, hatte etwas Melodisches und ab und zu hörte man das Aufspritzen von Wasser, wenn ein Auto vorbeifuhr.

"Jetzt ist er erledigt."

"Jetzt beruhige dich, du kennst ihn doch schon ewig. Ich wette, wir verstehen uns gut!", Nathan stand hinter mir, vor Mike's Tür, und hatte die Arme um mich gelegt. Mir tropfte es kalt in den Nacken, die Tropfen rollten meinen Rücken hinunter und ich erschauerte.

Nathan lachte.

"Du bist ein Idiot!", schimpfte ich und wrang meine Haare aus.

"Ja, ich liebe dich auch.", antwortete er, dann schloss er mich in seine Arme und flüsterte: "Wird schon schief gehen."

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 11, 2014 ⏰

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