13. Von Lauschangriffen und potentiellen Freuden

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Als wir am Tourbus angekommen waren, verabschiedete sich Tyler kurz vonMerle und verschwand dann in dessen inneren, ohne mir noch ein Blick zuwürdigen. Ich konnte ihn verstehen, wahrscheinlich würde ich an seiner Stellegenauso handeln und trotzdem kränkte es mich. Schließlich waren wir dochmittlerweile Freunde oder etwa nicht? Zumindest bevor das alles heute passiertwar. Merle beobachtete mich mit einer Mischung aus Mitleid und einem Anflug vonÄrger im Gesicht. Ich seufzte und sie kam auf mich zu und zog mich in einefreundschaftliche Umarmung.    

„Freya, tu mir einen Gefallen und versuche dich mehr von deinem Herzen, als von deinem Verstand leiten zu lassen. Tyler würde dir gut tun, da bin ich mir sicher. Und wer weiß, vielleicht bedeutet die Entfernung für euch ja auch gar keine Trennung. Also falls ihr wirklich an den Punkt kommt, dass ihr sagt, ihr wollt eine feste Beziehung führen. Aber im Moment quälst du ihn nur, gleichermaßen wie dich. Falls irgendwas ist, du hast ja meine Nummer", diese Worte sprach Merle mir leise ins Ohr und drückte mir noch den Hauch eines Kusses auf die Wange, bevor sie mich losließ. Ich sah sie an und rang mit meinen Tränen. Ich wollte jetzt nicht auch noch losheulen, schließlich war ich an der Situation vor allem selbst Schuld.

„Danke", flüsterte ich, lächelte ihr noch einmal schwach zum Abschied zu und ging dann auch in den Tourbus. Ihre Worte und Tylers Reaktion, als ich Zurückgewichen war, gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Selbst als ich in dem kleinen Bad stand und meine Zähne putzte, hallten ihre Worte in meinem Kopf wider, während Tylers enttäuschtes Gesicht nicht von dem Film, der vor meinem inneren Auge in Dauerschleife lief, verschwinden wollte. Ich konnte einfach nicht aufhören darüber nachzudenken. Vielleicht sollte ich doch auf Merle hören und dem Ganzen eine Chance geben. Vielleicht war es das gebrochene Herz, das unweigerlich am Ende der Geschichte stand, wert. Ich schüttelte leicht den Kopf und spuckte den Zahnpasta Schaum ins Waschbecken. Ich konnte das nicht ignorieren, ich konnte nicht einfach blind in den nächsten Liebeskummer hineinlaufen. Und vor allem konnte ich meine Vergangenheit nicht einfach vergessen. Den Liebeskummer, an dem ich fast zerbrochen war. Aber wie sollte es denn sonst enden, als mit einem gebrochenen Herzen? Mit dieser Frage im Kopf legte ich mich in mein Bett und versuchte einzuschlafen.

Am nächsten Morgen, als ich merkte wie der Bus stark bremste, wachte ich schlagartig auf. Meine Augen hielt ich geschlossen und versuchte mich noch einen Moment länger an meinem Traum festzuhalten. Es war so schön gewesen. Tyler und ich hatten uns tatsächlich geküsst und ineinander verliebt. Wir hatten die Tour gemeinsam genossen und es war die schönste Zeit meines Lebens geworden. Wie es im Traum so üblich war, gab es natürlich ein Happy End. Keine Trennung, kein Herzschmerz, kein Liebeskummer. Wenn es denn in der Wirklichkeit nur auch so einfach sein könnte. So war es aber leider nicht. Ich rang mich dazu durch, mich von meinem Traum zu lösen und öffnete die Augen, um auf die Uhr zu schauen. Mit Schrecken stellte ich fest, dass es schon halb zehn war. In etwa einer halben Stunde sollten wir schon da sein und bis dahin sollte ich arbeitsbereit sein. Ich stand sofort auf und trottete gähnend ins Bad. Dort versuchte ich mich einigermaßen ansehnlich zu machen. Nachdem das geschafft war, schlug ich den Weg in die kleine Küche des Busses ein. Dort saß schon Ryan und ging die Unterlagen für den heutigen Tag durch.

„Morgen", begrüßte ich ihn. Er musterte mich ausgiebig. Wollte vermutlich prüfen, ob ich irgendwelche Anzeichen eines Katers hatte, doch schon nach kurzer Zeit nickte er zufrieden, woraufhin ich lächelte. Ich setzte mir Wasser für einen Tee auf, während er mir eine Liste hinüberschob.

„Deine Aufgaben für heute. Wir belassen das meiste, wie gestern, allerdings hast du heute noch etwas mehr zu tun", erklärte er. Ich nahm das Klemmbrett mit der Liste und betrachtete sie prüfend. Tatsächlich sah sie sehr ähnlich aus, wie am Tag zuvor, weshalb ich kein Fragen zu meinen Aufgaben hatte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 01, 2017 ⏰

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Back to LA (Tyler Ward Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt