Kapitel 5 - Bekanntes Gesicht

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"Das scheint zur Gewohnheit werden."

Erstaunt blickte ich das Mädchen und erkannte sie erst jetzt wieder. Es handelte sich um das Mädchen, welches mir gestern im Einkaufscenter geholfen hatte. Ich übergab ihr schnell ihre Bücher und lächelte sie an.

"Anscheinend.. lass dich von denen einfach nicht provozieren.."

Sie nickte mir schüchtern zu und ich wollte gleich gehen als sie mich mit ihren kleinen Händen an meinem Arm festhielt. Etwas erschrocken drehte ich mich wieder um.

"Entschuldige aber kannst du mir sagen wo der raum E14 ist?"

Verunsichert blickte sie mich an und strich ihre rote gelockte Strähne hinters Ohr, welche ihr ins Gesicht gerutscht war. Sie war ein wenig kleiner und schmaler als ich, hatte aber feuerrote Locken auf dem Kopf.

Schnell dachte ich nach wo der gesuchte Raum war.

"Komm mit, da muss ich sowieso hin.."

Erleichtert schaute sie mich an und wandte gleich ihren Blick wieder ab.

"Danke...ehm"

"Ich bin Hailey"

Ich bemerkte ihre Verunsicherung und wollte sie etwas aus der Lage helfen.

"Dana.."

Ich lächelte sie freundlich an und führte sie zum Zimmer in dem ich auch gleich Englischunterricht hatte. Dort angekommen betrat ich dieses mit Dana und ich setzte mich gleich hin.

"Du kannst dich einfach irgendwo hinsetzen..."

Sie blieb anfangs vorne an der Tafel stehen und ich deutete auf die leeren Plätze. Sie lief hastig zu dem Platz neben mir und setzte sich. Die letzten Minuten vor der Stunde sprachen wir nicht mehr miteinander sondern schwiegen uns eher an. Ich merkte schon, dass sie eine schüchterne Person war und sich nichts richtig zutraute. Sollte ich ihr die Schule zeigen? Oder ihr bei dem ersten Schultag helfen? Ich würde das gerne aber ich denke nicht, dass sie ein Aussenseiter wie ich sein wollte. Mr Chester, mein Englischlehrer, unterbrach meine Gedanken, der Unterricht hatte begonnen. Nach zwei Stunden Englisch hiess es, Zimmer wechseln. Ich verliess das Zimmer und hörte gleich Dana neben mir.

"Danke, dass du mir vorhin geholfen hast.. also vor der Schule.."

"Klar, kein Problem.."

ich lächelte sie freundlich an und sie lief gleich in hastigen Schritten davon. Ich hatte jetzt meine Entscheidung getroffen.

"Dana, warte.."

Überrascht drehte sie sich zu mir um und wartete bis ich wieder neben ihr stand.

"Wir müssen zur nächsten Stunde, ich kann dir zeigen wo die ist. Und vielleicht hast du Lust am Mittag mit mir in die Cafeteria zu sitzen?"

Jetzt stieg auch langsam meine Unsicherheit in mir hoch aber zum Glück war meine 'Angst' unbegründet. Dana war froh, dass sie nicht alleine sein musste, sagte sie. Und ich konnte es irgendwie noch nicht richtig glauben, dass ich jetzt tatsächlich mal mit jemandem redete in der Schule, abgesehen von Jaden.

In der Mittagspause, begann Dana so langsam aufzutauen, sie war eher ein ruhiger Typ, genauso wie ich. Sie ist neu hierher gezogen und kannte hier niemanden. Sie auch keine Geschwister, welche eventuell hier auf die Schule gehen könnten. Ich erfuhr schon ein paar Sachen über sie, und diese machten sie mir direkt sympatisch. Nach Schulschluss tauschten wir noch Nummern aus, als wir uns verabschiedeten.

"Na dann bis Montag.."

"Ja bis Montag!"

Zum Abschied umarmte ich sie noch ehe ich in den Schulbus einstieg.

"Derren, bin wie versprochen pünktlich da.."

Rief ich schon etwas laut durchs Haus. Aber anstatt Derren kam Celine aus dem Wohnzimmer hervor.

"Hey.. Hailey, wie gehts dir??"

Ich wurde sofort in eine feste Umarmung gezogen. Ich erwiderte diese sehr gerne.

"Gut und dir? Hattest du eine lange Fahrt?"

"Mir gehts super! Ja bisschen Stau aber sonst nicht allzu schlimm.."

Mit ihrem wunderschönen Lächeln schaute sie mich an. Weiter ging unser Gespräch nicht, denn Derren kam von hinten an sie ran und schlang seine Arme um ihren Bauch. Und im nächsten Moment trat Jaden durch die Tür. Celine löste sich von Derren's Umarmung und musste auch gleich Jaden in den Arm nehmen.

"Hi Celine, wie gehts?"

Als sich jetzt alle begrüsst hatten liefen wir gemeinsam ins Wohnzimmer aber ich entschuldigte mich gleich um mich für den Abend fertig zu machen. In zwei Stunden wollten wir los gehen in die Stadt. Dort gab es ein schickes Restaurant wo wir Abendessen wollten. Davor wollte ich mich noch kurz ausruhen und mich nicht mit Zeitdruck auseinandersetzen, darauf verzichtete ich gerne. In meinem Zimmer angekommen legte ich mich erst mal auf mein Bett und steckte mir Kopfhörer in meine Ohren und schaltete gleich eines meiner Lieblingslieder ein: Fightsong.

Like a small boat on the ocean
Sending big waves into motion
Like how a single word
Can make a heart open
I might only have one match
But I can make an explosion

And all those things I didn't say
Wrecking balls inside my brain
I will scream them loud tonight
Can you hear my voice?

Nach einer Weile vor mich hin träumen, stand ich schliesslich auf um mir auszusuchen, was ich heut anziehen sollte.

LebenskampfWhere stories live. Discover now