Kapitel 16

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Als ich zum Stall kam bot sich mir ein schrecklicher Anblick...

... Tessi war mit einem Pferd am longier zirkel. Es war extrem kurz ausgebunden, der Gurt war viel zu eng geschnallt und es trug eine Kandarre. Als ich genau hinschaute erkannte ich das es sich um Pearl handelte. Er war schweißnass und hatte einige Gerten striemen. So schnell ich konnte ließ ich alles stehen und liegen und rannte zum longier Zirkel. Ich riss ihr die Longe aus der Hand, schlug sie und brüllte sie an. Ihr Gesichtsausdruck war richtig eingefroren. Ich rannte zu Pearl und nahm die Longe ab. Augenblicklich riss ich die Ausbinder runter, das Zaumzeug vom Kopf und den Sattelgurt auf. Ich kuschelte mich in seine lange Mähne und beruhigte ihn. Was hatte sie ihm angetan?! Ich brauchte 10 minuten bis er sich halbwegs beruhigt hatte. Jetzt widmete ich mich Tessi. Sie war immer noch wie eingefroren. Ich schrie sie an: "Was hast du dir eigentlich gedacht? Das du einfach jedes Pferd anfassen kannst? Da haste dich geschnitten. Du RUINIERST ihn. Ihm fällt es eh so schwer vertrauen zu fassen. Und du... FASS IHN NIE WIEDER AN!!"

Das Mädchen löste sich aus der Starre und rannte einfach weg. Ich ging mit Pearl spazieren. Er war etwas träge und wirkte... gebrochen. Ich begann zu weinen. Wieso?? Sie hat mich so weit zurück geworfen. Das bekommt sie zurück. Pearl blieb stehen und kuschelte sich an mich. "Er war immer noch der alte." dachte ich beruhigt. Als ich weitergehen wollte blieb er wie ein Esel stehen. Ich lockte ihn weiter, aber er ging nicht. Er stieß mich immer wieder mit seiner Schnauze an und deutete dann auf seinen Rücken. "Soll ich aufsitzen?" versuchte ich ihn zu verstehen. Er nickte wild mit dem Kopf. Er versuchte sich kleiner zu machen und ich schwang mich auf seinen Rücken. Er hielt ganz still. Als ich mit der Zunge schnalzte ging er los. Er setzte vorsichtig einen Schritt vor den anderen. Ich fühlte mich soo sicher auf seinem Rücken. Wir ritten wieder zurück. Ich stieg ab und lobte ihn.

Ich brachte ihn in seine Box und richtete ihm sein Futter.

1l Hafer

1l Gerste flocken

1/2l Mais Chips

handvoll zinnkraut

1tl equipur mineral

1l pellets

Puh.. wer will sowas essen?? Jetzt nur noch eine viertel Stunde einweigen. Pearl tänzelte schon auf der Stelle, weil er sein Futter wollte. Ich füllte die Heuraufe auf und brachte ihm neues Wasser. Da es in der Nacht auf der Weide verbringen sollte, legte ich ihm eine dünne Sommerdecke über. Das Futter.. ähm die Suppe war fertig also stellte ich es ihm hin. Er machte sich wild darüber her. Als er nach einer Gefühlten Ewigkeit fertig war, holte ich einen Schwamm und einen Kübel und wusch ihn. Sein ganzes Maul war total voller Hafer. Ich schaute auf die Uhr;  19:27. Ich führte ihn auf die Weide. Ich verabschiedete mich und fuhr nach hause. Zuhause legte ich mich gleich ins Bett. Es war ein schwerer Tag.

Als ich am nächsten Morgen aus dem Fenster blickte, prasselten tausende Regentropfen vom Himmel. "Oh gott ich muss Pearl von der Weide holen!" rief ich mir in den Sinn. Schnell zog ich meine Mint-Farbene Reithose und einen schwarzen Pulli an. Ich rannte runter in die Küche und bat Mama mich zu fahren. Sie willigte ein und ein paar Minuten später waren wir am Stall. Ich rannte runter zur Weide. Pearl stand in der hintersten Ecke, unter einem Baum geduckt. Ich rief ihn und er kam zu mir. Er war patschnass also stellte ich ihn schnell in seine Box. Ich nahm aus meiner Putzbox einen Schweiß messer und begann ihn abzuziehen. Langsam triefte er nicht mehr so sehr. Ich rieb ihn noch trocken und ging dann in die Halle. Ich wollte heute beginnen Zirkuslektionen zu üben. In einem Buch hab uch herausgefunden das wir mit dem "Kompliment" anfangen sollten. Ich dachte mir das er es vielleicht schon gelernt hatte und setzte das Kommando "Kompliment " und tipste mit der Gerten spitze auf sein linkes Knie. Und wirklich, er hatte es total drauf! Wir übten es einige Male und er war zwar etwas aus der Übung, konnte es aber noch wirklich gut. Ich wollte probieren ob er auch "Liegen" konnte. Ich forderte ihn zum "Kompliment" auf und zeigte dann auf den Boden. Er verstand es nicht und beugte sich noch tiefer. Ich zeigte nochmal auf den Boden. Er machte Ansätze zum liegen, stand dann aber wieder auf. Ich probierte es wieder. Und er legte sich hin! Ich legte mich auf seinen Rücken und döste ein wenig. Nach einigen Minuten riss mich ein knirschen aus meinen Gedanken. Eine Reiterin kam in die Halle geritten. Also standen wir auf, grüßten und verließen die Halle. Ich brachte ihn in seine Box. "Genug für heute. " sagte ich zu mir und Pearl.

Damit verließ ich ihn und stieg zu meiner Mam ins Auto.

Diese Nacht träumte ich wieder. Es ging um mich und ihn.

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