8 - Das Tourleben beginnt

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Es war inzwischen kurz nach Mitternacht, wir saßen alle im Nightliner auf dem Weg in die nächste Stadt, wo in zwei Tagen das nächste Konzert stattfinden sollte. Für mich war es irgendwie ungewohnt in so einem riesigen Bus zu sitzen. Noch mehr gestaunt hatte ich, als Tyler mir mein Bett gezeigt hatte, das entgegen aller Erwartungen ziemlich gemütlich war. Doch anstatt mich gleich reinzulegen, hatte ich es mir erst einmal auf dem Sofaähnlichen Sitz gemütlich gemacht. Das Konzert war ein voller Erfolg gewesen, ausverkauft und super Stimmung. Auch bei der Autogrammstunde danach war alles super gelaufen, die Fans waren wirklich geduldig und fair zueinander gewesen. Die Arbeit hatte mir Spaß gemacht, denn das Team hatte mich wirklich super aufgenommen und auch Tyler hatte sich immer wieder kurz Zeit für mich genommen. Ich hatte das Gefühl, dass es großartige drei Monate für mich werden würden. Trotzdem fehlte mir meine Familie ein bisschen. Aus diesem Grund zog ich das Foto, das ich zum Abschied bekommen hatte, heraus und betrachtete es.

„Deine Familie?", hörte ich da jemand hinter mir fragen.

Ich drehte mich um und nickte. Vor mir stand ein lächelnder Tyler. Ich setzte mich auf und rutschte etwas zur Seite, damit er sich neben mich setzen konnte, was er auch sogleich tat. Noch immer hatte ich das Foto in der Hand.

„Ihr seht glücklich aus"; bemerkte er, während auch er das Bild ausgiebig betrachtete. Ich musste lächeln. Tatsächlich waren wir bei diesem Bild unheimlich glücklich gewesen. Es war bei einem unserer Tagesausflüge entstanden. Diese Ausflüge waren immer etwas Besonderes. Ich deutete nacheinander auf meine Geschwister und dann auf meine Mutter.

„Das hier ist Ronja, meine kleine Schwester und das ist Finn, mein kleiner Bruder und das ist meine Mama.", erklärte ich ihm.

„Hast du Geschwister?", fügte ich hinzu, als er nicht antwortete.

„Einen Bruder, Derek.", antwortete und zog ein Foto raus, welches er mir hinhielt. Ich betrachtete das Foto und sah dann zu Tyler. Er lächelte mich an und auch ich musste lächeln.

„Ihr seht euch total ähnlich", bemerkte ich, woraufhin er nur grinsend nickte.

„Wir verstehen uns auch echt super. Manchmal machen wir zusammen Musik. Wenn er denn Zeit hat, schließlich ist er ja schon Papa von einem kleinen Jungen", erzählte er weiter, während er noch ein weiteres Foto herauszog, auf dem er selbst mit einem kleinen Kind auf seinen Schultern zu sehen war.

„Der ist ja süß. Wie heißt er denn?", fragte ich, als ich ihm das Bild aus der Hand genommen hatte und betrachtete.

„Darf ich vorstellen? Das ist Christian Michael Ward, mein Neffe."

Ich lächelte, während ich zwischen Tyler und dem Bild hin und her schaute. Er strahlte nur so vor Glück, wenn er auf das Bild sah und ich konnte die Liebe, die er für seine Familie empfand förmlich spüren. Ich hätte nie gedacht, dass es noch jemand gebe könnte, der seine Familie noch mehr liebte, als ich die meine. Aber der lebende Beweis dafür, saß gerade direkt neben mir.

„Ist es nicht schwer für dich, so lange von deiner Familie getrennt zu sein?", fragte ich mit ehrlichem Interesse, nachdem ich ihm das Foto zurückgegeben hatte.

Sofort wurde sein Blick wehmütig. Er schaute abermals auf die Bilder in seiner Hand.

„Doch es ist schon hart, ich vermisse sie alle unheimlich. Aber ich liebe meinen Job, ich stehe gerne auf der Bühne, genieße es jeden Abend Musik zu machen und Kontakt zu meinen Fans zu haben. Sie sind für mich irgendwie auch eine Art Familie. Ich lerne so viele interessante und großartige Menschen kennen und das tröstet mich über das Vermissen hinweg. Trotzdem freue ich mich jedes Mal wieder nach Hause zurück zu kommen und alle in die Arme schließen zu können."

Back to LA (Tyler Ward Fanfiction)Where stories live. Discover now