Kindheitsfreunde

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Ich bin Mae Parker. Ein ganz normales Mädchen, denke ich. Ich bin 18 Jahre alt und komme ursprünglich aus Deutschland, im Gegensatz zu meinen Eltern. Warum auch immer, waren meine Eltern auf einmal der Meinung, nach Frankreich ziehen zu wollen. Wie von der Tarantel gestochen, bereiteten sie alles vor. Nun sitze ich in meinem Zimmer, welches komplett leer war, da meine Eltern unsere ganze Einrichtung nach Frankreich gesendet hat... Ich hatte die letzten Tage auf einer Isomatte geschlafen. Mein Rücken tat so weh... Heute war mein letzter Schultag. Ich bezweifle, dass man es Schultag nennen kann, denn ich werde nur die ersten beiden Stunden da sein. Meine Eltern werden mich dann abholen und zum Flughafen fahren. Ich zog die restlichen sauberen Klamotten an, die ich noch hier hatte und trottete raus. Wie gerne ich jetzt eine Schale Cornflakes essen würde... Seufzend machte ich mir ein Toast mit Marmelade und ging in mein beinahe ehemaliges Zimmer. Ein paar Sachen hatte ich noch hier. Wie zum Beispiel meinen Laptop, meine PSP und einige Klamotten. Die Klamotten stopfte ich noch schnell in eine Tüte, während ich die PSP und den Laptop in meine Tasche steckte. Ein Glück hab ich beides heute Nacht geladen. Sonst wäre ich tot im Flugzeug. Nachdem alles getan war, ging ich los zur Schule. Auf dem Weg traf ich meine beste Freundin Lex. Ich seufzte als ich sie sah. "Das ist der letzte Tag..." betrübt schaute ich sie an. Sie umarmte mich und meinte, dass alles schon gut wird. In der Schule angekommen, gab es eine Art Abschiedsfeier für mich. Es gab Kuchen und wir hatten nicht wirklich Unterricht. Nebenbei kam einer meiner Freunde auf mich zu und fragte ob wir kurz draußen reden könnten. Ich erhob mich von meinem Stuhl, klopfte die Kuchenkrümel von meinen Klamotten und verließ das Klassenzimmer mit ihm. "Mae.. Ich hab ein Geschenk für dich... Aber mach es erst nachher auf, okay?" kam es von ihm. Er drückte mir einen rechteckigen Gegenstand, welcher mehr schlecht als Recht verpackt war, in die Hand und wir gingen wieder rein. Verwirrt, packte ich das Geschenk in meine Tasche. Leider war das Ganze auch schnell wieder vorbei. Lex klammerte an mir dran und wollte nicht dass ich gehe. Aber ich musste... Ich nahm mein Zeug, verabschiedete mich von meiner Klasse und verließ den Raum. In meinem Spind waren noch ein paar Kleinigkeiten, welche ich noch schnell rausholte, ehe ich dann die Schule hinter mich lies. In meinem Spind war noch eine Packung Kaugummi. Einen davon kaute ich, während ich auf meine Eltern wartete. Sie brauchten doch länger als gedacht. Ich stand da und sah bestimmt richtig dumm aus. Als mein Dad um die Ecke fuhr seufzte ich. Endlich... Ich stieg in das Auto und hatte mich nicht mal angeschnallt, als mein Vater weiterfuhr. Im Auto erzählte meine Mutter mir von einem Kumpel den ich damals mal hatte, der früher ebenfalls nach Frankreich gezogen ist. Warum auch immer sie mir das erzählte. Ich schaute das Freundschaftsarmband an, welches er mir damals schenkte. Er war ein guter Freund gewesen. Die Fahrt zum Flughafen war langweilig, aber ich wollte nicht schon währenddessen den Akku von meinen Sachen verbrauchen. Mir fiel das Geschenk ein, welches mir ein Kumpel gegeben hatte. Es war ein Klassenfoto. Irgendwie ja süß. Wenigstens hatte das Flugzeug keine Verspätung. Wir saßen im Flugzeug und ich schaute aus dem Fenster. Mein Handy spielte "The Rains of Castamere" ab. Es war ein tolles Lied, auch wenn es einen nicht ganz so tollen Hintergrund hatte. Ich sah nichts als Wolken und gähnte. Die Augen fielen mir zu und ich schlief ein. Ich hatte nicht wirklich einen Traum. Als meine Mutter mich weckte, landeten wir schon. Wir warteten eine Stunde bis unsere Koffer rauskamen und suchten ein Taxi. Mein Vater fragte den Fahrer ob er uns bei unserem Haus abliefern könnte. Auf Französisch natürlich. Durch meine Eltern, die aus Frankreich kommen, bin ich selber mit Französisch aufgewachsen. Sprich es war meine Muttersprache. Die Taxi-Fahrt zu unserer neuen Wohnung dauerte nicht lange. Aber die Wohnung war natürlich im obersten Stockwerk eines Hochhauses. Ich seufzte schon wieder genervt, doch das verflog schnell, denn ich entdeckte mit Begeisterung einen Fahrstuhl. Ich trug meinen Koffer und meinen Rucksack in den Fahrstuhl und fuhr hoch. Oben musste ich dann wohl oder übel warten, da meine Eltern den Schlüssel hatten. Als meine Eltern oben ankamen, schlossen sie die Tür auf. Im Flur stellten wir erstmal unsere Koffer hin. Mein Vater lief rum und zeigte mir mein Zimmer. Es war ein relativ großer Raum in dem mein Schrank, mein Bett, mein Fernseher und meine Konsolen standen. Ansonsten war es noch etwas kahl, aber das wird sich noch ändern. Da mir die anderen Zimmer so ziemlich egal waren, holte ich meine Koffer und legte sie in mein Zimmer. Ehe ich mich auf die Couch fallen ließ und mein Handy rausholte um Lex zu schreiben.

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