Nicht das Ende

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Elane

Ich spürte wie ich langsam anfing zu zweifeln. Hätte ich doch die Wahrheit sagen sollen? Irgendwann muss ich die Wahrheit erzählen aber jetzt war es noch viel zu früh dafür.

Ich saß noch in Urhaft und sollte dann morgen in ein Gefängnis verlegt werden. Meine Zweifel wurden von Minute zu Minute stärker. Und meine Angst auch. Angst davor was passieren würde wenn ich dort bin.
Plötzlich hörte ich Jayce lauthals diskutieren mit einem der Beamten.

"Ich will meine Frau sehen", schrie Jayce verzweifelt. Ich hatte ihm nicht mal den Grund gesagt wieso ich log. Nur dachte ich, ich würde meinen Mann nie anlügen müssen. Unsere Liebe war noch nicht veraltet. Gerade mal ein paar Monate waren wir verheiratet und schon wurden wir auf die Probe gestellt.

"Tut mir leid, ich darf sie leider nicht durchlassen. Sie dürfen morgen vor der Verlegung ihre Frau gerne sehen aber vorher nicht."

Bevor Jayce hing rief er: "Elane, ich komme morgen. Ich liebe dich."

Mein Herz machte einen kurzen Aussetzter und bevor ich etwas erwidern konnte hörte ich wie die Tür sich schloss und mein Mann war verschwunden.
Alles in mir sehnte sich danach ihn umarmen zu können, einfach mit ihm reden zu können. Ich wollte ihm doch so unbedingt alles erklären können.

Ich legte mich auf das kleine Bett und überlegte noch einige Zeit über die letzten Tage nach. Irgendwann fielen mir dann meine Augen zu. In meinen Träumen erlebte ich immer wieder und wieder wie ich Emma umbrachte.
Schweißgebadet wachte ich auf und wartete darauf dass mein Herzschlag sich verlangsamerte. Ich stand auf und trat ans Gitter heran.

"Hey, ist hier noch jemand?",fragte ich  etwas lauter. Kurze Zeit später stand ein Beamter vor mir und schaute mich misstrauisch an. Doch dann glitt sein Blick an mir herunter und er leckte sich über die Lippen.

"Was kann ich für dich tun, hübsche? Oder eher was kannst du für mich tun?"
"Ich bin verheiratet", antwortet ich angeekelt.
"Ich wollte eigentlich nur fragen ob ich vielleicht etwas Wasser haben kann."
"Für dich doch alles" antwortete das Ekelpacket und kurze Zeit später kam er mit einer Wasserflasche zurück, die er mir durch das Gitter reichte. Mit einem Zwinkern verabschiedete er sich und ging dann wieder an seinen Posten.

Kurz trank ich etwas Wasser aus der Flasche und versuchte dann wieder einzuschlafen, was jedoch nicht so gut klappte.

Stunden später kam dann endlich Jayce wieder und würde diesmal zum Glück durchgelassen. Mit schnellen Schritten kam er auf mich zu und nahm durch das Gitter meine Hände in seine.

"Mein Gott, ich habe dich so vermisst" flüsterte ich Jayce zu und versuchte so nahe an ihn heran zu kommen, wie es das Gitter zu ließ.

"Du weißt gar nicht was ich alles versucht habe um zu dir zu kommen. Ich wollte sogar das Ekelpacket da vorne bestechen", antwortete Jayce und ich wusste er würde immer zu mir stehen.

"Das ist nicht das Ende Jayce."

Verwirrt schaute er mich an und fragte dann: "Willst du mir nun endlich die Wahrheit sagen? Oder wie lange willst du es mir noch verheimlichen?"

Ich bin keine MörderinWhere stories live. Discover now