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*Quentin POV*


Wach jetzt bloß nicht auf. Flehte ich Phillip in Gedanken an, während ich krampfhaft versuchte mich so vorsichtig wie möglich aus seiner Klammerung zu befreien. Hin und wieder gab er einen genervten Laut von sich, der mich erstmal für wenige Minuten in meiner Position verharren ließ, bis ich mir sicher sein konnte ihn nicht geweckt zu haben und mich dann schließlich weiter befreite.

Kurz hatte ich das Gefühl ich würde gleich einen Krampf im Bein bekommen, dieses Gefühl hatte sich aber schnell wieder aufgelöst. Einen Krampf hätte ich nun wirklich nicht gebrauchen können.

Und was ich jetzt auch nicht gebrauchen konnte war ein Gespräch mit Phillip. Ich wollte nicht über den Kuss oder viel mehr: die Küsse reden und ich wollte auch nicht über das reden was danach passieren würde. Dazu war ich im Moment nicht in der Lage, deshalb war ich ja so versessen darauf Phillip unter keinen Umständen zu wecken.

Als ich endlich geschafft hatte mich vollständig von Phillip zu lösen rutschte ich an den Rand des Bettes und stand auf. Mein Blick ging kurz zu Phillip, er hatte sich zwar bewegt, schlief aber weiter. Er schnarchte leise, was schon verdammt süß war, aber mich jetzt auch nicht weiter interessieren sollte.

Auch wenn ich gehen musste und verdammt nochmal nicht wollte dass er es mitbekam, ließ ich es mir nicht nehmen Phillip die Haare aus der Stirn zu streichen und ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn zu drücken.

Warum konnte ich nicht einfach warten bis er wach wurde? Wir hatten uns geküsst, das stand fest. Er hatte es so sehr gewollt wie ich es auch gewollt hatte. Warum konnte ich dann nicht darüber mit ihm reden? Wahrscheinlich hatte ich einfach Angst dass er mich abweisen und das alles auf seine Betrunkenheit schieben würde.

So leise wie möglich verließ ich das Zimmer. Im Flur schaute ich mich um und lauschte vor allem ob jemand wach war und mich entdecken könnte. Das wollte ich auch nicht wirklich riskieren. Am besten fanden mich noch Derek oder seine Eltern. Die noch nicht mal weiß wer ich bin. Super ersten Eindruck würde das abgeben.

Wie soll ich mich denn da bitte vorstellen? Ja, Hallo Eltern von Phillip, ich bin Quentin, freut mich! ... Ja, ihr Sohn war total besoffen, deswegen habe ich ihn nach Hause gebracht! ... Was? Nein, keine Sorge! Ich bin nicht der feste Freund ihres Sohnes! ... Was? Schade? Ja, finde ich auch.

Als ich die Luft für rein befand schlich ich schnell den Flut entlang zur Haustür und verließ endgültig die Wohnung.

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"Na, Bruderherz, wo kommen wir denn her?" Wurde ich gleich von meiner Schwester begrüßt, gleich nachdem ich durch die Tür getreten war. "Wie war die Party so? Warum kommst du erst jetzt?" Sie stand mit verschränkten Armen vor meiner Zimmertür und versperrte mir somit den Weg.

"Ich habe bei Ophelia übernachtet", log ich. Sarah zog eine Augenbraue hoch, musterte mich. "Du weißt schon dass ich fast 24/7 mit Derek schreibe und er zufälligerweise der Bruder von einem gewissen jemand ist, in den du unsterblich verliebt bist?" Sie grinste gehässig.

"Halt die Klappe!", fauchte ich und versuche sie von meiner Tür wegzuziehen. "Ich bin nicht unsterblich in Phillip verliebt", sagte ich dann. Warum waren jüngere Schwestern so? Damals wollte ich einen Hund und habe stattdessen eine Schwester bekommen, beschissenster Kompromiss überhaupt.

"Vielleicht nicht unsterblich, aber du hast trotzdem bei ihm geschlafen", meinte sie dann und ließ mich dann gnädiger weise vorbei, sodass ich in mein Zimmer konnte.

Rainbow Veins [boyxboy]Where stories live. Discover now