Kapitel 4

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Anscheinend gab es ein paar Unstimmigkeiten, was den Sitzplan anging. „Ich finde, sie sollte neben mir sitzen", äußerte sich BamBam zu dem umstrittenen Thema „Mein Sitzplatz". „Nein, besser neben mir", widersprach Yugyeom ihm. „Sie kann sich auch zwischen euch setzen", schlug Jinyoung diplomatisch vor. Tatenlos stand ich daneben und wurde nicht beachtet, obwohl es ja um mich ging. „Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte: Nayeon setzt sich einfach zu mir", sagte Jaebum. „Nein! Dann sitzt sie lieber zwischen uns", einigte sich das Maknae-Duo. Ich gab mich mit dem Ergebnis zufrieden, setzte mich in die Mitte von den beiden Streithähnen und somit gegenüber von JB, der mich nur angrinste und dann mit den Augen rollte. Ich lächelte zurück. Unsere wortlose Konversation wurde von Youngjae unterbrochen. „Na, was möchtest du trinken?"„Wasser, bitte." Youngjae reichte die Wasserkaraffe weiter, aber Yugyeom reagierte schneller als ich und schenkte mir ein. „Dankeschön", murmelte ich und BamBam nahm sich meinen Teller und tat mir eine ordentliche Portion Essen drauf. Ich war ehrlich gesagt gerührt zu sehen, wie nett die Jungs mit mir umgingen,obwohl wir uns erst vor wenigen Stunden kennengelernt hatten. Jedoch war es mir auch etwas unangenehm, der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu sein. Wir wünschten uns einen guten Appetit und aßen dann schweigend. Ich versuchte meinen Blick stets auf meinen Teller zu richten, da es mir peinlich war, den Jungs direkt in die Augen zu blicken.

„Das Essen ist sehr gut, Kompliment an den Koch", durchbrach ich die Stille. „Danke", entgegnete Jinyoung mit einem Lächeln. Die Köpfe von BamBam und Yugyeom schnellten in die Höhe und sie warfen ihm einen vernichtenden Blick zu. „Was habe ich denn gemacht?", fragte Jinyoung ruhig, doch er bekam keine Antwort. Er seufzte und wendete sich dann wieder dem Essen zu. Als wir fertig waren wollte ich meinen Teller und mein Besteck in die Küche tragen, doch Jaebum sagte „Lass nur" und nahm mir dies ab. „Danke", sagte ich leise, wie schon so oft an diesem Tag. „Kein Ding." Ich räusperte mich und lenkte damit unbeabsichtigt die Aufmerksamkeit von allen auf mich. „Sagt mal,habt ihr hier W-Lan?" „Klar!", riefen meine vorigen Nebensitzer gleichzeitig und rannten zum Aktenschrank, um das Passwort zu suchen. „Nicht nötig Jungs,ich kenn es auswendig", meinte Mark. „Holst du mal schnell dein Handy?" Ich holte mein Handy und meinen Laptop und war dann sehr froh darüber, vorhin meinen Hintergrund geändert zu haben. „Alles klar, hab's eingestellt." Mit diesen Worten gab Mark mir mein Smartphone und meinen Laptop zurück. Schnell verzog ich mich in mein Zimmer und fing an mit meiner besten Freundin Sooyoung zu videochatten. Leider wohnte sie am anderen Ende von Korea, sonst wäre ich wahrscheinlich bei ihr eingezogen.

„Hallo Nayeon!", begrüßte sie mich gut gelaunt. „Hast du eine neue Wohnung gefunden?" „Ähm, irgendwie schon... zumindest vorerst." „Wie kann ich das verstehen?" „Also, das ist eigentlich eine ganz lustige Geschichte", fing ich meine Erzählung an, als es mal wieder an meiner Tür klopfte. Diesmal war es Jinyoung, der mich besuchte. „Alles in Ordnung bei dir? Ich habe Stimmen gehört." „Ja, alles okay. Ich skype mit meiner besten Freundin", gab ich Auskunft und drehte den Bildschirm zu ihm. „Oh, na dann störe ich euch nicht weiter. Tschüss", sagte er und winkte meiner Freundin kurz zu. Als er die Tür wieder schloss, rastete Sooyoung komplett aus. „Omg, omg, war das gerade Jinyoung? DER Park Jinyoung? Sag nicht, du wohnst jetzt bei Got7!"„Pssst, nicht so laut!" Ausführlich berichtete ich vom Geschehen meines heutigen Tages. „Ich fass es nicht. Du kannst mir nicht zufällig ein Autogramm von Jinyoung besorgen?" Wie es der Zufall so wollte, war ausgerechnet er ihr Bias. Entschieden schüttelte ich den Kopf. „Ich habe ihnen gesagt, ich bin kein Fan. Das ist auch der Grund weshalb ich bei ihnen wohnen darf. Wenn sie es herausfinden, schmeißen sie mich bestimmt sofort raus." „Ich verstehe schon",sagte Sooyoung zerknirscht. „Aber das heißt, wir sehen dich bald in den Got7 Teasern und Musikvideos?" „Korrekt." Sie rückte näher an den Bildschirm heran und sah mich ernst an. „Aber fang bloß nichts mit Jinyoung an! Obwohl, er ist eh nicht dein Bias..." „Ist das, was du mir sagen wolltest?" „Nein: Wann ist ihr Comeback?!", flüsterte sie. Ich zuckte mit den Schultern. „Warte es einfach ab,wie all die anderen Ahgases auch." „Na gut", seufzte sie und zog einenSchmollmund. Wir redeten noch eine Weile, bis ich mich entschied, ins Bett zu gehen.

Fate Is FateWhere stories live. Discover now