gone

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„Du bist vollkommen durchgeknallt, weißt du das, Louis?", schmunzelt Harry, den sanften Druck von Louis' Lippen immernoch auf seinen Lippen spürend.

Louis grinst.

„Meinst du?"

„Ich fürchte schon. Aber soll ich dir was verraten?", Harry lehnt sich in seinem Sitz nach vorne und berührt federleicht Louis Wange, „Das macht die Besten aus."

„Gibs zu, du wolltest schon immer mal deinen großen Moment haben und aus ‚Alice im Wunderland' zitieren.", sagte Louis und hebt amüsiert eine Augenbraue.

„Vielleicht.", schmunzelt Harry nur und lässt von Louis' Wange ab.

Plötzlich hält der Zug.

„Endstation für mich.", sagt Louis langsam, fast zögernd.

„Hah, ich hab' noch eine halbe Stunde vor mir.",murmelt Harry, betont heiter und zwingt sich zu einem Lächeln. Nein, nein, nein, nein, nein. Louis darf nicht einfach so gehen. Panisch schlägt sein Herz gegen seinen Brustkorb.

Louis hievt seinen Koffer unter seinem Sitz hervor, zieht seine Jacke an und betrachtet Harry einen Moment lang stumm. Er will nicht gehen.

„Alles Gute, Harry.", sagte er dann, aufrichtig liebevoll, und küsste den Größeren sanft auf den Kopf. Er schließt die Augen als er sich umdreht und blickt nicht zurück. Sein Körper verlässt das Zugabteil. Sein Herz bleibt.

„Dir auch, Louis.",antwortete Harry atemlos und so laut Louis in die stille Kabine geplatzt war, so leise lies er sie auch wieder zurück.

Harry starrt auf seine Hände.
Es kommt ihm vor wie Stunden.
Ich sehe ihn nie wieder, ich sehe ihn nie wieder.
Wie ein bösartiges Mantra hallen diese Gedanken immer wieder durch seinen Kopf. Kraftlos stützt er den Kopf in beide Hände, als ihm plötzlich etwas auffällt.

Ein kleines, schwarzes Portmonnaie liegt unter der Bank, auf welcher Louis gesessen hatte. Hastig greift Harry danach und fummelte mit zittrigen Händen eine Sozialversicherungskarte aus dem dünnen Schlitz im Inneren der Geldbörse.

‚Louis William Tomlinson'.

Harry's Herz klopft wie wild. Da steht alles. Sein Wohnort, seine Handynummer, seine Kontonummer.. dieser Junge musste wirklich zerstreut sein, so etwas wichtiges einfach zu vergessen.

Harry blickt auf seine Reisetasche, auf den kleinen Reißverschluss auf der Vorderseite, der den Scheck seines Großvaters beinhaltet, der ihm eine ganze Menge Geld vererbt hatte.

‚Mache etwas gutes mit dem Geld. Nutze es sinnvoll.', hatte sein Großvater dazugeschrieben.

Harry blickt nur einen Moment gedankenverloren auf seine Tasche, dann hielt der Zug erneut ruckelnd an - und pfiff. Harry's Endstation auf dieser Reise. Eilig klaubt er seine wenigen Sachen zusammen, die er während der Fahrt im Abteil verteilt hatte und schwingt sich die Reisetasche über die Schulter. Dann verlässt sein Körper das Abteil und er steht plötzlich mutterseelenallein auf dem Bahnhofsgelände. Sein Herz bleibt an Ort und Fleck.

„H-Harry?"

Stirnrunzelnd drehte Harry sich um. Er erkennt sie sofort. Es trifft ihn wie eine Wucht, all diese Gefühle die er für sie hegt, Hass, Wut, Liebe, Sehnsucht, Verwirrung.

„Mama?",war jedoch das einzige was aus seinem Mund kommt.

Und so schließt eine kleingewachsene, braunhaarige Frau mittleren Alters in einem roten Annorak mit zitternden Händen einen großen, schlaksigen Jungen mit wilden Locken weinend in die Arme, mitten im nirgendwo auf einem verlassenen Bahnsteig, und doch war, ist und wird nichts jemals wichtiger für diesem Jungen sein, als der Moment, als das Schluchzen seiner Mutter verebbt,
und sie lächelt.

i know ich habe euch eeeewig warten lassen! aber war nie auf wattpad, bis ich eure ganzen WUNDERVOLLEN kommentare gelesen habe und ich MUSSTE einfach schreiben.

ich hoffe euch gefällt die story bis hierher.

fühlt euch gedrückt!

- ami xx

train thoughts✧larry stylinsonWhere stories live. Discover now